Stmk: Langwieriger und aufwendiger Einsatz bei Hackschnitzel-Brand im Bunkersilo
GRATWEIN-STRASSENGEL (STMK): 23. September 2020 → Rauchentwicklung und Brandgeruch machten Mitarbeiter und Anwohner eines holzverarbeitenden Betriebes in Gratwein (Gemeinde Gratwein-Straßengel, Graz-Umgebung) auf einen Brand in einem Hackschnitzel-Bunkersilo auf dem Betriebsgelände aufmerksam. Mehrere Notrufe gingen kurz vor 16.30 Uhr in der Leitstelle ein.
Die über Florian Steiermark gleichzeitig alarmierten Freiwilligen Feuerwehren Gratwein, Judendorf-Straßengel, Eisbach-Rein (alle Gemeinde Gratwein-Straßengel) und die Teleskopmastbühne der Betriebsfeuerwehr Sappi Gratkorn standen über mehrere Stunden unter der Leitung von Hauptbrandinspektor Johann Glauninger im Löscheinsatz. Über zwei Zugänge trugen die Atemschutztrupps ihre Löschleitungen in den Silo vor. Sekundärbrände wurden von außen mit mehreren Rohren bekämpft. Mit Hilfe der 37 m Teleskopmastbühne der BtF Sappi konnten auch im Dachbereich Löscharbeiten vorgetragen werden. Damit das Löschwasser besser in den Hackschnitzelhaufen eindringt wurde Schaummittel beigemengt, um die Oberflächenspannung herab zu setzen.
In der Folge stellte sich heraus, dass nur die oberflächlichen Flammen und Glutnester bekämpft werden konnten. Man startete den Versuch, im Inneren des Hackschnitzelhaufens mit Hilfe des Heuwehrgerätes der FF Berndorf (Gemeinde Hitzendorf) weitere Löscherfolge zu erzielen. Mit der Temperaturmesssonde und der Löschlanze konnten diese auch errungen werden, allerdings nicht in der Form, ein „Brand aus!“ zu erwirken.
Letztlich musste das Dach des 15 Meter hohen Hackschnitzel-Bunkers mittels Rettungssäge und Trennschleifer aufgeschnitten werden. Unter Zuhilfenahme eines Kranfahrzeuges eines Unternehmens mit langem Ausleger musste der Inhalt über das geöffnete Dach ausgeräumt werden. Lange wollte man von Seiten der Einsatzleitung diesen kostenintensiven Einsatz abwenden.
Insgesamt mussten die Atemschutztrupps zu je drei Mann 14 Mal in den Hackschnitzel-Silobunker vorgehen. Gegen 06.00 Uhr konnte dann der Einsatz beendet werden. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Die Brandursache ist Gegenstand der Ermittlungen durch die Polizei. Die Kriminaltechniker haben noch während den Löscharbeiten die Ermittlungen aufgenommen.
Eingesetzte Kräfte:
FF Berndorf: LKW mit 6 Mann mit Temperaturmesssonde und Löschlanze (Stützpunkt)
FF Eisbach-Rein: TLFA 3000, TLFA 2000 mit 14 Frau/Mann
FF Gratwein: RLFA 2000, TLFA 2000, LKW, MTFA mit 18 Frau/Mann (einsatzleitende Wehr)
FF Judendorf-Straßengel: TLFA 4000, RLFA 2000, MTFA, KDT mit 20 Frau/Mann
BtF Sappi: Teleskopmastbühne TB37 mit 2 Mann
60 Feuerwehrmitglieder mit zwölf Fahrzeugen
ÖRK Gratkorn: RTW mit 3 Frau/Mann
KIT – Kriseninterventionsteam mit 1 Frau
Polizeiinspektion Gratwein: 3 Fahrzeuge mit 5 Frau/Mann
Kriminaltechniker der Brandursachenermittlung
Fotos: Robert Tauschmann, HFM, FF Judendorf-Straßengel, Florian Peukert, OFM, FF Judendorf-Straßengel, Roman Hußnigg-Peukert, HBM, FF Judendorf-Straßengel, Kevin Stessel, OBI, FF Gratwein, Roman Hußnigg-Peukert, HBM, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung, Abschnitt 6