Schweiz: Kampfjet rollt mit Feuerwehrhilfe durch Payerne
PAYERNE (SCHWEIZ): Das hätten die Bewohner von Payerne schon eine Weile nicht mehr gesehen – wenn sie am 13. November 2019 zu diesem Zeitpunkt frühmorgens schon wach gewesen wären: Im Schritttempo wurde eine F-5 Northrop Tiger vom Militärflugplatz auf das Gelände des Comptoir Broyard im Areal der Flabkaserne gezogen. Die Patrouille-Suisse-Maschine ist eine der Attraktionen der Messe.
«Perfekt! Kaum sind wir angekommen und haben das Flugzeug eingestellt, fängt es zu regnen an.» André Rohrbach reibt sich die Hände und geht mit seiner Crew frühstücken. Der Verantwortliche für den Transport tut dies früher als geplant, kurz nach 5.30 Uhr. Sein 18-köpfiges Team hat ein beträchtliches Tagwerk verrichtet: einen Northrop F-5E Tiger der Patrouille Suisse vom Flugplatz auf einen Platz hinter der Flabkaserne verbracht. Dort, im Messezelt des Comptoir Broyard, wird die Maschine eine der Attraktionen sein.
Unterstützung von der Feuerwehr
Getroffen hat sich das Team mitten in der Nacht: Um 3 Uhr informierte Rohrbach seine Männer über ihre Mission. Um 3.20 Uhr wurde die Maschine aus dem Hangar gezogen, zwanzig Minuten später fuhr der Konvoi los. Im Schritttempo ging es auf der rund 5 Kilometer langen Route durch die Finsternis auf das Messegelände; vorne das Zugfahrzeug, daran angehängt der Tiger und hinter ihnen ein Feuerwehrfahrzeug. Ein weiteres Auto der Flugplatzfeuerwehr lieferte das nötige Licht für die Arbeiten. «Wir sind gut vorangekommen», sagt Rohrbach nach der Ankunft. Die Militärpolizei und die Waadtländer Kantonspolizei schauten mit kurzfristigen Straßensperrungen, dass dem Geleitzug nichts im Wege stand.
Das Flugzeug scheint zu fliegen
«Es kommt gut, es kommt gut», ruft Rohrbach seinen Männern zu. Auch das letzte Manöver, das Einparkieren der Maschine im Messezelt, verläuft zügig und ohne Komplikationen. Unaufgeregt schieben die Flugzeugmechaniker der Luftwaffe, die Angestellten der Logistikbasis der Armee und Militärpolizisten mit Muskelkraft den Jet an seinen Platz, stellen Gitter auf und hängen Plastikbahnen als Sichtschutz auf. Der Zugang auf das Gelände ist seither verschlossen und ein Sicherheitsdispositiv aufgezogen. Kurz vor der Ausstellung wird die Maschine noch aufgebockt, das Fahrwerk wird eingezogen. «Es ist uns wichtig, dass es aussieht, als ob die Maschine fliegen würde», erklärt Rohrbach.
Eine Herausforderung war die Passage durch den Tunnel unter der Autobahn hindurch und über einen Kreisel. «Das war jedoch kein Problem», sagt Rohrbach lächelnd, «wir haben offenbar gut gemessen und gut geplant.» Der Transport sei nach Plan verlaufen, fasst er am Ende zusammen, sie seien sogar ihrem Zeitplan voraus – der gesamte Prozess dauert nicht einmal eine Stunde.
Es habe sich gelohnt, die ganze Übung minutiös vorzubereiten, in engem Kontakt mit den zivilen Behörden und dem Organisationskomitee zu stehen und mit allen Beteiligen die Strecke im Voraus aufzuklären. Nun geht es darum, rund um das Flugzeug den Stand aufzubauen, einen Teppich zu legen und die nötigen Leitungen zu ziehen.