Flüchtlingssituation: Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes bei Kanzlerin Angela Merkel
BERLIN (DEUTSCHLAND): Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Hilfsorganisationen, aber auch Kommunen, Kirchen und Wirtschaft: Bundeskanzlerin Angela Merkel lud am 29. September 2015 Vertreter von Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen, die sich bei der Flüchtlingsaufnahme engagieren, zum Gespräch ins Kanzleramt. Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), erläuterte der Kanzlerin das Engagement der Feuerwehren in der Akutphase und warf einen Blick in die Zukunft.
"Ermuntern Sie die Arbeitgeber der öffentlichen Hand, so sie nicht direkt betroffen sind, Arbeitnehmer für Feuerwehreinsätze freizustellen!“, appellierte er im Hinblick auf die Durchhaltefähigkeit der Einsatzkräfte. Bei länger andauerndem Aufenthalt von Menschen in Aufnahmelagern begrüßte er die Heranführung an Tätigkeiten, wie sie auch Spontanhelfer auf ehrenamtlicher Basis durchführten.
Integration: Nachwuchs hervorragend aufgestellt
DFV-Präsident Kröger blickte auch in die Zukunft: „Wenn jede Feuerwehr zwei Menschen integriert, engagieren sich mehr als 60.000 Personen mit Flüchtlingshintergrund in den Feuerwehren und können so in der Mitte der Gesellschaft ankommen“, erläuterte er. Kröger lobte den Einsatz der Kinder- und Jugendfeuerwehren: „Unser Nachwuchs ist hier bereits hervorragend aufgestellt: Es ist die beste Integration, bereits im Kindes- und Jugendalter an die Feuerwehr herangeführt zu werden.“
„Die Feuerwehren können die Aufnahmebereitschaft jedoch erst einlösen, wenn die Menschen in ihren Gemeinden wohnen“, detaillierte Kröger. Hierfür gibt es bereits zahlreiche Beispiele, in denen Asylbewerber aus Syrien, Pakistan, Gambia oder Albanien in Feuerwehren aktiv werden. „In der Zusammenarbeit mit ihren neuen Kameradinnen und Kameraden lernen sie nicht nur Spezialwissen oder handwerkliche Tätigkeiten, sondern auch ganz selbstverständlich die Anwendung der deutschen Sprache im Alltag. Diese Integration geht Hand in Hand mit dem Einstieg in das Berufsleben: Gut vernetzte Feuerwehren können hier auch Türöffner sein“, resümierte der DFV-Präsident.