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Deutschland/Österreich: Besteht Blackout-Gefahr bei Sonnenfinsternis am 20.3.2015?

DEUTSCHLAND/ÖSTERREICH: Am 20. März 2015 wird sich der Himmel über Europa aufgrund einer Sonnenfinsternis verdunkeln. Wie die Presse am 20. Februar berichtet, nimmt eine Sonnenfinsternis auch den Solarzellen das Licht und könnte Deutschland – somit auch Österreich – in ein Blackout stürzen.

Europas Himmel wird sich am 20. März 2015 verdunkeln. Neben den Effekt des Naturschauspiels wird jedoch auch für Millionen Solarpanele plötzlich die Energiequelle verschwunden sein. Laut Artikel der Presse wird dies zum Härtetest für die europäischen Stromnetze. Ein Blackout ist möglich. Der Grund für die Anspannung ist vor allem in Deutschland zu suchen. Im Zuge der Energiewende sind dort inzwischen Solarpanele mit einer Leistung von knapp 40.000 Megawatt am Netz. In sonnigen Mittagsstunden kann die Sonne damit die Hälfte des deutschen Strombedarfs decken. Wenn gegen neun Uhr allerdings am Himmel die Lichter ausgehen, stürzt die Leistung im Stromnetz allerdings schlagartig in den Keller …

Statement von Herbert Saurugg

Von einer akuten Gefahr ist eher nicht auszugehen, da das Ereignis schon lange bekannt ist und entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen laufen. Nichtsdestotrotz macht es Sinn, sich mit diesem Szenario auseinanderzusetzen, erscheint es doch jederzeit möglich. Dabei spielen eine Reihe von Faktoren außerhalb Österreichs eine wichtige Rolle, die das europäische Verbundsystem zunehmend an die Belastungsgrenze bringen (vgl. http://www.herbert.saurugg.net/2015/blog/stromversorgungssystem/auswertung-redispatching-intradaystops). In Folge eines Dominoeffekts würden innerhalb weniger Sekunden in weiten Teilen Europas die Lichter ausgehen, und nicht nur das, es würde auch zeitnah zu einem weitgehenden Ausfall fast aller kritischen Infrastrukturen kommen (inkl. Teile der Wasserversorgung). Während es im November in der Schweiz eine dreiwöchige Übung auf gesamtstaatlicher Ebene zu diesem Szenario gab (http://www.herbert.saurugg.net/tag/svu14), gibt es hierzulande kaum eine öffentliche Wahrnehmung, sieht man von den Aktivitäten in NÖ und OÖ ab (http://www.herbert.saurugg.net/category/blog/medienberichte). Überlegungen und Vorbereitungen laufen dazu hauptsächlich auf Top-Level Ebene bei Einsatzorganisationen und bei Behörden. Bei einem solchen Szenario ist aber die aktive und präventive Einbindung der Bevölkerung unverzichtbar, da die organisierte Hilfe bei weitem nicht ausreicht, wenn 8,5 Millionen Menschen und die Hilfsorganisationen selbst betroffen sind. 
Eine unvorbereitete Bevölkerung wird aber umso härter getroffen. Der erste Schritt, eine Information über die Möglichkeit und den erwartbaren Auswirkungen eines solchen Szenarios, reduziert das Schockpotenzial beim Eintritt. Zum anderen kann jeder durch einfache Maßnahmen seine Handlungsfähigkeit erhöhen (http://www.saurugg.net/wp/wp-content/uploads/2015/01/Blackout-%E2%80%93-Was-kann-ICH-tun.pdf). Dazu bedarf es aber einer entsprechenden Risikokommunikation, die derzeit weitgehend nicht stattfindet, da man die Bevölkerung nicht verunsichern möchte.

Die Zusammenfassung "Mein Unternehmen auf ein Blackout vorbereiten" (http://www.saurugg.net/wp/wp-content/uploads/2015/01/Mein-Unternehmen-auf-ein-Blackout-vorbereiten.pdf) bietet einen guten Überblick, welche Auswirkungen für die Wirtschaft und damit auch für die Versorgung der Bevölkerung zu erwarten sind. Zusätzlich gibt es eine Auswertung von Studien und Behördeneinschätzungen zum Risiko (http://www.saurugg.net/wp/wp-content/uploads/2015/01/Risikoeinsch%C3%A4tzungen-Blackout-Gefahr.pdf).  

Wie sich dadurch unschwer erkennen lässt, wird die Wiederherstellung der Normalität bzw. Versorgung mit lebenswichtigen Gütern nicht ganz so einfach bzw. rasch möglich sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich möglichst viele Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen und eine Grundversorgung für mehrere Tage vorrätig halten.  
Weiterführende (Hintergrund-)Informationen stehen auf www.saurugg.net bzw. www.ploetzlichblackout.at zur Verfügung.

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