Nö: Baum stürzt auf Flüssiggastank
BADEN (NÖ): Nachdem am gestrigen Sturm-Montag 33 Freiwillige Feuerwehren aus dem Bezirk Baden bis in die Abendstunden alleine zu knapp hundert Sturmeinsätzen ausrücken mussten, verlief die heutige Nacht auf den 1. Dezember 2015 äußerst ruhig.
Jedoch kam es kurz nach Mitternacht in der Stadt Baden im Ortsteil Leesdorf zu einem spektakulären Sturmeinsatz, der die Einsatzkräfte bis in die frühen Morgenstunden beschäftigte. Im Garten eines privaten Grundstückes wurde ein Baum von einer heftigen Sturmböe erfasst und stürze auf einen ca. 5.000l fassenden Flüssiggastank. Die Bewohner des Hauses, zwei Frauen, bemerkten den Vorfall und verständigten über Notruf 122 die Feuerwehr. Sie erkannten aber in der Dunkelheit vorerst nicht, dass auch dabei eine Leitung beschädigt wurde.
Baum landet genau auf Sicherheitsventil – Gasaustritt als Folge
Leider fiel der umstürzenden Baumstamm genau auf die Sicherheitsventilleitung, knickte diese und Gas strömte aus. Die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Baden-Leesdorf wurde um 00:06 Uhr über die Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden anfänglich zu einen Sturmeinsatz alarmiert. Als nur wenig später die ersten Feuerwehreinsatzkräfte an der Einsatzstelle eintrafen, stellte sich aber rasch heraus, dass es sich hier nicht um einen Routineeinsatz der Feuerwehr handelte. Sofort erkannte der Feuerweheinsatzleiter die Gefahr und veranlasste eine sofortige Sperre der direkt angrenzenden zwei Straßenzüge. Auch die zwei Bewohnerinnen wurden in Sicherheit gebracht. Umgehend wurden Kräfte der Stadtpolizei Baden, der zuständige Energieversorger und weitere Fachkräfte über die Bezirksalarmzentrale Baden nachgefordert. Die weitere Lageerkundung ergab, dass der Tank aufgrund der bereits sichtbaren Vereisung durch das massiv ausströmende Gas noch fast zu zwei Drittel gefüllt war. Währenddessen bauten die Feuerwehreinsatzkräfte auch einen 3-fachen Brandschutz auf. Nach Eintreffen einer Streife der Stadtpolizei wurden die zwei Bewohnerinnen von dieser übernommen und mit dem Feuerweheinsatzleiter die Lage besprochen.
Verkehr großräumig umgeleitet
Dabei wurde der genaue Absperrbereich festgelegt und eine örtlich notwendige Umleitung für den Straßenverkehr veranlasst. Seitens der Feuerwehr traf der Bezirkssachbearbeiter Schadstoff, sowie in weiterer Folge ein Techniker einer Flüssiggas-Firma zur Beratung und Unterstützung der örtlichen Feuerwehr vor Ort ein.
Umpumpen unmöglich
Dabei stellte sich heraus, dass ein umpumpen des Flüssiggases nicht möglich war. Deshalb entschied man sich für ein kontrolliertes ausgasen des Tankinhalts. Das weitere ständig ausströmende Gas mit massiver Vereisung des Tanks, erschwerte aber diesen Vorgang. Um diesen Vorgang zu beschleunigen wurde ein Versuch gestartet den Flüssiggastank mit Wasser über eine Löschleitung zu beaufschlagen um die Eisbildung zu verringern und dadurch ein rascheres ausströmen des Gases zu ermöglichen. Bereits nach kürzester Zeit zeigte sich der gewünschte Erfolg. Daher wurde in Folge ein sogenannter Boden-Ringmonitor in Stellung gebracht.
Betroffenes Gebäude stromlos gemacht
Um eine möglich Zündquelle ausschließen zu können wurde durch Techniker des Energieversorgers beim betroffenen Gebäude die Stromzufuhr getrennt. Immer wieder wurde die Umgebung auf Gaskonzentration gemessen. Durch den anhaltenden Starkwind war eine maschinelle Belüftung nicht erforderlich. Erst nach über sechs Stunden Wartezeit war der Tank soweit entleert bzw. druck los, dass durch Sondereinsatzkräfte der Feuerwehr die beschädigte Leitung entfernt und abgedichtet werden konnte. Erst danach konnte der umgestürzte Baum mittels Motorkettensäge entfernt werden. Gegen ca. 07:15 Uhr wurde der Einsatz beendet und die Straßensperre wieder aufgehoben.