Nö: Über 350 Einsatzkräfte bei Katastrophenschutzübung am Truppenübungsplatz Allentsteig
ALLENTSTEIG (NÖ): Das urbane Trainingsgelände des Bundesheeres am Truppenübungsplatz Allentsteig war Anfang April 2018 der Austragungsort für eine großangelegte Übung des Katastrophenhilfsdienstes der Feuerwehr, gemeinsam mit dem Roten Kreuz und der Suchhundestaffel.
Organisiert und ausgearbeitet wurde die Übung von der zehnten KHD Bereitschaft aus dem Raum Krems, wobei ein individuell erstellter Zug, mit einzelnen Feuerwehren der fünften Bereitschaft aus dem Raum Gmünd zur Unterstützung eingeladen wurde.
Übungsdorf Steinbach von „schwerem Erdbeben" getroffen
Um möglichst viele Übungsszenarien für die über 350 Einsatzkräfte zu schaffen, ging man von einem fiktiven Erdbeben aus. Aufgrund dessen stürzten mehrere Häuser ein, Brände brachen aus und einige Fahrzeuge wurden in Verkehrsunfälle verwickelt. Insgesamt galt es mehr als rund 50 Menschen, dargestellt durch Figuranten und Puppen, zu suchen und zu retten.
Realitätsnahe Abwicklung stand im Vordergrund
Gegen sieben Uhr sammelten sich die Einsatzkräfte an verschiedenen Punkten am TÜPL, um dann, wie bei einem realen Einsatz, gemeinsam zu einen Bereitstellungsraum, nahe dem Übungsdorf, vorzurücken. Dort erhielten die Gruppenkommandanten eine kurze Einweisung und die einzelnen Einsatzaufträge. Gegen acht Uhr rückten die einzelnen Züge unter Blaulicht und Folgetonhorn in das Übungsdorf vor. Rund 60 Fahrzeuge und Sondergeräte wie Unimogs, Teleskoplader oder Kräne waren im gesamten Übungsdorf verteilt.
Menschen unter tonnenschweren Häuserteilen und Fahrzeugen eingeklemmt
Eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte aus dem Gmünder Bezirk waren die teils tonnenschweren Häuserteile die in mühevoller Kleinarbeit mit Kränen entfernt werden mussten, um zu den Verletzten zu gelangen. Auch mehrere PKW und Busse mussten durchsucht und teilweise angehoben werden, um Menschen zu retten. An anderen Stellen des Übungsdorfes retteten die Einsatzmannschaften Menschen aus tiefen Schächten oder durchsuchten einsturzgefährdete Gebäude. Die Suchhundestaffel unterstützte die Männer und Frauen der Feuerwehr bei der Suche nach den vermissten Personen. Feuerwehrsanitäter, Feuerwehrätzte und das Rote Kreuz versorgten die geretteten Opfer im Anschluss bei Verletztensammelpunkten.
Lehrreiche Übung mit dem Potential zur Wiederholung
Bei der Nachbesprechung zur Übung war klar: Eine derart lehrreiche und Interessante Übung findet selten statt. Kommandant der zehnten KHD Bereitschaft, Robert Pölzl, bedankte sich für die geleistete Arbeit und die Teilnahme an der Übung. Zugskommandant des ersten Zugs der fünften KHD Bereitschaft, Manfred Staud, der den Gmünder Zug leitete, bedankte sich ebenfalls für die tatkräftige Unterstützung und brachte sein Vertrauen zum Ausdruck: „Beim nächsten Einsatz weiß ich, dass ich euch anfordern kann. Eure Arbeit zeigt mir, dass ihr für diesen Job die Richtigen seid!" Leiter des TÜPL Dienstbetriebs, Julius Schlapschy, bedankte sich für die reibungslose Zusammenarbeit und versicherte, dass das urbane Trainingsgelände auch in Zukunft jederzeit für Übungen der Feuerwehr genutzt werden kann.
Aus dem Bezirk Gmünd nahmen folgende Feuerwehren teil: FF Waldenstein, FF Weitra Stadt, FF Großwolfgers, FF Litschau, FF Hoheneich, FF Brand, FF Groß Höbarten, FF Harmannschlag.