Oö: FF Wels 2019 → über 2.200 Gesamteinsätze & Verdopplung böswilliger Alarme
WELS (OÖ): Die Feuerwehr Wels trägt als Blaulichtorganisation wesentlich zur Sicherheit in der Stadt bei. Im vergangenen Jahr 2019 leisteten die 150 Mitglieder 2.207 Gesamteinsätze, das sind im Schnitt cirka sechs Einsätze pro Tag.
Einsatzbilanz 2019 auf einen Blick
• Gesamteinsätze 2.207
• Interventionen 1.331 (Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen, Brandsicherheitswachdienste)
• Brandeinsätze 526, davon 157 „echte Brände“
• Gerettete Personen 118
• Einsatzstunden 12.075
• Gesamtstunden 41.995
Aufklärung wirkt
526 Alarmierungen galten Brandereignissen, davon waren 157 echte Brandeinsätze. Die Technik trägt wesentlich zur Früherkennung bei. Rund 41 Prozent der echten Brände wurden von automatischen Brandmeldeanlagen erkannt, eine hohe Erfolgsquote! Auffallend ist auch der Anteil der Feuer, die bereits vor dem Eintreffen gelöscht waren. 50 Brände, das sind rund 32 Prozent, konnten die Bürger eigenständig bekämpfen – fast zehn Prozent mehr als noch im Jahr davor. Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt: „Seit nunmehr 38 Jahren führen wir Brandschutzschulungen für Zivilisten durch“, so Branddirektor Franz Humer.
118 Menschen gerettet
Die gute Ausbildung und die hohe Einsatzbereitschaft der Kameraden zeigen sich nicht nur in der Vielzahl an den Gesamtstunden. Tatsächlich wurden neben den Brandeinsätzen auch 756 technische Hilfeleistungen beziehungsweise Einsätze im Katastrophenhilfsdienst geleistet.
Dabei konnte die Welser Feuerwehr 118 Menschen aus Notlagen befreien – ob aus Unfallwracks, Liften oder eben bei Bränden. Bei all den gestiegenen Herausforderungen gibt es auch einen traurigen Trend: Die Zahl der böswilligen Falschalarmierungen hat sich mit 25 nahezu verdoppelt.
Hilfe zur Selbsthilfe
Viele Einsätze wären aber auch verhinderbar gewesen. Im Besonderen Einsätze nach Unwetter, wie Sturm oder Starkregen. Trotz Unwetterwarnungen werden keine Sicherungsmaßnahmen Jahresbilanz 2019 Medieninformation gesetzt. Baumaterialien und Baustellen werden nicht gegen Sturm gesichert, Bäume wachsen Vielen über den Kopf und mancher Wassereintritt könnte mit einfachen Mitteln verhindert werden. „Das richtige Verhalten vor und bei einem Unwetter soll den Welserinnen und Welsern noch mehr vermittelt werden“ so Humer. Mit der Bildungsoffensive „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“ werden Kinder und Jugendliche sensibilisiert und zur Selbsthilfe angeleitet. Weg von der Vollkaskomentalität zum couragierten Handeln und Selbstschutz.
Dank an die Mannschaft
Wer 365 Tage im Jahr im Dienste der Allgemeinheit steht, wer – egal ob Sonnenschein oder Sturm und Starkregen – in den Einsatz geht, der hat einen großen Dank verdient, so Kommandant Franz Humer.
Topmoderne Ausstattung
Kommentar von Dr. Andreas Rabl, Bürgermeister der Stadt Wels
Die Welser sollen sich in ihrer Stadt sicher fühlen. Es ist mir daher ein großes Anliegen, dass die Blaulichtorganisationen über eine topmoderne Ausstattung verfügen. Im Falle der Freiwilligen Feuerwehr ist dafür die Stadt selbst zuständig. Im aktuellen Doppelbudget sind Mittel für zwei große Vorhaben vorgesehen: Zum einen wird die Feuerwache Pernau an einem neuen Standort nach zeitgemäßen Standards neu errichtet. Somit sind die Feuerwehrleute im Fall eines Notfalles im Osten der Stadt rascher an Ort und Stelle. Zum anderen hat ein Teil des Fuhrparks das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Konkret betrifft das wiederum die Feuerwache Pernau sowie Puchberg im Norden der Stadt. Hier wird 2020 und 2021 je ein altes Löschfahrzeug durch ein neues ersetzt. Auch diese Maßnahme trägt zu einer Erhöhung der Einsatzkraft und des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung bei. Die bestens ausgebildeten Welser Feuerwehrleute erfüllen die Infrastruktur mit Leben und setzen sie ein, um Leben zu retten. Dafür gebührt ihnen mein herzlichster Dank!
Wer steckt hinter der Feuerwehr?
Kommentar von Gerhard Kroiß, Vizebürgermeister der Stadt Wels, Feuerwehrreferent
Was pauschal als „DIE Feuerwehr“ verstanden wird ist mehr als ein Gesamtwerk von Ehrenamtlichen, Einsatzbereitschaft, fundierter Ausbildung und Technik. Der gewichtigste Teil, ohne den „DIE Feuerwehr“ nicht funktioniert, ist mit Abstand – betriebswirtschaftlich formuliert – das Humankapital, also der Mensch! Mir liegt am Herzen, dass jene Frauen und Männer, die ihr Leben riskieren, ihre Freizeit aufbringen, bei Einsatzalarmierung sofort zur Feuerwache eilen, in brenzligen Situationen Ruhe bewahren nicht als „Humankapital“ tituliert werden. Jene ehrenamtlich Engagierten sind mehr als „DIE“, sie sind Helden und ohne jeden einzelnen von ihnen gäbe es keine Feuerwehr. Was hilft die beste Technik, wenn keiner sie bedient? Was bringt ein Alarmsystem, auf das keiner reagiert? Was hilft ein Kübel Wasser, der nicht aufs Feuer gegossen wird? Daher sehe ich es als meine Pflicht hier aufzuzeigen: Ohne unsere mutigen einsatzbereiten und ehrenamtlichen Frauen und Männer gäbe es keine Feuerwehr!
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