Oö: Mehrere Feuerwehren üben Ölwehr-Donau-Einsatz in Alkoven (+Video)
ALKOVEN (OÖ): Mehrere Feuerwehren standen am Nachmittag des 30. Mai 2015 auf der Donau in Höhe von Alkoven im Einsatz. Grund dafür war eine Übung dafür, im Falle eines Ölaustrittes auf dem Fluss Ölsperren zu errichten. Eine zwar seltene, aber durchaus auch knifflige Aufgabe, die es immer mal wieder zu trainieren gibt.
Die Freiwillige Feuerwehr Alkoven lud am Nachmittag des 30. Mai 2015 als für den Donau-Staubereich Ottensheim-Wilhering zuständiger Ölwehrstützpunkt die Feuerwehren der Alarmstufe 1 (Unterstützung durch die Feuerwehren Goldwörth, Höflein, Pupping Ottensheim, Wilhering) zur Übung. Als zusätzlicher Arbeitsgast fand sich die Berufsfeuerwehr Linz mit einigen Feuerwehrleuten aus dem afrikanischen Tansania ein, welche sich derzeit für drei Wochen bei der Linzer Berufsfeuerwehr sowie im Oö. Landes-Feuerwehrverband befinden.
Übung mit Schulungscharakter
Ziel war es nicht, die Ölsperren möglichst rasch aufzubauen, sondern dabei auch zu lernen. Es handelt sich hierbei doch um eine Aufgabe, die nicht in der Häufigkeit wie andere Einsätze im Feuerwehrdienst auftreten und von den helfenden Feuerwehren auch nicht alleine beübt werden können. So erfolgte zu Beginn eine entsprechende Unterweisung der jeweiligen Boots-Gruppenkommandanten über die beabsichtigte Errichtung der Ölsperren. Für insgesamt fünf Boote wird bei der Feuerwehr Alkoven eine Beladeliste vorgehalten, welche Ausrüstungsgegenstände der jeweiligen Bootsbesatzungen vom Kranfahrzeug mitgegeben werden. So wird gewährleistet, dass jede Einheit das mitbekommt, was sie für die vorgesehene Aufgabe auch benötigt.
Zwei Sperren und ein Sack
Vorgesehen war die Errichtung von zwei Ölsperren, anhand dieser die fiktive Ölverschmutzung an die Uferzone getrieben wird. Als dritte Ölsperreneinheit wird dann eine Art Fangsack errichtet, von dem aus das Öl-Wasser-Gemisch per Spezialsaugwagen aus dem Wasser gesaugt werden kann. Letztere Maßnahme war jedoch nicht Bestandteil der Übung.
Gestartet wird am Rande der Schiffsfahrgasse (dort lässt sich ein Anker noch effektiv setzen) mit zwei Anker, welche mit Ketten verbunden sind, also 25 kg Anker setzen, Kette, wieder 25 kg Anker setzen, gefolgt vom Setzen eines 75 kg wiegenden Ankers. Damit wird der dann über eine Boje angebrachte Ölsperre, welche von einem weiteren Boot vom Kranfahrzeug abzuholen und dann auszurollen ist (75 m Länge) ausreichend Halt geboten. Die zweite Ölsperre wird etwas weiter flussabwärts und weiter in Richtung Ufer gesetzt. Hier reichen kommt dann aufgrund der schon geringeren Strömung ein 25 kg Anker weniger zum Einsatz bzw. wurde im vorliegenden Fall nur ein 75 kg Anker verwendet. Per Boot und Motorseilwinde wurden die Sperren dann entsprechend gestrafft.
Die afrikanische Bootsbesatzung der Linzer Berufsfeuerwehr führte schlussendlich die Errichtung des letzten „Fangsackes“ durch. Trotz Schulungs-Charakter waren diese Maßnahmen nach etwas mehr als eineinhalb Stunden abgeschlossen. Bei einem realen Ölunfall oberhalb des Kraftwerkes Aschach oder im Kraftwerksbereich selbst besteht ca. ein Zeitfenster von zwei Stunden, bis die Verunreinigung dann aufgrund des Verlaufes der Donau auf der Alkovener Seite angeschwemmt wird.
Nachbesprechung und Aufräumen
Die gesetzten Maßnahmen wurden in einer kurzen Nachbesprechung analysiert und in weiterer Folge der gesamte Prozess zum Aufräumen in umgekehrter Richtung – wenn auch schneller, da parallel gearbeitet werden konnte – wiederholt.
Nach etwas über vier Stunden war die Einsatzübung dann schlussendlich beendet. Die Austragung dieser Übung musste übrigens zwei Monate zuvor beim zuständigen Ministerium genehmigt werden, inklusive der Zahlung von sechs Euro Bearbeitungsgebühr.