Bayern: AS-Träger bei Zimmerbrand mehrere Meter über Treppe gestürzt
BERCHTESGADEN (BAYERN): Dass der Einsatz in verrauchten Gebäuden unter Atemschutz alles andere als ungefährlich ist und die sanitätsdienstliche Absicherung solcher Einsätze sehr wichtig ist, hat sich am Sonntagabend, 22. Dezember 2019, in Berchtesgaden beim Brand in einer ehemaligen Pension in der Königsseer Straße gezeigt:
Ein Feuerwehrmann war über eine Treppe abgestürzt, wobei er aber nach erster Einschätzung des Roten Kreuzes Glück im Unglück hatte und leicht verletzt davonkam.
Anwohner hatten bereits kurz nach 22 Uhr Uhr Rauch im Freien vor dem derzeit unbewohnten Gebäude bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Die Feuerwehr stellte dann einen Zimmer-Brand im Erdgeschoß mit starker Rauch-Ausbreitung im Gebäude fest, erkundete unter Atemschutz den verschachtelten, unübersichtlichen und schwer zugänglichen Komplex in Hang-Lage, wo seit längerer Zeit Umbau-Arbeiten stattfinden und machte sich auf die Suche nach dem Brandherd, wobei sich das Feuer offensichtlich bereits vom Erdgeschoss über mehrere Stockwerke ausgebreitet hatte. Der Einsatzleiter forderte deshalb rasch weitere Feuerwehr-Einheiten nach.
AS-Träger stürzt mehrere Meter über Treppe
Gegen 22.40 Uhr stürzte dann ein 43-jähriger Atemschutz-Geräteträger im verrauchten Gebäude mehrere Meter tief über eine Treppe ab. Seine Kameraden retteten den Mann ins Freie, wo ihn die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes und der nachgeforderte Notarzt übernahmen. Der Mann kam nach erster Einschätzung den Umständen entsprechend leicht verletzt davon und wurde nur vor Ort ambulant behandelt und untersucht.
Über 150 Kräfte im Einsatz
Im Einsatz waren über 150 ehrenamtliche Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren Berchtesgaden samt der Löschzüge Au und Maria Gern, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Schönau und Königssee und der Bau-Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW), wobei die Nachbar-Wehren zum Teil nur zur Gebietsabsicherung in der Marktgemeinde waren. Das Rote Kreuz sicherte die Arbeiten mit dem regulären Rettungsdienst, dem Einsatzleiter Rettungsdienst und den ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften Bad Reichenhall und Berchtesgaden ab. Die Rotkreuzler versorgten den abgestürzten Feuerwehrmann, einen weiteren Feuerwehrmann mit einer Schnittwunde und verteilten bei einstelligen Temperaturen warme Getränke an die Einsatzkräfte. Beamte der Berchtesgadener Polizei und der Kripo Traunstein nahmen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Die Königsseer Straße war während der mehrstündigen Löscharbeiten komplett gesperrt. Der Markt-Bürgermeister und der Strom-Versorger waren ebenfalls vor Ort.