Samsung verweigert Smartphone-Chips für Huawei
Der südkoreanische Tech-Konzern Samsungwill ab dem 15. September 2020 dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei keine weiteren Smartphone-Chips verkaufen. Grund dafür sind neue US-Sanktionen gegen das Unternehmen, dem immer wieder Spionage für die Regierung der Volksrepublik vorgeworfen wird.
Bann wirkt sich schon aus
Die neuen US-Regeln verbieten es Unternehmen außerhalb von Amerika, Huawei Komponenten zu verkaufen, die mit Technologie oder Software aus den USA entstanden sind. Diese Sanktionen treten ab 15. September in Kraft und wirken sich jetzt schon auf das Huawei-Geschäft aus. Das neue Smartphone Mate 40, das Ende dieses Jahres erscheint, wird deswegen das letzte mit dem Kirin-9000-Prozessor ausgestattete Huawei-Handy sein. Der Prozessor wird ebenfalls mit Technologie aus den USA hergestellt. Es droht deswegen eine Knappheit bei Mate-40-Handys.
„Huawei hat über ein Jahrzehnt damit verbracht, Chips zu erforschen. Dabei haben wir es von ‚extrem weit hinten‘ zu ’sehr weit hinten‘ zu ‚ein wenig hinten‘ bis zu ‚endlich aufgeholt‘ geschafft. Jetzt werden wir jedoch einfach verbannt“, hat Richard Yu, CEO of Consumer Business bei Huawei, in einer Rede im August beklagt, als die neuen Sanktionen erstmals angekündigt wurden.
Chip-Hersteller SMIC als Notlösung
Um eine Knappheit an neuen Smartphones zu vermeiden, verlässt sich Huawei momentan verstärkt auf den chinesischen Chip-Hersteller SMIC http://smics.com . Jedoch könnte selbst diese Partnerschaft scheitern, weil die US-Regierung in Erwägung zieht, einen ähnlichen Bann für SMIC wie für Huawei zu verhängen. Dadurch würde bei dem Chip-Produzenten ein Mangel an Ausrüstung entstehen.
Pressetext Austria, 10. September 2020