Tirol: Großbrand in Reith bei Seefeld
REITH BEI SEEFELD (TIROL): In der Mittagsstunde des 19. Mai 2017 langen bei der Leitstelle Tirol mehrere Meldungen über einen Gebäudebrand im Ortskern von Reith bei Seefeld ein. Aufgrund der vorliegenden Informationen alarmiert der Disponent um 12:06 Uhr die zuständige Feuerwehr Reith sowie das Hubrettungsgerät aus Seefeld mit dem Stichwort „Brand Gastronomie“.
„Bei unserem Eintreffen war bereits eine massive Brandentwicklung zu verzeichnen. Der starke Föhn fachte das Feuer enorm an, sodass wir mit Riegelstellungen sowohl die Pfarrkirche als auch einen weiteren Gastronomiebetrieb zu schützen begannen!“, berichtetet Kommandant OBI Martin GAPP die Lage beim Eintreffen. Der fortgeschrittene Brandverlauf veranlasst ihn zusätzlich zur Nachalarmierung der Feuerwehr Zirl zur nachbarschaftlichen Löschhilfe.
Personensuche
Der ehemalige Gasthof verfügt aktuell über Miet- und Ferienwohnungen. Zum Zeitpunkt des Brandausbruches befinden sich acht Personen im Gebäude, welche sich unter Mithilfe eines Nachbarn alle ins Freie retten können. „Da sich die unter Schock stehenden Bewohner nach ihrer Rettung nicht zentral auf einem Punkt aufhielten war zu Beginn nicht klar, ob sich noch weitere Personen im Objekt befinden!“, erklärt der Einsatzleiter die Ungewissheit bei Einsatzbeginn. Ein erster Atemschutztrupp dringt mit einer Löschleitung in das Gebäude vor und sucht sukzessive die Räumlichkeiten ab. Doch auch ein weiterer Trupp unter Umluft unabhängigen Atemschutz kann glücklicherweise keine Menschen mehr auffinden, sodass sich die Einsatzkräfte auf die Löscharbeiten konzentrieren können.
Öffnung der Dachhaut
Wie sich zeigt hat der Brand einen Großteil des Gebäudes erfasst. Unter massiven Einsatz von Mannschaft und Geräten versucht man den Flammen Herr zu werden. Die beiden Hubrettungsgeräte der Feuerwehren Seefeld und Zirl haben bereits Aufstellungen genommen und bekämpfen die Flammen von außen. Nachdem die Flammen niedergeschlagen werden können, kommt über das Wenderohr der Drehleiter Zirl Netzmittel zum Einsatz. Da das Feuer den gesamten Dachstuhl erfasst hat, muss mit der Öffnung der Dachhaut begonnen werden.
Atemschutzträger nachgefordert
Hydranten sowie ein Löschwasserbassin sorgen für die Aufrechterhaltung der Wasserversorgung an der Einsatzstelle. Um den Bedarf an Atemschutzträgern abzudecken und die Mannschaft abzulösen, fordert die Einsatzleitung weitere Kräfte aus Leutasch und Scharnitz nach. Der Verbrauch an Atemschutzflaschen wird durch die Landesfeuerwehrschule Tirol sichergestellt.
Mittlerweile zeigen die Löschmaßnahmen ihre Wirkung, allerdings lässt der Föhn das Feuer immer wieder entfachen. Dennoch gelingt es den Einsatzkräften nach etwas zwei Stunden den Brand unter Kontrolle zu haben, folglich gilt es zahlreiche Glutnester abzulöschen.
Schließlich können die Feuerwehren nach und nach aus dem Einsatz herausgelöst werden und wieder in ihre Gerätehäuser einrücken. Seitens der Feuerwehr Reith verrichtet eine Brandwache bis 23:00 Uhr ihren Dienst, ehe mit deren Abrücken der Einsatz endgültig beendet werden konnte.
„Die gute Zusammenarbeit aller Kräfte hat zum Einsatzerfolg maßgeblich beigetragen.“, fasst der Reither Feuerwehrkommandant OBI Martin GAPP das Geschehene zusammen.
Warum es zu dem Brand gekommen ist versuchen derzeit die Brandermittler der Polizei zu klären.
Einsatzleiter: Kommandant OBI Martin GAPP
Einsatzkräfte:
Feuerwehr Reith mit KDO, TLF, LFB, LAST und 25 Mann/Frau
Feuerwehr Seefeld mit KDO, TLF, ULF, TMB, LFB, MTF und 33 Mann/Frau
Feuerwehr Zirl mit KDO, TLF, DLK, SLF, MTF und 23 Mann/Frau
Feuerwehr Leutasch mit RLF, MTF und 9 Mann
Feuerwehr Scharnitz mit TLF und 9 Mann
LFS Tirol mit LAST und 3 Mann
Rotes Kreuz Seefeld
Polizei Seefeld
Tigas
Freiw. Feuerwehr Leutasch