Stmk: Busunfall als Abschnittsübung in Lannach
LANNACH (STMK): Unter dem Motto „BAD ACCIDENT 15“ stand die diesjährige Abschnittsübung des Abschnitts 08 – Lannach am 24. April 2015 mit Beginn um 16.00 Uhr.
Ein Mitarbeiter der Firma Magna Powertrain AG & Co KG Lannach meldete in der dauerbesetzten Zentrale der Betriebsfeuerwehr Magna Lannach um 16.02 Uhr einen Busunfall bei der Zufahrtsstraße zum Werk Lannach. Daraufhin rückten die hauptamtlichen Mitarbeiter der Betriebsfeuerwehr mit dem MZF zur Unfallstelle aus. Zeitgleich wurden die freiwilligen Mitglieder und die Ersthelfer über die interne Pageralarmierung der Gruppen 200 und 300 alarmiert, welche mit dem TLFA 4000/200 folgten.
Nach der Erkundung durch den Übungseinsatzleiter OLM Manuel Razloznik von der BtF Magna Lannach, bot sich den Einsatzkräften folgendes Bild: Ein Autobus mit ca. 15 Insassen – die auf dem Weg zu einer Führung durch das Magna Werk Lannach waren – kam vermutlich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit in der Rechtskurve vor dem Werk ins Schleudern und stürzte seitlich um. Der Fahrer des im Augenblick entgegenkommenden Pkws verriss sein Fahrzeug und wurde unter dem Autobus begraben. Er und sein Beifahrer wurden dabei im Pkw eingeklemmt. Sofort veranlasste der Übungseinsatzleiter eine Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren des Abschnittes 08 – Lannach nach dem Alarmstichwort T12 „Busunfall“ bei der zuständigen Bereichswarn- und Alarmzentrale „Florian Deutschlandsberg“.
Nach und nach trafen die angeforderten Einheiten ein und begannen sofort mit den Rettungsmaßnahmen und der Erstversorgung der verletzten Personen. Das ebenfalls alarmierte Rote Kreuz übernahm im Anschluss die Versorgung und die Betreuung der Verletzten. Aufgrund der Schwere des Unfalles, wurde der MEGUS-Anhänger (Medizinisches Großunfallset) zur besseren Betreuung mitgebracht und aufgebaut.
Übungsziel war es, die Verletzten Personen so schnell als möglich aus dem Bus zu holen und die unter dem Bus eingeklemmten Personen zu retten. Hauptaugenmerk dabei legte man auf die Sicherung des Busses. Diese wurde mittels Steckleitern, Hebekissen und Unterbauungen mit Holz gewährleistet. Der 3-fache Brandschutz wurde vom TLFA 4000/200 Magna vorbereitet und ein Zugang ins Businnere hergestellt. Während einige Einsatzkräfte die Verletzten im Bus betreuten und fertig für den Abtransport machten, wurden die nötigen Schritte zur Betreuung und Versorgung der Verletzten eingeleitet. Dazu wurde das MEGUS-Set aufgebaut. Die Personen wurden daraufhin mittels RTWs abtransportiert. Für 2 Personen, welche schwer verletzt waren, musste über die Florianstation der Rettungshubschrauber C12 aus Graz und der C16 aus Oberwart angefordert werden (fiktiv).
Nachdem alle Personen aus dem Bus gerettet worden sind, sicherte die BF Graz mit dem Kranfahrzeug den Bus und hob in leicht an, um Zugang zu den eingeklemmten Personen im Fahrzeug unterhalb zu schaffen. Diese wurden mittels hydraulischem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug befreit und sofort ärztlich betreut. Trotz des raschen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehren des Abschnittes 08 – Lannach, konnte der Notarzt nur mehr den Tod der beiden feststellen.
Während der Rettungsaktion kam auf, dass eine Person und der Busfahrer abgängig seien. Daraufhin veranlasste der Übungseinsatzleiter eine Suchaktion im umliegenden Bereich. Eine Person wurde gleich im Flussbett neben der Straße gefunden und dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben. Der noch immer abgängige und unter Schock leidende Busfahrer wurde anschließend am Kainachufer in knapp 300 m Entfernung sitzend vorgefunden. Er wurde von den Einsatzkräften erstversorgt und zum Sanitätsplatz überstellt. Somit konnten alle verletzten Personen gerettet werden.
Bei der Schlusskundgebung konnte der zuständige Kommandant der BtF Magna Lannach – ABI Reinhard Tautscher den Bereichsfeuerwehrkommandanten OBR Helmut Lanz, den Bereichsfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter Fritz Reinprecht, die Bürgermeister Josef Niggas und Franz Lindschinger der Gemeinden Lannach und St. Josef, den Übungsbeobachter ABI Karl Koch (AFKdt 02 –Eibiswald) und den Abteilungsleiter der Werkssicherheit/Plant Facilities der Magna Powertrain AG & Co KG Dipl.-Ing. Franz Holler begrüßen.
Während der Schlussbesprechung lobten alle die bestens vorbereitete Übung aber vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren im Abschnitt 08 – Lannach, aber auch den anderen Einsatzorganisationen wie dem Roten Kreuz und der BF Graz. Diese Übung zeigte wieder einmal die Schlagkraft und gute Arbeit welche die Einsatzkräfte im Ernstfall an den Tag bringen. Im Anschluss lud die BtF Magna Lannach zum gemütlichen Teil bei einer Jause ins Rüsthaus der BtF ein.
Das Kommando der BtF Magna Lannach, unter ABI Reinhard Tautscher und OBI Karl Maier, aber auch Übungsvorbereiter BI Robert Großschedl, bedanken sich bei allen helfenden Händen – besonders bei der BF Graz mit ihrem Kranfahrzeug – für die Unterstützung bei der Übungsvorbereitung, den Verletztendarstellern und den eingesetzten Kräften für ihre Arbeit.
Eingesetzt waren:
MZF und TLFA 4000/200 Magna Lannach mit sieben Mann
TLFA 4000/200 und KLF Lannach mit 12 Mann
LFBA Blumegg-Teipl mit neun Mann
TLFA 4000 Breitenbach-Hötschdorf mit neun Mann
RLFA 1000 St. Josef mit sieben Mann
TLF 500 TS Oisnitz-Tobisegg mit neun Mann
BtF ELG Tanklager Lannach mit fünf Mann
BF Graz mit Kran und Kran-Begleitfahrzeug mit drei Mann
Rotes Kreuz mit zwei RTWs, MEGUS-Anhänger und sieben Sanitätern
Insgesamt nahmen an der Übung 69 Einsatzkräfte und 15 Verletztendarsteller teil.