Deutschland: Hartnäckiger Einsatz bei Feuer in Fachwerkhaus in Velbert und weiteren Hilfeleistungen
VELBERT (DEUTSCHLAND): Am Freitag, 23. Oktober 2015, wurde die Feuerwehr nach Langenberg zur Hohlstraße 12 alarmiert. Anwohner meldeten, dass Rauch im Haus zu erkennen war. Die Feuerwehr rückte daraufhin nach dem Einsatzstichwort „Keller, Zimmer, Wohnung“ mit der hauptamtlichen Wache aus Velbert und den beiden Langenberger Löschzügen, einem Rettungswagen und dem Notarzteinsatzfahrzeug zur Einsatzstelle aus.
Die zuerst eintreffenden Kräfte stellten fest, dass sich der Keller des überwiegend in Fachwerkbauweise errichteten Gebäudes am Altstadtkern bereits in Vollbrand befand. Parallel wurde daraufhin unverzüglich mit ersten Löschmaßnahmen begonnen und weitere Verstärkung aus Neviges angefordert. Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Gebäude.
Rückzug erforderlich
Kurz nachdem ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr in den Keller vorgedrungen war, durchdrang das Feuer die Decke zum Erdgeschoss und drohte, sich von dort auf das gesamte dreigeschossige Gebäude auszubreiten. Die zur Brandbekämpfung im Erdgeschoss und im Keller eingesetzten Trupps mussten jedoch schon nach kurzer Zeit ihren Rückzug antreten, da Teile der Kellerdecke einstürzten. Um nicht eigene Kräfte zu gefährden entschied sich die Feuerwehr, die weitere Brandbekämpfung von außen durchzuführen. Hierbei kamen zeitgleich bis zu drei C-Rohre und zwei Schaumrohre zum Einsatz. Keller und Erdgeschoss wurden durch hierzu von der Feuerwehr zerstörte Fenster mit Schaum geflutet, um die Flammen und Glutnester im Fachwerk zu ersticken.
Zwei Katzen gerettet
Zwischenzeitlich rettete die Feuerwehr zwei Katzen aus dem ersten Obergeschoss des Gebäudes, die durch die Rauchgase erheblich geschwächt waren. Sie wurden zur weiteren Behandlung durch einen Veterinär ihrem Besitzer übergeben.
Verstärkung alarmiert
Da weite Teile der Fassade zum Ablöschen weiterer Glutnester entfernt werden mussten, wurde ein weiterer Löschzug aus Velbert-Mitte nachalarmiert. Darüber hinaus wurde ein Statiker des THW angefordert, um die Gefahren eines durch Brand und Löschmaßnahmen bestehenden Einsturzrisikos zu begutachten. Der Fachberater des THW konnte nach Begutachtung des Objektes einen Einsturz des Gebäudes nicht ausschließen und empfahl, die beiden benachbarten Gebäude vorsorglich zu räumen. Diese Aufgabe übernahm die Polizei, genauso wie die Entfernung von rund zehn Pkw, die im möglichen Trümmerbereich des Gebäudes abgestellt waren. Bewohner der Nachbarhäuser, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, wurden durch das Ordnungsamt in einem Hotel untergebracht.
Meterhohe Schaumberge aus dem Kanal
Die wegen des Schaumeinsatzes hinzugezogenen Berater des Umweltamtes und der Technischen Betriebe Velbert verständigten das zuständige Klärwerk und sorgten für eine entsprechende Spülung des Kanalsystems, da auf der Hauptstraße zwischenzeitlich meterhohe Schaumberge aus den Kanalzugängen austraten.
Im Laufe der Nachlöscharbeiten traten immer wieder offene Flammen auf, die in nur schwer erreichbaren Bereichen auf der Rückseite des in den Hang gebauten Gebäudes bis ins erste Obergeschoss durchschlugen. Sie konnten jedoch durch die auf der Rückseite des Gebäudes in Bereitstellung stehenden Einsatzkräfte sofort wieder niedergeschlagen werden. Die Lösch- und Aufräumarbeiten dauerten bis 10.00 Uhr am Vormittag. Eine Brandwache wurde durch die Feuerwehr Velbert noch für weitere Stunden gestellt und führte Kontrollen mit Hilfe einer Wärmebildkamera durch.
