Nö: Brand in Entsorgungsbetrieb → mit Schutzmasken und Abstand im Einsatz
WIENER NEUSTADT (NÖ): Größere Ereignisse sind zur Zeit eine besondere Herausforderung für die Feuerwehren. Nichtsdestotrotz stellen die Feuerwehren auch in Krisenzeiten täglich ihre Schlagkraft unter Beweis. Bei einem Großbrand in einem Müllentsorgungsunternehmen in Wiener Neustadt waren Dienstagfrüh, 21. April 2020, über drei Dutzend Feuerwehrkräfte im Einsatz, um den Brand in einer Betriebshalle unter Kontrolle zu bringen. Über drei Stunden dauerte der Einsatz an, um auch die letzten Glutnester abzulöschen und ein Wiederaufflammen des Brandes zu verhindern. Verletzt wurde niemand.
Gegen 05.00 Uhr schlug die automatische Brandmeldeanlage der Firma FCC (vormals ASA) in der Neunkirchnerstraße Alarm. Innerhalb kürzester Zeit rückte die, zu Coronazeiten verstärkte, Nachtbereitschaft mit einem Tanklöschfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Knapp zehn Minuten nach dem Alarmeingang meldete der Gruppenkommandant starke Rauchentwicklung bei der Erkundung und forderte Verstärkung an. Von dem Disponenten der Bezirksalarm- und Warnzentrale wurde daraufhin die zweithöchste Alarmstufe B3 ausgelöst und die Mannschaften der Feuerwehr Wiener Neustadt per Funkmeldeempfänger zum Einsatz alarmiert.
Bereits auf Anfahrt konnten die nachfolgenden Kräfte die Rauchschwaden wahrnehmen, welche, durch die nun geöffneten Tore und Rauchabzüge, über der Firma aufstiegen. Vor Ort dürfte es zu einem Brand in einer Fördermaschine gekommen sein. Das Feuer erstreckte sich über verschiedene Stellen in der großen Betriebshalle, weshalb von mehreren Seiten ein umfassender Löschangriff mittels mehrerer Rohre durchgeführt werden musste. Zur Entrauchung der stark verqualmten Halle wurde der Löschunterstützungsanhänger – ein großer Lüfter auf einem Anhänger – eingesetzt, während die Angriffstrupps unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung vorgingen.
Nachdem die Brandintensität nach etwa einer Stunde gebrochen war, wurde die, teilweise sehr schwer erreichbare, Maschine mit Schaum geflutet. Immer wieder mussten wieder aufflammende Glutnester erneut abgelöscht werden.
Für die Feuerwehr Wiener Neustadt war dies das erste größere Einsatzgeschehen seit Beginn der Corona- Situation. So musste zur Bewältigung des Einsatzes, erstmals seit der Anordnung der verschärften Social Distancing Maßnahmen bei der Feuerwehr Wiener Neustadt, die gesamte Mannschaft per Funkmeldeempfänger alarmiert werden. Obwohl natürlich andere Prioritäten bei der Bekämpfung des Feuers im Vordergrund standen, wurde auch während des Einsatzes auf vorbeugende Maßnahmen geachtet. So trugen die Einsatzkräfte, welche nicht im Atemschutzeinsatz standen, während ihrer Tätigkeit Schutzmasken und es wurde auch auf ausreichenden Abstand zueinander geachtet, sofern dies aus einsatztaktischen Gründen möglich war.
Neben der Feuerwehr stand auch das Rote Kreuz mit zwei RTWs und dem Bezirkseinsatzleiter sowie die Polizei im Einsatz. Die Brandursache ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.