Menschen, die durchs Feuer gehen – 1.000. Atemschutz-Geräteträger-Lehrgang an der LFS Steiermark
STEIERMARK: Das Tragen von „schwerem Atemschutz“ ist für Feuerwehrmitglieder in vielen Einsatzbereichen eines facettenreichen Feuerwehralltags völlig undenkbar geworden. Denn die umluftunabhängigen Geräte schützen den Träger/die Trägerin vor Rauchgasen und weiteren Atemgiften.
Aber nicht nur zur Brandbekämpfung braucht man Feuerwehrmitglieder, die über diese Zusatzqualifikation verfügen. Immer wieder müssen Feuerwehren zu Gefahrgutunfällen ausrücken oder werden zu Personen- und Tierrettungen alarmiert, wo keine atembare Umgebungsluft vorhanden ist. Wie dies zum Beispiel in Silos, Sickerschächten oder Güllegruben der Fall ist.
1.000. Lehrgang
Seit vielen Jahrzehnten wird diese Spezialausbildung an den Feuerwehrschulen angeboten. So auch im südsteirischen Lebring, seit 1973, nach der Übersiedlung aus Graz, Sitz der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark. Ende Oktober 1973 startete ebendort die Aufzeichnung der Kurse – und seitdem werden Lehrgänge wie auch Teilnehmer sorgfältig dokumentiert.
Somit konnte zum 1.000. Atemschutz-Geräteträger-Lehrgang, der an der Feuerwehrschule vom Freitag, dem 6. März bis Sonntag, dem 8. März 2015 stattgefunden hat, auch der 19.242 Lehrgangsteilnehmer im Bereich der Atemschutzausbildung begrüßt werden.
18 Teilnehmer haben sich ursprünglich dieser dreitägigen Herausforderung gestellt, die aus theoretischen und praktischen Einheiten besteht. Dies auch unter realistischen Einflüssen wie Feuer, Hitze und Rauch. Von den 18 Startern konnten letzten Endes 16 zur Prüfung antreten. Sechs Lehrgangsteilnehmer haben dabei das Punktemaxium erreicht, weitere fünf verfehlten dieses Ziel um nur einen Punkt. Bestanden haben alle 16. Unter anderem gratulierten Sonntagnachmittag Bundesfeuerwehrpräsident Albert Kern, Schulleiter Gerhard Grain und Ausbildungsleiter Josef Plank den Teilnehmern des Jubiläumslehrganges.
Als Lehrgangsleiter fungierte Christian Hermann, der gemeinsam mit den Ausbildern Stefan Kaufmann, Herbert Smerecnig und Daniel Dinauer die Feuerwehrkräfte auf ihre künftigen Aufgaben als Atemschutz-Geräteträger vorbereiteten. Im vergangenen Jahr wurden an der Feuerwehrschule insgesamt 39 AGT-Lehrgänge abgehalten.
Große körperliche Belastung
Der Weg zum „Geräteträger“ ist kein leichter, da Einsatztätigkeiten unter schwerem Atemschutz dem Feuerwehrmitglied physisch und psychisch einiges an Belastung abverlangen. So müssen Atemschutzträger mindestens 18 Jahre alt und körperlich fit sein. Deswegen durchlaufen sie auch vor Kursantritt eine intensive medizinische Kontrolle, welche in Folge alle drei Jahre zu wiederholen ist, ab dem 50. Lebensjahr jährlich.
Aus- und Weiterbildung
Eine laufende Aus- und Weiterbildung im Atemschutzbereich ist der Garant für die notwendige Sicherheit aber auch die Qualität im Einsatzdienst. So erfolgt die weitere Perfektionierung der Einsatzkräfte durch Atemschutz-Leistungsprüfungen in den Stufen Bronze, Silber und Gold wie auch durch weiterführende Heißausbildungsmodule am Trainingsgelände der Lebringer Feuerwehrschule. Somit ist sichergestellt, dass die steirischen Feuerwehren stets bestens ausgebildete Geräteträger in ihren Reihen haben.