Insgesamt waren rund 100 Kräfte der Feuerwehr Velbert im Einsatz, die durch das Deutsche Rote Kreuz versorgt wurden. Zwei Feuerwehrleute verletzten sich während des Einsatzes leicht, konnten das Klinikum Niederberg aber noch in der Nacht wieder verlassen.
Wieder Brand nur unweit der ersten Einsatzstelle
Nur einen Tag nach dem Großbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Hohlstraße gab es nur einen Steinwurf entfernt wieder ein Feuer. Die hauptamtliche Wache und die beiden Langenberger Löschzüge wurden am Samstagabend, 24. Oktober 2915, um 21.43 Uhr zu einem Kellerbrand an der Kuhstraße alarmiert. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte einen Anbau auf der Rückseite des Gebäudes, bei dem die Flammen bereits aus einem Fenster schlugen. Der Anbau wurde zu Wohnzwecken genutzt. Der Mieter befand sich nach Auskunft der Nachbarn allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht im Haus. Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer von zwei Seiten aus mit jeweils einem C-Rohr und hatte das Feuer schnell unter Kontrolle, bevor es auf andere Gebäudeteile übergreifen konnte.
Umfangreiche Nachlöscharbeiten
Da der Anbau überwiegend in Holzbauweise errichtetet war, mussten umfangreiche Nachlösch- und Kontrollarbeiten durch die Feuerwehr durchgeführt werden. Noch während der Einsatz an der Kuhstraße andauerte, lief die Brandmeldeanlage eines Wohnheims an der Straße „Am Kostenberg“ in der Einsatzzentrale der Feuerwehr auf. Die Feuerwehr Velbert entsendete daraufhin ehrenamtliche Kräfte aus dem Einsatzbereich Velbert Mitte zu diesem Einsatz.
Weitere Einsätze
Noch vor Ausrücken der Feuerwehr zur Brandmeldeanlage wurde die Feuerwehr zu einem weiteren Einsatz an der Parkstraße in Velbert angefordert, wo eine Person drohte, sich von einer Brücke in die Tiefe zu stürzen.
Auch für diesen Einsatz wurden weitere Kräfte alarmiert, die kurz danach ausrückten.Während sich der Einsatz „Am Kostenberg“ als Fehlauslösung durch Kochdämpfe herausstellte, und die Feuerwehr nicht tätig werden musste, wurde die Person an der Parkstraße durch die Polizei dem Rettungsdienst übergeben und dem Klinikum Niederberg zugeführt.
Die Kräfte der Einsatzstellen in Velbert-Mitte rückten daraufhin schnell wieder ein, während die Nachlösch- und Aufräumarbeiten in Langenberg noch bis gegen 1.00 Uhr am Sonntagmorgen andauerten.
„Die Feuerwehr Velbert hat an diesem Wochenende mit allen Einheiten auf beeindruckende Weise ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, so der Leiter der Feuerwehr. „Unseren Kräften in Haupt- und Ehrenamt gebührt dafür Dank und Anerkennung, auch für die schnelle Abarbeitung der nachlaufenden Arbeiten bei solchen Einsätzen, die die Bevölkerung meistens nicht wahrnimmt.“ Dabei nennt er unter anderem die Fahrzeugreinigung,
die Wartung und Instandsetzung der Atemschutzgeräte, die Reinigung der Schutzkleidung und des eingesetzten Schlauchmaterials. Denn auch nach einem so langwierigen Einsatz wie an der Hohlstraße müssen die Fahrzeuge und Geräte noch in der Nacht bzw. am Morgen vollständig aufgefüllt und einsatzbereit gemacht werden. Würde dies nicht erfolgen, wäre die Einsatzbereitschaft für einen Folgeeinsatz, wie hier in Langenberg, nicht gegeben.