Übungen

D: Zugunfall mit mehreren Verletzten in Stockach beübt

STOCKACH (DEUTSCHLAND): „Zug zwischen Wahlwies und Nenzingen mit Baum kollidiert, mehrere Verletzte“ – so wurden die Einsatzkräfte am Samstag, dem 26. Oktober 2019, zu einer außergewöhnlichen Übung alarmiert.

Übungsannahme war, dass ein mit 46 Passagieren besetzter Seehäsle-Zug kurz hinter dem Haltepunkt Wahlwies in Richtung Nenzingen mit einem Baum kollidiert war und es dadurch zu 3 Schwer- und 5 Leichtverletzten im Zug gekommen war. Unter den Passagieren waren neben einigen Erwachsenen viele Jugendliche sowie eine Kindergartengruppe mit Eltern und Betreuern.

Für die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehr Stockach war die Herausforderung, über den Bahndamm Zugänge zum Zug zu schaffen, um überhaupt zu den Verletzten kommen zu können. Mit Steckleiterteilen konnte dieses Problem recht gut gelöst werden, so dass auch die erste Notärztin am Einsatzort zur Vor-Sichtung der Verletzten in den Zug kommen konnte. Von der Feuerwehr wurde der Zug in zwei Einsatzabschnitte aufgeteilt, so dass die unverletzten gehfähigen Passagiere nach und nach über den einen und die verletzten Passagiere mit Hilfe einer Schleifkorbtrage über den anderen Eingang aus dem Zug gebracht werden konnten. Die Passagiere wurden zu einer Verletztensammelstelle neben der Einsatzstelle gebracht, wo sie von Kräften der inzwischen eingetroffenen Sanitäts-Einsatzeinheiten in Empfang genommen, gesichtet und registriert wurden. Die Verletztendarsteller spielten ihre Rollen extrem überzeugend, so dass alle Einsatzkräfte realitätsnah gefordert waren.

Relativ bald nach dem angenommenen Zugunglück trafen auch besorgte Eltern der Zuginsassen an der Einsatzstelle ein, die sich um ihre Kinder sorgten und unbedingt zu ihren Kindern in den Zug wollten. Auch die Eltern spielten ihre Rollen sehr realitätsnah. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, um die Eltern an einer Sammelstelle betreuen zu können und sie am direkten Betreten der Einsatzstelle zu hindern. Zwischenzeitlich trafen die Kräfte der Notfallseelsorge an der Einsatzstelle ein, die die unverletzten Passagiere mit ihren Eltern zur Betreuung ins Feuerwehrgerätehaus Wahlwies verbrachten. Vom THW OV Stockach wurde die Einsatzstelle und die Verletztensammelstelle ausgeleuchtet. Das Presseteam der Feuerwehr Stockach nutzte die Übung ebenfalls, um die Arbeit mit Medienvertretern sowie die Organisation einer Pressekonferenz zu üben.

An der Übung waren 88 Feuerwehrangehörige der Feuerwehren Stockach und Orsingen-Nenzingen, 30 Kräfte der Einsatzeinheiten des Sanitätsdienstes mit Leitendem Notarzt und Organisatorischem Leiter Rettungsdienst, 7 Notfallseelsorger, 8 Mitglieder des THW OV Stockach, ein Beobachter der Polizei sowie einige Mitarbeiter des Streckenbetreibers SWEG beteiligt. Die Übung war für alle Beteiligten sehr herausfordernd und durch die sehr realitätsnahe Verletztendarstellung konnten bei der anschließenden Nachbesprechung wertvolle Erkenntnisse insbesondere in der Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen gewonnen werden.

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