Nö: Wohnungsbrand am Reisenbauerring in Wiener Neudorf → 10 Personen gerettet
WIENER NEUDORF (NÖ): Am Freitag, den 13. Jänner 2017, wurde die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf kurz nach 8 Uhr zu einem Zimmerbrand im 5. Stock eines Mehrparteienhauses am Reisenbauer-Ring alarmiert. Bereits während der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine massive Rauchentwicklung feststellen.
Zusätzlich informierte die Bezirksalarmzentrale den Einsatzleiter, Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer, über unzählige weitere Notrufe und über mehrere eingeschlossene Personen in den Wohnungen oberhalb der Brandwohnung. Tolle Arbeit leisteten zu diesem Zeitpunkt bereits die Teams des Roten Kreuzes und der Polizei an der Einsatzstelle: Zahlreiche Bewohner konnten dadurch bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr aus dem Hochhaus gerettet werden.
Meterhohe Flammen aus mehreren Fenstern
Bei Ankunft der Feuerwehr Wiener Neudorf war der Brand bereits so weit fortgeschritten, dass meterhohe Flammen aus mehreren Fenstern bzw. dem Balkon an zwei Gebäudeseiten schlugen. Da sich auch das Stiegenhaus ab dem 5. Stock bereits mit schwarzem, hochgiftigen Rauch gefüllt hatte, entschied der Einsatzleiter zwei weitere Feuerwehren (Mödling und Maria Enzersdorf) zu alarmieren.
Außenangriffe und Personenrettung
Bis zum Eintreffen dieser Feuerwehren wurde ein Außenangriff über die Drehleiter Wiener Neudorf gestartet sowie erste Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude geschickt. Zusätzlich wurde zu diesem Zeitpunkt die Brandrauchentlüftung im Stiegenhaus aktiviert.
Nach Ankunft der Feuerwehr Mödling an der Gebäuderückseite wurde auch hier ein Außenangriff gestartet sowie mit der Kontrolle der Wohnungen mit Hilfe der Teleskopmastbühne (Steig) von außen begonnen. Dabei konnte im Einsatzverlauf eine Frau am Fenster entdeckt und über „Steig Mödling“ aus ihrer Wohnung gerettet werden.
Im Gebäude selbst führten zu diesem Zeitpunkt die Atemschutztrupps der Feuerwehr Maria Enzersdorf und Wiener Neudorf die Brandbekämpfung sowie die Rettung der in den Wohnungen eingeschlossenen Personen fort. Mehrere Personen konnten dabei mit Hilfe von Fluchtfiltermasken aus ihren Wohnungen durch das verrauchte Stiegenhaus gerettet werden. Parallel dazu wurde versucht, mit mehreren Hochleistungslüftern und den Einbau eines Rauchvorhanges für einen raschen Abzug der giftigen Rauchgase aus dem Stiegenhaus zu sorgen.
Verstärkung und Wohnungen kontrollieren
Da in dieser Phase des Einsatzes weitere Einsatzkräfte sowie Atemschutztrupps benötigt wurden, entschied Wistermayer die Feuerwehren Biedermannsdorf und Laxenburg an die Einsatzstelle zu alarmieren. Nach Ankunft der zusätzlichen Kräfte wurde aus Sicherheitsgründen auch damit begonnen, das benachbarte Stiegenhaus zu kontrollieren und die Bewohner aus ihren Wohnungen zu begleiten.
Im Laufe des gesamten Einsatzes mussten mehr als 20 Wohnungen der vom Brand betroffenen Stiege durch die Feuerwehr kontrolliert werden. Neun Wohnungen mussten dabei gewaltsam geöffnet werden. Dabei konnten zehn Personen, zwei Hunde und zwei Katzen gerettet werden. Durch das Rote Kreuz wurden acht Personen mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung und drei Personen aus anderen Gründen ins Krankenhaus transportiert.
Brand aus nach rund 90 Minuten
Nach den letzten Nachlöscharbeiten in der Wohnung konnte gegen 9.30 Uhr „Brand aus“ gemeldet werden, das Appartment wurde zur Brandursachenermittlung an die Polizei übergeben. Da im Laufe des Einsatzes die Energiezufuhr (Gas und Strom) zum Haus unterbrochen wurde, forderte die Feuerwehr ebenso Störtrupps der Energieversorger und einen Elektriker an.
Umfangreiche Aufräumarbeiten
Bis 12.30 Uhr folgten umfangreiche Aufräumarbeiten: So mussten erste Wasserschäden im Haus beseitigt und die gewaltsam geöffneten Türen wieder verschlossen werden. Bei drei Türen mussten die durch die Berufsfeuerwehr Wien angeforderten und an die Einsatzstelle gebrachten Baustellentüren verbaut werden. Darüber hinaus wurde ein Krisenstab seitens der Gemeinde aufgebaut, welcher Ersatzwohnungen organisierte. Bei einer um 15.30 Uhr durchgeführten Nachuntersuchung konnte keine weitere Gefährdung an der Einsatzstelle festgestellt werden.
Insgesamt standen knapp über 80 Feuerwehrmitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Biedermannsdorf, Laxenburg, Maria Enzersdorf, Mödling und Wiener Neudorf unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer im Einsatz.