Stmk: Feuerwehren des Abschnittes II Mürzzuschlag üben Unfall mit Zug im Tunnel bei Steinhaus
STEINHAUS (STMK): Am Samstag, dem 18. Juli 2015, um 13:05 Uhr war nach wochenlanger Abstimmung und Vorbereitung der Feuerwehr Steinhaus mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) endlich der Zeitpunkt gekommen, um den Alarm für die Abschnittsübung des Abschnitts 2 auszulösen.
Bereits seit 11:00 Uhr wurden 14 freiwillige Darsteller in unserem Rüsthaus vom Roten Kreuz zu Unfallopfer verwandelt. Um 12:50 Uhr konnten die fertig geschminkten Unfalldarsteller in den für diese Übung von den ÖBB bereitgestellten Zug am Semmering einsteigen. Wenige Minuten später fuhr der Zug in den 1512 Meter langen Semmeringscheiteltunnel ein und blieb im Tunnel,150 Meter vor dem südlichen Tunnelportal, stehen.
Feuer im Tunnel und Entgleisung
Nachdem in den nächsten Minuten die Unfalldarsteller nochmals instruiert wurden, musste noch das Feuer im Tunnel angezündet werden. Ebenso wurde ein Wassertank geöffnet der ein austreten von Diesel simulieren sollte. Am Schluss wurde die Nebelmaschine eingeschaltet. Um 13:05 Uhr meldete sich der Lokführer über eine ÖBB- Funkverbindung mittels Notruf beim Fahrdienstleiter am Bahnhof Semmering und meldete folgende Übungsannahme:
„Entgleisung eines Personenzuges im Semmeringtunnel der Südbahn im Gleis 1 in
km 105,0. Der Tank der Diesellok ist dabei beschädigt worden. Treibstoff läuft aus und entzündet sich. Durch die Entgleisung und dadurch verursachte Schnellbremsung wurden mehrere Fahrgäste im Zug verletzt. Außerdem verlieren mehrere Fahrgäste aufgrund des Brandrauches das Bewusstsein.“
ÖBB intern wurde der NOTFALLKOORDINATOR (ÖBB-NOKO) davon verständigt. Dieser alarmierte per Notruf die Feuerwehr, Rotes Kreuz und die Polizei. Gleichzeitig endsendete er
den ÖBB Einsatzleiter.
Absicherung und Instruktionen
Die ersteintreffende Feuerwehr Steinhaus errichtete mit dem MTFA die Einsatzleitung. Zeitgleich erdete der ÖBB-Einsatzleiter die Oberleitung und instruierte unsere Einsatzleitung über den sicheren Einsatzbereich im Tunnel. Die Atemschutztrupps der nacheinander eintreffenden Feuerwehren Steinhaus, Spital und Mürzzuschlag hatten die Aufgabe der Erkundung im Tunnel, Aufbauen der Zubringleitung und löschen des Brandes.
Nachdem die Meldung „Brand aus“ und „Tunnel ist rauchfrei“ des Einsatzabschnittkommandanten im Tunnel an die Einsatzleitung durchgegeben wurde, konnte das Rote Kreuz mit Notarzt den Tunnel betreten und im Personenzug die Triage der Verletzten vornehmen.
Weitere Arbeiten
Zeitgleich wurden die eintreffenden Feuerwehren Hönigsberg und Langenwang beauftragt das Dieselleck abzudichten, die Unfallstelle im Tunnel auszuleuchten und die Einsatzleitung zu unterstützen. Für den Transport im Tunnel selbst wurden zwei Rollpaletten zusammengebaut die eingegleist wurden und den Transport von Rettungsmittel in den Tunnel und den Abtransport der Verletzten aus dem Tunnel zur Einsatzleitung erleichterten.
Um 15:00 Uhr wurde der letzte Unfalldarsteller gemeinsam durch das Rote Kreuz und der Feuerwehr aus dem Tunnel gerettet und die Übung beendet.
Schluss
Bei der anschließenden Schlussbesprechung wurden kleinere Abweichung mit allen Einsatzorganisationen und der ÖBB besprochen.
Eingesetzt waren die Feuerwehren Steinhaus, Spital, Mürzzuschlag, Hönigsberg und Langenwang mit 10 Einsatzfahrzeugen und 57 Mann. Das Rote Kreuz Mürzzuschlag hatte 5 RTW´s und ein Kdo mit 18 Mann im Übungseinsatz. Die Polizei war mit 5 Mann und 3 Fahrzeugen im Einsatz. Die ÖBB stellte einen Übungsbeobachter und zwei ÖBB – Einsatzleiter mit einem Fahrzeug zur Verfügung.