D: Auslaufende ätzende Flüssigkeit aus Versandstück löst Umwelteinsatz aus
BRUCHSAL (D): Ein Versandstück ging in einer Packhalle eines Logistikunternehmens beim Umsortieren von Stückgut am Dienstagabend zu Bruch. Hierbei trat Chlorwasserstoffsäure aus und begann sofort mit dem Boden zu reagieren.
Ein Mitarbeiter packte das Versandstück in eine Kunststoffbox und verbrachte diese ins Freie. Eine Person wurde hierbei verletzt. Am Dienstagabend wurde um 17.54 Uhr die Feuerwehr Bruchsal mit der Abteilung Bruchsal, der Umwelt- und Strahlenschutzgruppe Bruchsal und der Führungsgruppe Bruchsal mit dem Stichwort „Gefahrguteinsatz – klein“ in die Vichystraße gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Gebäude bereits geräumt.
Unter Vollschutz mit einem Chemikalienschutzanzug erkundete die Feuerwehr die Lage im Gebäude. Aus einem Paket ist Chlorwasserstoffsäure ausgetreten, hat weitere Packstücke kontaminiert und mit dem Hallenboden reagiert. Die verletzte Person wurde vom Rettungsdienst außerhalb des Gefahrenbereiches behandelt. Nach Rücksprache mit den Fachberatern Chemie, Dr. Christian Adam und Dr. Bernd Hoffmann wurde das auslaufende und bereits im Freien befindliche Paket in ein Bergefass umgepackt.
Die in der Halle durch die Chlorwasserstoffsäure, besser als Salzsäure bekannt, verunreinigten Gegenstände wurden von der Feuerwehr geborgen und mit viel Wasser gereinigt. Das auf eineinhalb Quadratmetern ausgelaufene Medium wurde mit Chemikalienbinder abgestreut und anschließend ebenfalls in ein Bergefass aufgenommen. Die Halle und die Verwaltungsräume wurden im Anschluss ausgiebig belüftet.
Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch machte sich vor Ort ein Bild über die Einsatzlage. Die unter Vollschutz eingesetzten Kräfte mussten nach getaner Arbeit vor dem Entkleiden an einem eigens dafür eingerichteten Dekontaminationsplatz gereinigt werden. Zur Absicherung der der Einsatzkräfte waren ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen an der Einsatzstelle.
Die Feuerwehr Bruchsal war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Bernd Molitor, unterstützt vom stellvertretenden Feuerwehrkommandant Thomas Zöller, mit 40 Einsatzkräften bis kurz nach 21 Uhr im Einsatz.