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Deutschland: Feuerwehr Ratingen löscht Pkw-Brand auf der BAB 3 – innovativ, schnell und „familienfreundlich“

RATINGEN (DEUTSCHLAND): Die Feuerwehr Ratingen beteiligt sich in unterschiedlichen Bereichen am derzeit in Nordrhein-Westfalen laufenden Großprojekt „FeuerwEhrensache“. Das Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, Innovationen zur Stärkung und Förderung des Ehrenamtes in technischen, taktischen, personellen und organisatorischen Bereichen zu entwickeln.

Mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr Ratingen wurden im Rahmen des Projektes u.a. durch das Land vier Fahrzeuge konzipiert und beschafft, die von verschiedenen Feuerwehren getestet werden dürfen. Es handelt sich dabei um drei so genannte "mittlere Löschfahrzeuge", die dazu ausgelegt sind, mit einer Besatzung von sechs Feuerwehrangehörigen einen effektiven Erstangriff abbilden zu können. Dafür werden auf den drei sehr kompakten Fahrzeugen verschiedene Löschanlagensysteme mitgeführt.
Das vierte Fahrzeug – ein Fahrzeug der Transporterklasse – führt ein so genanntes Cobra-Löschsystem mit. Dieses System arbeitet mit Hochdruck sowie einem Löschmittelzusatz (Abrasiv) und ist in der Lage, mit dem erzeugten Löschmittelstrahl verschiedene Materialien zu schneiden und dahinter befindliche Bereich zu löschen. So soll es beispielweise ermöglicht werden, unter entsprechenden Voraussetzungen den Brand in einem Raum durch eine Wand oder Tür zu löschen, ohne den Raum betreten zu müssen und damit weitere Brand- oder Rauchausbreitung zu verursachen.
Die Feuerwehr Ratingen testet auch selbst ein mittleres Löschfahrzeug und das Sonderlöschfahrzeug bzw. Vorauslöschfahrzeug, wie es bezeichnet wird. Diese Aufgabe übernehmen die Löschzüge Lintorf und Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Ratingen. Hierfür wurden die Kameradinnen und Kameraden am Institut der Feuerwehr in Münster eigens geschult und in die Technik eingewiesen.

Autobrand auf der A3

Bei der Rückfahrt dieser Schulung von Münster nach Ratingen kamen die Angehörigen des Löschzuges Mitte am 3. März 2016 auf der A3 in Höhe des Rastplatzes Hösel zufällig an einem PKW-Brand vorbei, zu dem gerade parallel die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr Ratingen alarmiert worden war. Kurzerhand konnten die frisch ausgebildeten Kameraden also das neu erworbene Wissen anwenden und den Pkw-Brand löschen, bevor das Testeinsatzfahrzeug überhaupt offiziell im Einsatzdienst war. Hierbei löschten die Einsatzkräfte den im vorderen Bereich brennenden Pkw durch die noch geschlossene Motorhaube mit dem Cobra-Löschsystem. Die dreiköpfige Familie, der das Fahrzeug gehörte, blieb unverletzt und wurde bis zum Eintreffen eines Abschleppunternehmens mit zur Feuerwache genommen und dort betreut, um nicht auf der Autobahn verbleiben zu müssen. Stolz präsentierten die Angehörigen des Löschzuges Mitte dabei dem begeisterten Kind der Familie die Feuerwehrfahrzeuge und die neue Technik. Die wegen des Fahrzeugbrandes natürlich weniger begeisterten Eltern trugen das Ereignis mit Fassung und freuten sich über die Hilfsbereitschaft und die Begeisterung ihres Sohnes.

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