Stmk: Stabsübung mit drei Szenarien in Wald am Schoberpass
WALD/SCHOBERPASS (STMK): Am Montag, dem 11.05.2015, wurde in Wald am Schoberpass eine erweiterte Stabsübung für die Feuerwehren des Abschnitts Liesingtal durchgeführt. Insgesamt wurden drei unterschiedliche, realitätsnahe Übungslagen ausgearbeitet.
Allgemein wurde trotz vorherrschender, frühsommerlichen Temperaturen ein -8°C kalter Winterabend bei starkem Schneefall und einbrechender Dunkelheit angenommen. Ziel dieser Übung war die Vertiefung und Festigung der Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzorganisationen, der Gemeinde und der ASFINAG.
Lage 1: Rauch im Autobahntunnel
Ein Verkehrsteilnehmer meldet über eine Notrufsäule starke Rauchentwicklung im Autobahntunnel Wald am Schoberpasss der Pyhrnautobahn A9. Umgehend wurden beide Tunnelröhren fiktiv gesperrt und alle notwendigen Einsatzkräfte alarmiert. Aufgrund des angenommenen Einsatzausmaßes wurde im Gemeindehaus Wald am Schoberpass ein gemeinsamer Führungsstab der Feuerwehr, Vertreter der ASFINAG, der Autobahnpolizei Trieben, der Bezirkshauptmannschaft Leoben und Vertretern der Gemeinde Wald am Schoberpass eingerichtet. Der vermeintliche Brand stellte sich als Austritt von knapp 1000 Liter Dieseltreibstoff heraus. Umgehend wurde von der bereits alarmierten Bezirkshauptmannschaft Leoben, der Chemiealarmdienst alarmiert. Zeitgleich wurden seitens der ASFINAG alle Vorkehrungen für eine Verkehrsumleitung auf die B113 getroffen.
Lage2: Verkehrsunfall
Quasi zeitgleich ereignet sich ein Unfall im Pretallerkogeltunnel bei dem zwei Personen verletzt und zwei weitere Personen in einem Fahrzeug eingeklemmt wurden. Seitens der Feuerwehr wurden alle Maßnahmen zu Befreiung und Versorgung der Beteiligten Personen gesetzt. Vom Roten Kreuz wurde die notärztliche Versorgung und der anschließende Abtransport mittels Rettungstransportwagens organisiert. Nach erfolgreicher Befreiung der Verunfallten wurden die Verkehrswege freigemacht und der Abtransport des Unfallfahrzeugs durch ein Abschleppunternehmen organisiert.
Lage 3 – Busunfall
Durch das dichte Verkehrsaufkommen auf der B113, bedingt durch die Umleitung des Autobahnverkehrs, steigt auch das Unfallrisiko. Ein ungarischer Bus besetzt mit ca. 60 Kindern kommt von der Straße ab und kann nicht weiterfahren. Da, wie bereits erwähnt wurde, ein kalter Winterabend angenommen wurde, musste umgehend der Abtransport der Kinder und eine behelfsmäßige Unterkunft sowie Verpflegung mit Decken und warmen Getränken organisiert werden. Die Vertreter der Gemeinde fanden hierzu mit der Bereitstellung des Turnsaals der örtlichen Volksschule umgehend eine Lösung. Auch ein Dolmetscher zur Kommunikation mit den Businsassen wurde umgehend kontaktiert. Zusätzlich wurde zur Versorgung der Kinder das Kriseninterventionsteam der Roten Kreuz alarmiert. Der fiktive Transport der Kinder zum Turnsaal wurde über Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge realisiert. Zur Bergung des Busses und dem Abtransport wurde seitens der Feuerwehr ein Kranunternehmen und ein Tieflader organisiert.
In einer Abschlussbesprechung, geleitet von Einsatzleiter der Feuerwehr Bereichsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter BR Ing. Johann Diethart, wurden alle Lagen und Maßnahmen aus den verschiedenen Betrachtungswinkel der einzelnen Übungsteilnehmer und Beobachter noch einmal beleuchtet. Verbesserungsvorschläge und Erkenntnisse wurden diskutiert und dokumentiert, wodurch die Einsatzkräfte für zukünftige Realeinsätze bestens gerüstet sind.