Nö: Rettungspraktikum im Feuerwehrhaus Bad Vöslau
BAD VÖSLAU (NÖ): Eine Übung der besonderen Art wartete am 13. April 2019 auf die freiwilligen Einsatzkräfte des Roten Kreuz Bad Vöslau. Gemeinsam mit der Feuerwehr Bad Vöslau wurde ein Fortbildungskonzept für Rettungssanitäter entwickelt.
Auf dem Programm der dreistündigen Fortbildung standen Atemschutznotfall, Menschenrettung über die Drehleiter und das Arbeiten mit dem Spineboard unter beengten Platzverhältnissen. Aufgeteilt in Gruppen ging es für die Fortbildungsteilnehmer zu den Stationen, die im ganzen Bad Vöslauer Feuerwehrhaus verteilt wurden.
Bei der Station Drehleiter galt es eine verletzte Person möglichst schonend aus dem ersten Obergeschoss zu retten. Ein leichtes für das Hubrettungsgerät, das hierbei seine Stärken ausspielen konnte. Gemeinsam mit zwei Maschinisten der Feuerwehr gab es zu Beginn einen kurzen Ausflug in die Drehleitertaktik, Aufstellflächen und Einsatzmöglichkeiten wurden hier besprochen. Danach galt es eine verletzte Person mittels Schaufeltrage und Vakuummatratze zu immobilisieren und auf die Krankentragenaufnahme der Drehleiter zu heben. Danach wurde der Patient mit der Drehleiter sicher zu Boden gebracht und auf die Trage des Rettungsdienstes umgelagert. Ziel dieser Station war es, den Rettungskräften die benötigten Platzverhältnisse des Hubrettungsfahrzeuges und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten näher zu bringen. Natürlich durfte auch eine Fahrt auf die volle Rettungshöhe von 30 Metern nicht fehlen.
Weiter zur Station Atemschutznotfall, bei der die Feuerwehreinsatzkräfte einen Einblick in die Welt der Innenbrandbekämpfung und der dazu verwendeten Ausrüstung boten. Nach einer kurzen Gerätekunde eines Atemschutzgerätes wurde vor den Augen der Sanitäter ein Atemschutzgeräteträger vollständig ausgerüstet. Wichtig waren hier die Begriffsbestimmung und die Art und Weise wie das Gerät am Körper befestigt wird um es danach so schnell und schonend wie möglich wieder abnehmen zu können. Doch davor durften die Rettungssanitäter noch ausprobieren wie schwierig es mitunter sein kann,einen Atemschutzgeräteträger zu retten. Um auch im Ernstfall bestmöglich zusammenzuarbeiten hatte jedes Rot Kreuz Mitglied nun die Möglichkeit die vorher demonstrierte Rettungstechnik anzuwenden und die beiden Atemschutzgeräteträger von ihrer Ausrüstung zu befreien. Ziel dieser Station war es, kompetente und sichere Hilfe von den Sanitätern zu bekommen, wenn es wirklich einmal zu einem Atemschutznotfall kommen sollte.
In der letzten Station nutzte das Rote Kreuz die Montagegrube in der neuen Katastrophenschutzhalle. Eine verunfallte Person musste aus der knapp 2 Meter tiefen Grube gerettet werden. Dazu kam ein Spineboard zum Einsatz. Mit Hilfe des Rettungsgerätes gelang den Einsatzkräften eine schonende und achsengerechte Rettung aus der Montagegrube. Ziel war es das Arbeiten mit dem Spineboard zu festigen und auch die beengten Platzverhältnisse optimal auszunutzen.
In einer gemeinsamen Feedbackrunde von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden die gelernten Erkenntnisse nochmal durchbesprochen. Dadurch konnten die beiden Einsatzorganisationen viel voneinander lernen und nun im Einsatzfall besser zusammenzuarbeiten. Ganz nach dem Motto „Wir retten Bad Vöslau".
Ist so ein Praktikum hier auch kostenpflichtig und wird von der Feuerwehr verrechnet?