D: Gebäudebrand sorgt für langwierigen Einsatz in Stockach
STOCKACH (DEUTSCHLAND): Die Abteilungen Mahlspüren im Tal/Seelfingen, Winterspüren und Kernstadt der Freiwilligen Feuerwehr Stockach wurden am 14. August 2020 um 18:21 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Unklare Rauchentwicklung aus Gebäudedach“ nach Mahlspüren im Tal alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde ein bis vor kurzem saniertes Haus vorgefunden, bei dem Rauch aus dem Dach aufstieg. Die Bewohner waren zu dieser Zeit nicht zuhause, die Feuerwehr war von Nachbarn alarmiert worden. Sofort begann die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung. Als Auslöser konnte ein Brand hinter einem Elektroverteilerschrank im 1. OG identifiziert werden, welcher in kurzer Zeit gelöscht werden konnte. Im Anschluss wurde das gesamte Haus mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Die Temperaturen waren im gesamten Haus unkritisch und es war auch keine weitere Rauchentwicklung erkennbar. Die Feuerwehr begann deshalb mit dem Rückbau der Einsatzstelle.
Während des Rückbaus kam es gegen 20:00 Uhr zu einer erneuten Rauchentwicklung aus dem Dachstuhl, welche sich in der Folge innerhalb einiger weniger Minuten zu einem Vollbrand des Dachstuhles entwickelte. Zur Brandbekämpfung wurde ein Trupp unter Atemschutz im Gebäudeinneren eingesetzt, welcher aber nach kurzer Zeit aufgrund der rasanten Temperaturentwicklung den Rückzug antreten musste.
Um die Löschwasserversorgung sicherzustellen wurden um 20:15 Uhr die Abteilungen Zizenhausen und Hoppetenzell zusätzlich alarmiert. Von diesen wurde eine zusätzliche Wasserversorgung von der Mahlspürer Aach aufgebaut. Außerdem wurden von der Abt. Kernstadt weitere Atemschutzgeräteträger zur Einsatzstelle alarmiert.
In der Folge wurden mit Hilfe eines Baggers Teile der Dachhaut geöffnet. Gegen 22:00 Uhr kam es zu einem teilweisen Einsturz des Dachstuhls. Das Hauptproblem bestand darin, dass das Feuer zwischen Dachhaut und der mehrlagig aufgebauten Kunststoff-Isolierschicht weiterbrannte. Im Laufe der Nacht wurde deshalb die gesamte Dachhaut mit Hilfe der Drehleiter Stück für Stück entfernt und die darunter glühenden Teile der Isolierschicht abgelöscht. Um 1:22 Uhr wurde deshalb die Abt. Raithaslach zur Unterstützung angefordert.
Die Abteilungen Kernstadt, Winterspüren, Hoppetenzell und Zizenhausen wurden im Laufe der Nacht Stück für Stück aus dem Einsatz herausgelöst. Die Abteilungen Mahlspüren im Tal/Seelfingen und Raithaslach sowie die Drehleiter der Abt. Kernstadt konnten den Einsatz erst gegen 8:00 Uhr beenden.
Im Einsatz waren insgesamt ca. 90 Einsatzkräfte der Abteilungen Mahlspüren im Tal/Seelfingen, Winterspüren, Kernstadt, Hoppetenzell, Zizenhausen und Raithaslach mit insgesamt 15 Fahrzeugen. Ebenfalls mit an der Einsatzstelle waren der Rettungsdienst und die Polizei sowie die Straßenmeisterei. Die Pfullendorfer Straße (L194) musste für die Dauer des Einsatzes zeitweise voll gesperrt werden. Ein Notfallseelsorger betreute die Hausbewohner während des Einsatzes. Das Haus ist nach dem Einsatz nicht mehr bewohnbar.