D: Alarmübung in der Alsfelder Stadtschule
ALSFELD (DEUTSCHLAND). Dunkler Rauch, ein greller Alarmton und ein Dutzend Kinderschreie: Das Szenario an der Alsfelder Stadtschule war am Samstagvormittag, 14. September 2019, zum Glück nur eine Feuerwehrübung.
Mehr als 30 Brandschützer rückten zu dem fiktiven Großbrand der Bildungseinrichtung aus. „Es brennt im dritten Obergeschoss, mehrere Schüler sind von Rauch und Flammen eingeschlossen“, schilderte Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer vor Ort.
Unter den Augen zahlreicher Zuschauer rückten die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinhorn zu dem anspruchsvollen Feuerwehrtraining an. Sekunden später begaben sich die ersten Feuerwehrleute mit sportlichem Schritt zur sogenannten Brandmeldezentrale der Schule. „Diese Einrichtung ermöglicht uns einen Überblick zum Gebäude und zeigt an, wo ein Feuermelder ausgelöst hat“, so Einsatzleiter Carsten Schmidt bei der Erkundung. Er und seine weiteren Führungskräfte hatten sich mit einem speziellen Feuerwehrschlüssel den Zugang zur Schule verschafft. In dem Gebäude mit langen Fluren, zahlreichen Klassenzimmern und verschiedenen weiteren Räumen ist die Orientierung leicht zu verlieren. Um Feuerwehrleuten solch eine Odyssee zu ersparen, werden an der Brandmeldezentrale der Schule spezielle Laufkarten vorgehalten. „So gesehen ein Navi in Papierform“, erläuterten die Feuerwehrleute vor Ort.
Mit Abschluss der Erkundung ging es für die Mannschaften der Löschfahrzeuge im Befehlston weiter. Mit wenigen und kurzen Worten vermittelten die Gruppenführer ihren Kameraden den gespielten ernst der Lage. „Menschenleben in Gefahr, Angriffstrupp mit Sprungretter vor“, so beispielsweise der Befehl für einen der teilnehmenden Feuerwehrtrupps. Ohne Nachfragen oder fragende Blicke setzte sich danach binnen Sekunden eine Rettungsmaschinerie in Gang. Während ein gigantisches Luftpolster im Hof der Schule aufploppte, wurde wenige Meter entfernt eine Drehleiter in Stellung gebracht. Zeitgleich drangen mehrere Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten auf dem Rücken paarweise in die Schule vor. Wie sich später herausstellen sollte, mussten von ihnen insgesamt 12 Kinder aus zwei Klassenzimmern gerettet werden.
Etwas abseits des eigentlichen Trubels des Trainings stand der neue Einsatzleitwagen der Wehr. Im Inneren unterstützten die „Cyber-Firefighter“ die Führungskräfte des Übungsortes, beispielsweise mit digitalen Lagekarten oder Recherchen im Internet. Nicht nur Bürgermeister Stephan Paule zeigte sich am Übungsort sichtlich beeindruckt von der Leistungsstärke der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld.