Stmk: BFV Voitsberg: Sichere Großtierrettung -> Erste, gezielte Ausbildung zur sicheren Großtierrettung
VOITSBERG (STMK): Erstmalig in der Steiermark ließ sich ein Bereichsfeuerwehrverband von der Animal Rescue Academy zum Thema „Sichere Großtierrettung“ ausbilden. Am Samstag, dem 5. September 2015, trafen sich über 20 Mitglieder aus Wehren des BFV Voitsberg im Rüsthaus der FF Piber zu einem Ganztageskurs unter der Leitung von Dr. Christoph Peterbauer.
Der BFV Voitsberg (Lipizzaner-Heimat) hatte die Notwendigkeit erkannt, seine Einsatzkräfte gezielt auf den neuesten Stand der Großtierrettung zu bringen, damit auch weiterhin, unter Einhaltung aller Sicherheitsaspekte, eine möglichst schonende und tierschutzgerechte Tierrettung durchgeführt werden kann. Dafür wurde Dr. Christoph Peterbauer von der Animal Rescue Academy mit seinem Trainings-Dummy „Bisket" eingeladen… und für alle interessierten Kameraden wurde es ein spannender Tag.
Theoretische Aspekte
Am Vormittag standen zunächst theoretische Aspekte auf der Ausbildungsagenda. Hier wurde über die Besonderheiten bei einem Unfall mit Pferden – Tierverhalten in Notsituationen, Risikoanalyse am Unfallort, Vermeidung von Unfällen, Rettungstechniken und über die drei „Goldenen Regeln" berichtet:
- Der Kopf des Tieres MUSS vor Beginn der Rettung gesichert sein,
- NIEMALS ein Tier freilassen, ohne vorher für einen sicheren Verwahrungsort zu sorgen
- IMMER einen Rückzugsweg offen halten
Dank dem Bundesgestüt Piber musste die im Anschluss folgende praktische Ausbildungseinheit nicht im strömenden Regen durchgeführt werden, eine der Trainingshallen stand den Teilnehmern zur Verfügung. Hier wurde das Rettungs-Equipment erklärt und aufgezeigt, dass mit nur wenigen Einsatzmitteln ca. 90 Prozent der Unfälle beherrscht werden können – nur für rund 10 Prozent bei Einsätzen dieser Art wird ein Kran benötigt.
Verschiedene Rettungstechniken
Unter der fachkundigen Anleitung von Dr. Peterbauer wurden verschiedene Rettungstechniken, wie beispielsweise das Anlegen eines Nothalfters, das Schleifen in alle Richtungen, das Wälzen und Heben des Pferdes oder die Benutzung eines Rettungsschlitten mehrfach beübt. Dabei wurden auch verschiedene Rettungsszenarien durchgearbeitet.
Den Abschluss dieser wunderbaren wie erkenntnisreichen Ausbildungseinheit bildete eine Übung zum Szenario „Pferd liegt im Teich". Dazu konnten auch Bereichsfeuerwehrkommandant LFR Engelbert Huber, dessen Stellvertreter BR Christian Leitgeb, ABI Alfred Jauk und EABI Josef Porta begrüßt werden, die sich vom Erlernten der Teilnehmer gleich überzeugen konnten.