Deutschland: Sprachbarrieren und offene Wohnungen bei Kellerfeuer in Stuttgarter Mehrparteienhaus
STUTTGART (DEUTSCHLAND): Mehrere Anrufer meldeten am späten Vormittag des 6. September 2017 eine starke Rauchentwicklung aus dem Untergeschoß eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses in Stuttgart. Die integrierte Leitstelle alarmierte daraufhin den Löschzug der zuständigen Hauptfeuerwache und ein weiteres Hilfeleistungslöschfahrzeuge der Feuerwache 1.
Nicht zuletzt wegen der Nähe der Einsatzstelle zur Hauptfeuerwache, trafen die Einsatzkräfte in entsprechend kurzer Zeit nach den Notrufmeldungen an der Einsatzstelle ein. Beim Eintreffen der Kräfte drang starker Brandrauch nicht nur aus dem Untergeschoß, sondern auch aus Fenstern des zweiten und dritten Obergeschosses.
Sprachbarrieren
Mehrere Personen hatten das Gebäude bereits verlassen, wobei zwei Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen medizinisch betreut werden mussten. Ob sich noch weitere Personen im Gebäude befanden, konnte aufgrund von Sprachbarrieren mit den vor Ort befindlichen Personen nicht abschließend geklärt werden.
Verrauchter Treppenraum und verrauchte, offene Wohnungen
Vom ersten Löschfahrzeug wurde umgehend ein Trupp mit einem Löschrohr zur Brandbekämpfung unter Atemschutz in das Untergeschoß vorgenommen. Parallel hierzu wurden durch einen weiteren Trupp unter Atemschutz der verrauchte Treppenraum und die Wohnungen auf eventuell vermisste Personen abgesucht sowie danach die Wohnungseingangstüren geschlossen. Leider haben die Bewohner beim Verlassen des Gebäudes sämtliche Wohnungseingangstüren offen gelassen, was zur Folge hatte dass sämtliche Wohnungen vom Brandrauch beaufschlagt wurden.
Versperrter Fluchtweg
Während dieser ersten Maßnahmen, welche nahezu zeitgleich abliefen, zeigte sich eine Person am Fenster des ersten Obergeschosses.
Der Fluchtweg war ihr in Folge des verrauchten Treppenraumes versperrt. Durch eine standardmäßig bei diesen Einsatzlagen bereitgestellte Drehleiter konnte diese Person umgehend und unverletzt gerettet werden. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand zügig gelöscht werden. Die verrauchten Räume wurden mit einem Hochleistungslüfter entraucht.
Infolge der thermischen Entwicklung im Untergeschoß wurden die komplette Elektroinstallation sowie eine Gasleitung beschädigt. Hierdurch und durch die Rauchausbreitung auf alle Wohnungen ist das Wohnhaus vorübergehend nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner wurden bei Bekannten untergebracht.