D: Dachstuhl-Großbrand im historischen Ortskern Hattingen-Blankenstein
HATTINGEN (DEUTSCHLAND): Am frühen Freitagmittag, 27. März 2020, ereignete sich ein Großbrand im Hattinger Ortsteil Blankenstein. Anrufer meldeten einen Dachstuhlbrand an einem Wohn- und Geschäftshaus im historischen Ortskern Hattingen-Blankenstein.
Bereits bei Eintreffen der ersten Kräfte schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl. Ein unter Atemschutz eingesetzter Trupp im Inneren des Gebäude konnte noch erste Löschmaßnahmen von Innen einleiten, musste dann aber das Gebäude wieder verlassen.
Riegelstellung aufgebaut, zwei Drehleitern im Einsatz
Von Außen wurde umgehend ein massiver Löschangriff mit mehreren B- und C-Rohren aufgebaut. Damit konnte zum einen die direkte Brandbekämpfung durchgeführt werden und zum anderen eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut werden. Hierdurch gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Ergänzend hierzu brachten die Einsatzkräfte zwei Drehleitern in Stellung und unterstützten die Brandbekämpfung von oben.
Bedingt durch die Bauweise hat sich der Brand trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr auf den gesamten Dachstuhl ausgebreitet und auch den restlichen Teil des Gebäudes massiv in Mitleidenschaft gezogen.
Rauchausbreitung im ganzen Ortsteil
Im gesamten Ortsteil breitete sich der dichte Brandrauch aus. Daher wurde die Bevölkerung auch gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt. Dies führte auch zur Sperrung der Blankensteiner Straße / Wittener Straße durch die Polizei.
Mehr Kräfte verfügbar
Aufgrund der aktuellen Lage (Corona-Krise) waren im Bereich der freiwilligen Feuerwehr mehr Einsatzkräfte tagsüber verfügbar, als es vielleicht sonst der Fall ist. Daher waren die Rettungskräfte innerhalb kurzer Zeit auch mit mehr als 70 Einsatzkräften vor Ort und konnten so eine weitere Ausbreitung des Brandes in dem historischen Ortskern verhindern. Im Laufe des Einsatzes meldete sich eine Person die Anzeichen einer Rauchgasvergiftung auswies. Diese wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus verbracht.
Bürgermeister Dirk Glaser machte sich am Abend, zusammen mit Hattingens Feuerwehrchef Tomas Stanke, noch ein Bild von der Lage vor Ort. Er dankte ausdrücklich allen Einsatzkräften und ist froh, dass die Hattinger Feuerwehr auch in dieser besonderen Lage uneingeschränkt leistungsfähig ist.
Tomas Stanke wies in diesem Zusammenhang auf die kürzlich mit allen Löschzugführern besprochenen Maßnahmen in Einsatzlagen hin. Auch die Einsatzkräfte haben versucht, entsprechende Mindestabstände einzuhalten und auch die Vermischung einzelner Einheiten vor Ort zu vermeiden. Dort wo es aus einsatztaktischen Gründen möglich war, konnten diese vorgeplanten Maßnahmen umgesetzt werden. Auch der Leiter der Hattinger Feuerwehr ist froh, dass er in der aktuellen Situation auf Einsatzbereitschaft seiner Feuerwehr vertrauen kann.
Auch THW kam zum Einsatz
An der Einsatzstelle kam, neben der Feuerwehr, auch das Technische Hilfswerk zum Einsatz. Nach Absprache mit der zuständigen Baufachberaterin haben Einsatzkräfte des THW im Laufe des Abends lose Teile des Giebels in die Einsatzstelle drücken, damit diese keine Gefahr darstellt und die angrenzende Straße auch wieder freigegeben werden kann.
Die Hattinger Feuerwehr hat den Einsatz zunächst um 19.00 Uhr beendet, führte aber im Laufe des Abends und der Nacht noch Kontrollen durch.