Nö: Mülleimerbrand wird zum Wohnhausgroßfeuer → Brandstiftungen in St. Pölten vermutet
ST. PÖLTEN (NÖ): Kurz vor 06:00 Uhr morgens wurde die Feuerwehr St. Pölten-Stadt am 14. Oktober 2017 zu einem Mistkübelbrand am Bischofsteich alarmiert. Die Nachtbereitschaft rückte unverzüglich zu dem Einsatz aus. Nachdem dieser Brand gelöscht war, mussten die Einsatzkräfte gleich zu einem Folgeeinsatz – einem weiteren Mistkübelbrand, diesmal in der Herzogenburger Straße, ausrücken.
Beim Eintreffen an der zweiten Einsatzadresse, hatte das Feuer bereits auf die Fassade des angrenzenden Mehrparteienhauses übergegriffen. Sofort wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Feuerwehren alarmiert. Der Brand breitete sich sehr schnell auf den gesamten Dachstuhl des Hauses aus. Neben der Bekämpfung des Brandes galt es, alle Bewohner aus dem betroffenen Gebäude zu retten. Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei evakuierten das gesamte Gebäude mit vereinten Kräften. Da auf der Straße viele Autos geparkt waren und immer wieder Teile vom Dach fielen, wurden einige Fahrzeuge mittels Gleitern aus dem Einsatzbereich entfernt.
Da der Brand nicht nur auf den Dachstuhl, sondern auch auf die Zwischendecke darunter übergegriffen hatte, standen mit einer Teleskopmastbühne und zwei Drehleitern, drei Hubrettungsgeräte im Einsatz. Um alle Glutnester erreichen zu können, musste das Dach des Gebäudes geöffnet werden.
Insgesamt standen sieben Feuerwehren mit über 100 Mitgliedern im Einsatz. Eine Bewohnerin musste vom Rettungsdienst in das Universitätsklinikum St. Pölten eingeliefert werden. Nachdem das gesamte Gebäude evakuiert wurde, wurden alle Bewohner zur nahegelegenen Zentrale des Samariterbundes gebracht und dort versorgt. Im Moment kümmert sich die Gemeinde um die Suche nach Ersatzquartieren, da das Brandobjekt sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Da in dieser Nacht mehrere Mistkübelbrände in St. Pölten alarmiert wurden und dieser Großbrand offenbar durch einen ebensolchen ausgelöst worden war, liegt der Verdacht auf Brandstiftung nahe. Vor einigen Jahren wurde am selben Einsatzort bereits ein Müllcontainer angezündet.