Oö: Feuerwehrjugend Steyr verfolgt geschichtliche Spuren der Stadt Steyr
STEYR (OÖ): Am Freitag, den 10.04.2015 wurde den Jugendlichen der FF Steyr einmal die Geschichte der Stadt etwas näher gebracht. 28 Feuerwehrmitglieder machte sich auf den Weg in den Wehrgraben zum „Stollen der Erinnerung“. Vor Ort wurde die Gruppe von Frau Mag. Katrin Auer in Empfang genommen und durch den Stollen geführt.
Die Neugier der Jugendlichen war groß – es wurden viele Fagen gestellt, welche immer prompt und aufschlußreich beantwortet wurden. Nach der Führung gab es für die Jugendlichen noch ein Eis, bevor alle in das Wochenende entlassen wurden. Ein ganz großer Dank für diesen tollen und spannenden Ausflug geht an die Geschäftsführung vom Museum Arbeitswelt – Fr. Mag. Katrin Auer und FF Kamerad Peter Röck für die Organisation.
Stollen der Erinnerung
In der 140 Meter langen, hufeisenförmigen Stollenanlage unter dem Schloss Lamberg im Stadtzentrum ist seit Oktober 2013 eine Ausstellung über das KZ-Münichholz und die ZwangsarbeiterInnen in Steyr zu sehen. Beginnend mit der Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit der 1930er Jahre, dem Erstarken des Nationalsozialismus, dem "Anschluss" 1938 und dem Ausbau der Steyr-Werke zu einem großen Rüstungskonzern bildet der Einsatz von ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlingen aus vielen europäischen Ländern den Schwerpunkt der Ausstellung. Deren Schicksal wird den BesucherInnen anhand von Fotos, Dokumenten, Zeichnungen, Originalgegenständen und ZeitzeugInnenberichten anschaulich vermittelt. Die KZ-Häftlinge waren nicht nur in den Steyr-Werken eingesetzt, sie mussten auch zahlreiche Luftschutzstollen für die Zivilbevölkerung in Steyr errichten, einer davon ist Schauplatz der Ausstellung.
Weitere Themen:
Die Verbrennung von 4.500 Häftlingsleichen im Krematorium Steyr
Der Todesmarsch der ungarischen Juden
Die Befreiung am 5. Mai 1945
Die TäterErinnerung nach 1945
Der Widerstand
Menschenwürde
Die Ausstellung in der unterirdischen Stollenanlage macht die Kälte der unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen spürbar und rückt dabei die Perspektive der ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlinge in den Mittelpunkt.