D: Polizei als Retter für verängstigtes Kamerun-Schaf am Bahngleis
BAD DOBERAN (DEUTSCHLAND): Zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz wurden Kräfte der Bundespolizei am 29. September 2020 gegen 14 Uhr gerufen, als die Bundespolizeiinspektion Rostock die Information über die NFL Berlin erhielt, dass sich Ziegen auf der Bahnstrecke Bad Doberan- Rostock im Gleis verirrt hätten.
Diese Entdeckung hatte ein vorbeifahrender Triebfahrzeugführer unweit des Haltepunkts Althof gemacht und umgehend gemeldet. Die kurzdarauf eintreffenden Bundesbeamten fanden ein Tier, das völlig verängstigt neben dem Schotterbett in einem Brombeerbusch kauerte und durch die Kräfte der Bundespolizei allein gerettet geborgen werden konnte. Das Tier wurde als Kamerunschaf, ein westafrikanisches Zwergschaf, identifiziert, welches aufgrund seines kurzen Felles leicht mit einer Ziege verwechselt werden kann.
Durch eine Nachsuche auf dem angrenzenden Grundstück konnte anschließend der Tierhalter ermittelt werden, der sich auf einer Weide mit weiteren Kamerunschafen befand. Glücklicherweise konnte er sein Schaf retten und auf sein Grundstück zurückbringen. Jedoch wies das Kamerunschaf Verletzungen auf, die nach Ansicht des Halters aber eher durch Bisse als durch eine Kollision mit einem Zug verursacht wurden. Bei einer weiteren Untersuchung des Weidezaunes konnten mehrere Überstiegs- und Untertunellungsstellen festgestellt werden sowie ein Teil eines bereits provisorischen Bauzaunes, welcher nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz stand.
Nach ersten Ermittlungen wurde der Zaun durch Graffitisprayer zerstört, die offensichtlich des Öfteren nachts über den Selbigen auf das Grundstück des Tierhalters geklettert seien, um seine Lagerhallen mit Graffitis zu besprühen. Die Anzahl der dort angebrachten Graffitis bestätigt diesen Verdacht. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere strafrechtlicher Art, werden durch die Bundespolizei geprüft.