Stmk: Flugzeugabsturz mit Folgeeinsätze als Thema der 3-tägigen KHD-Übung 2015 Deutschlandsberg
DEUTSCHLANDSBERG (STMK): Ein Flugzeug welches im Landeanflug auf den Flughafen Graz Thalerhof war, stürzte am Abend des 7. Oktober 2015 im Bereich der Koralpe/Raum Deutschlandsberg ab. Die Schadenslagen teilten sich auf die Gemeinden Deutschlandsberg, Hollenegg, Schwanberg sowie den Bereich der Laßnitz (Klause Deutschlandsberg/KG Trahütten) und der Stullnegg (Hollenegg – Unterkruckenberg) auf.
Dies war das Übungsszenario der Katastrophenhilfsdienst-Einheiten 44 Deutschlandsberg und 56 Voitsberg.
Führungsstab und KHD-Bereitschaft aktiviert
Am Donnerstag, den 8. Oktober 2015, bezog der KHD-Führungsstab des Bereiches Deutschlandsberg gegen 18:00 Uhr unter Leitung von KHD-Bereichsbeauftragten-Stellvertreter und Einsatzleiter ABI Gerald Lichtenegger und Leiter des Stabs ABI Anton Primus das Feuerwehreinsatzzentrum Deutschlandsberg und führte Erkundungen im Einsatzgebiet durch. Dem Entschluss zur Ablöse der bis dahin eingesetzten Einsatzkräfte wurden die Einheiten der KHD 44 in Alarmbereitschaft gesetzt.
Am zweiten Tag nach dem Flugzeugabsturz am 09.10.2015 um 16:00 Uhr lösten die KHD-Züge 4 und 7 mit dem Zugskommandanten ABI Anton Schmidt des Bereiches Deutschlandsberg die eingesetzten Einsatzkräfte der KHD-Einheit 2 und 5 um 16:45 Uhr ab. Auch der KHD-Führungsstab des Bereiches Voitsberg unter Leitung von KHD-Bereichsbeauftragten ABI Franz Draxler und KHD-Bereichsbeauftragter-Stellvertreter HBI Klaus Gehr um 17:30 Uhr das Feuerwehreinsatzzentrum Deutschlandsberg.
Waldbrand, Flugzeugteile bergen, Personenrettung, Flüssigkeitsaustritt
Die einzelnen Einsatzaufträge lauteten wie folgt: Waldbrand beim Anwesen Kügerl, Wasserentnahme der Stullnegg, Wasserförderung über lange Wegstrecken; Bergung von Flugzeugwrackteilen; Rettung einer verschütteten Person und Auffangen von ausgeflossenen Betriebsmitteln. Freitag standen 25 Feuerwehren mit 29 Fahrzeugen und 124 Mann im Einsatz.
Überblick per Drohne
Besonders hervorzuheben ist, dass für die KHD-Übung im Einsatzbereich Schwanberg/Hollenegg eine Multicopterdrohne – welche für Forschungszwecke von Dr. Bernd Messnarz, DI Gerhard Loos (Pilot) und Arno Fallast, MsC (Kameraoperator) an der FH Joanneum entwickelt und gebaut wurde – eingesetzt wurde um einen Überblick aus der Luft zu haben. Die Verbindung von Forschung, Anwendung und Unterstützung der Einsatzkräfte ist damit gegeben. Dazu musste extra eine Zulassung für das Fluggerät und eine Aufstiegsbewilligung der Austro Control beantragt werden.
Versorgung
Der Versorgungszug des BFV Deutschlandsberg übernahm die Verpflegung der operativ eingesetzten Einsatzkräfte (Freitag ca. 120 Personen, Samstag ca. 200 Personen).
Tag 3
Bereits um 06:00 Uhr setzte der Stab der KHD 44 (unter Leitung von KHD-Bereitschaftskommandant ABI Gerhard Stiegler) und KHD 56 (unter Leitung von ABI Franz Draxler) die Stabsarbeit fort. Die im Einsatz stehenden Einsatzkräfte des Bereiches Deutschlandsberg wurden um 09:00 Uhr von dem KHD-Zug 6 mit Zugskommandanten HBI Erich Halbwirth und dem KHD-Zug 8 mit Zugskommandant BI Robert Großschedl abgelöst. Die Aufgabe des 6. Zuges bestand in der Bekämpfung eines Waldbrandes und die Bergungen von Wrackteilen und Fahrzeugen. Auch verschüttete und verletzte Personen mussten gerettet werden. Der Einsatzort befand sich wie am Vortag in Hollenegg im Bereich der Stullnegg.
Die Aufgabe des 8. Zuges war die Unterstützung der Flugkommission bei der Suche nach dem Flugschreiber (sogenannte „Black Box“), die Bergung von Wrackteilen und Nachlöscharbeiten im Wald. Diese Aufgabe wurde am Einsatzort von einem Zug der KHD 56/Voitsberg mit den Löschrucksäcken durchgeführt, welche im BFV Deutschlandsberg gelagert sind.
Ein anderer Zug der KHD 56/Voitsberg wurde beim Waldbrand in der Klause Deutschlandsberg eingesetzt. Dazu musste eine 1,6 km lange Zubringleitung gelegt werden. Die Arbeiten im unwegsamen Gelände waren eine Herausforderung für Mannschaft und Gerät. Am 2. Tag standen 26 Feuerwehren mit 60 Fahrzeugen und knapp 250 Feuerwehrkameradinnen und –kameraden im Einsatz.
Als Übungsbeobachter fungierten Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Helmut Lanz, Bereichsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter BR Fritz Reinprecht (BFV DL), LFR Engelbert Huber und BR Christian Leitgeb (BFV VO). Nachdem alle Übungslagen abgearbeitet und die Geräte versorgt wurden, konnte die Übung um 12:30 Uhr beendet werden. Nach der Verpflegung in Grünberg/Aichegg wurde die Übung ohne Schlusskundgebung offiziell beendet.