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Deutschland: 10-Millionen-Euro-Großfeuer in ehem. Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf

DÜSSELDORF (DEUTSCHLAND): Seit 9:25 Uhr des 8. Juni 2016 ist der Großeinsatz in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf beendet und die weiteren Abbrucharbeiten der Halle werden von einem Spezialunternehmen fortgeführt. Der Feuerwehreinsatz dauerte somit über 20 Stunden und es waren über 120 Einsatzkräfte und Helfer vor Ort eingesetzt. 30 Menschen wurden verletzt – keine von ihnen schwer.

Neben 28 Bewohnern wurden vorsorglich ein DRK-Helfer und ein Feuerwehrmann ins Krankennhaus transportiert. Alle weiteren Bewohner wurden noch am gestrigen Nachmittag in weitere Unterkünfte in Düsseldorf gefahren. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf rund 10 Millionen Euro und hat die Einsatzstelle an die Kriminalpolizei übergeben, die nun gemeinsam mit Brandsachverständigen die Ermittlungen aufgenommen haben.

Schwieriges Nachlöschen
Heute Vormittag, 8. Juni, konnte der Großeinsatz von der Feuerwehr beendet werden. Die Nachlöscharbeiten, die immer wieder während den Abrissarbeiten erforderlich waren, sind nun beendet. Die städtische Bauaufsicht hat gestern Nachmittag gemeinsam mit der Einsatzleitung der Feuerwehr abgestimmt, dass zunächst das einsturzgefährdete Hallendach abgetragen werden müsse, bevor die Brand- und Glutnester im Inneren gelöscht werden  konnten. Dazu musste ein Spezialunternehmen angefordert werden, welches auch jetzt noch die Abbrucharbeiten fortführt. Immer wieder löschten Feuerwehrleute bis in den heutigen Morgen herein weitere Flammen und glimmende Teile kühlten die Brandbekämpfer ab.

Totalverlust war nicht zu verhindern
Einen Totalverlust der Unterkunft konnte die Feuerwehr nicht verhindern. Die Halle stand, als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, im Vollbrand. Dadurch wurden viele persönliche Gegenstände der Flüchtlinge zerstört. Hervorzuheben bleibt aber, dass durch die professionelle Arbeit der anwesenden Betreuer (Deutsches-Rotes-Kreuz) Schlimmeres verhindert wurde. Sofort lösten die Helfer Alarm aus, brachten die Flüchtlinge in Sicherheit und übergaben diese an die Feuerwehr. Somit konnte der Feuerwehr eine bereits evakuierte Halle übergeben werden – Rettungsdienst versorgte alle Bewohner auf angrenzenden Freiflächen, leistete medizinische Hilfe. 

28 Bewohner mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung
Im Anschluss wurden die Verletzten in zwei Düsseldorfer Krankenhäuser transportiert. Die weiteren Bewohner konnten noch am Mittag mit Bussen der Rheinbahn und der Feuerwehr in zwei weitere Flüchtlingsunterkünfte gefahren werden. Alle Verletzten sind weiter auf dem Weg der Besserung. Die 28 Bewohner, die alle mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, sind leicht verletzt und somit mit einem großen Schrecken davon gekommen. Der vorsorglich ins Krankenhaus transportierte Feuerwehrmann ist ebenfalls auf dem Weg der Besserung. Er wurde noch am gleichen Tag entlassen und erholt sich derzeit einige Tage von Zuhause aus.

20-stündiger Einsatz
In den zwanzig Stunden setzte die Einsatzleitung mehr als 120 Helfer und Einsatzkräfte ein.  Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen, das THW und städtische Ämter, Stadtwerke, Rheinbahn und weitere Institutionen sowie die Polizei und die Messe Düsseldorf arbeiteten Hand in Hand und sorgten für einen reibungslosen und professionellen Einsatzablauf.

Hintergrund
Im Lage- und Krisenzentrum in der Feuerwehrleitstelle setze sich eine rückwärtige Einsatzleitung zusammen. Neben dem Großeinsatz an der Flüchtlingsunterkunft liefen gleichzeitig die Planungen der Bombenentschärfung in Rath, weitere Einsätze der Feuerwehr und des Rettungsdienstes forderten Besetzung von entblößten Feuerwachen, die zu koordinieren waren. Für den Großeinsatz musste im Hintergrund die Logistik aufgebaut und betrieben werden. Sondermaterial galt es zu ordern und nach Stockum zu verlegen – Personalaustausch und Versorgung organisierte der Stab.

Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft
Die Einsatzwiederherstellung der Feuerwehr läuft derzeit auf Hochtouren. Seit letzter Woche, nach den vielen Unwettereinsätzen durch den Starkregen und weiteren Brandeinsätzen, bis hin zum Großbrand gestern sind die Reserven an Schläuchen fast aufgebraucht. Zügig werden diese nun gereinigt, getrocknet und wieder für den Einsatz geprüft. Auch viele Atemschutzgeräte sind in den vergangenen Tagen von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr gebraucht worden. Das fordert die Atemschutzwerkstatt deutlich.  Jedes Gerät und auch jede Atemschutzmaske muss gereinigt werden und im Anschluss auf Dichtigkeit und Funktionalität geprüft werden, bevor das Equipment in den nächsten Einsatz geschickt werden kann.

Feuerwehr Düsseldorf

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