Nö: Aufwendige Einsatzübung im S1 Tunnel mitten in der Nacht
SCHWECHAT (NÖ): In der Nacht auf den 1. Dezember 2019 fand im Tunnel Rannersdorf der S1, Wiener Außenringschnellstraße, eine groß angelegte Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat, gemeinsam mit der Freiwillige Feuerwehr Schwechat-Rannersdorf sowie dem Rotes Kreuz Niederösterreich, ASFINAG und der Polizei Niederösterreich statt.
Übungsannahme war ein Unfall mit einem Gefahrgut Klein-Lkw, wobei unglücklicherweise Schadstoff austrat. In weiterer Folge kam es im nachfolgenden Verkehr zu einem schweren Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen. Die ersteintreffenden Kräfte sicherten unverzüglich die Unfallstelle ab, veranlassten eine Sperrung des Tunnels und führten die Ersterkundung durch. Aufgrund von zwei Unglücksstellen bildeten die Feuerwehren zwei Einsatzabschnitte und begannen mit der Patientenbetreuung.
Einsatzabschnitt 1: Gefahrgutaustritt nach Verkehrsunfall
Um die vor Ort eingesetzten Feuerwehrmänner, vor dem noch unbekannten Medium zu schützen, brachte ein Atemschutztrupp als Erstmaßnahme ein Hydroschild zur Abschirmung in Stellung und baute einen dreifachen Brandschutz, dieser besteht aus einer Löschleitung mit Wasser, einer Löschleitung mit Wasser-Schaummittelgemisch und einem Löschpulver, auf. Die zwei verletzten Personen wurden durch den Atemschutztrupp aus dem Fahrzeug gerettet sowie Maßnahmen zum Auffangen des Schadstoffes, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, getroffen. Zeitgleich rüstete sich ein weiterer Trupp mit Chemikalienschutzanzügen aus. In weiterer Folge wurde ein Dekoplatz, um die kontaminierten Personen und Einsatzkräfte zu dekontaminieren, in Stellung gebracht. Durch den Schutzanzugtrupp wurde das weitere Austreten des Schadstoffes verhindert sowie zur Analyse einige Proben genommen.
Einsatzabschnitt 2: Menschenrettung nach Verkehrsunfall
Beim Eintreffen der nachalarmierten Feuerwehr Rannersdorf wurde die Einsatzstelle, gemeinsam mit dem Einsatzleiter, nochmals erkundet. Bei den verunfallten Fahrzeugen wurden zunächst sogenannte Erstöffnungen, diese dienen für den Zugang eines inneren Retters, geschaffen. Während der Versorgung der in den Fahrzeugen eingeschlossen Personen, mussten durch die Feuerwehr drei Rettungsöffnungen geschaffen werden. Im Verlauf der Arbeiten wurde zeitgleich ein zweifacher Brandschutz, dieser besteht aus einer Löschleitung mit Wasser, sowie einer Leitung mit Wasser-Schaummittelgemisch, aufgebaut.
Gemeinsam mit den Sanitätern wurden die Verletzten aus den Fahrzeugen gerettet und zum Abtransport dem Roten Kreuz übergeben.