Bayern: 15 Leichtverletzte bei Lagerhallenexplosion nahe Bahnhof Günzburg → THW sucht Verschüttete
GÜNZBURG (BAYERN): Am 17. Juni 2020 kam es in der Nähe des Bahnhofs in Günzburg zu einer Explosion. 15 Personen erlitten leichte Verletzungen, die ausgelöste Druckwelle zerstörte eine leerstehende Lagerhalle. An umliegenden Gebäude und Fahrzeugen entstanden erhebliche Schäden.
Gegen 7:20 Uhr wurde das THW Günzburg mit einer Vielzahl weiterer Einsatzkräfte zur Schadensstelle gerufen. Insgesamt waren rund 180 ehrenamtliche Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW sowie ca. 60 Kräfte der Polizei vor Ort. Nach der Explosion war ein Trümmerfeld rund um die ehemalige Tierzuchthalle zu sehen: zerborstene Fensterscheiben, beschädigte Autos, Holzbalken und Steine, die die Druckwelle auf Bahngleise und Schienen und Wege geschleudert hatte.
Zu Einsatzbeginn konnten die Einsatzkräfte nicht ausschließen, dass sich Personen in dem Gebäude aufhielten und verschüttet wurden. Daher veranlasste die Einsatzleitung erste Suchmaßnahmen. Hierfür kamen ein Rettungshubschrauber der Polizei, eine Drohne, eine Wärmebildkamera und mehrere Hunde der Rettungshundestaffel zum Einsatz. Das THW Memmingen unterstützte die Rettungsaktion mit der Fachgruppe Ortung und einem Baufachberater. Nach der statischen Freigabe des Gebäudes durch den Baufachberater starteten die Einsatzkräfte des THWs ihre Suche.
Mit einer speziellen Kamera mit Sonde untersuchten Fachhelfer der Ortungsgruppe die Trümmerkegel, während andere Helfer des THW-Günzburgs das Gebäude und die Umgebung absuchten. In der Zwischenzeit erreichten auch die Einsatzkräfte des THW Dillingen den Schadensort, um bei der Personensuche zu unterstützen. Nachdem sie das Gebäude durchforstet und die Trümmer von Hand abgetragen hatten, beendeten die Helfer schließlich die Suche.
Es gab keine Anzeichen auf vermisste Personen. Die Suchmannschaften trugen Spezialanzüge und Atemschutzmasken, weil das Dach des zerstörten Gebäudes aus Asbestplatten bestand. Um aufwirbelnden Staub zu vermeiden besprühte die Feuerwehr die Trümmer zeitweise mit Wasser. Der alarmierte Baufachberater des THW untersuchte während der Suchaktion weitere nahegelegene Gebäude und den behelfsmäßigen Übergang zu den Bahngleisen auf mögliche statische Beeinträchtigungen. Er stellte aber keine weiteren Gefahren fest. Der Einsatz endete gegen 16:30 Uhr. Vom THW waren insgesamt rund 35 Einsatzkräfte vor Ort.