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Wenn die Gasheizung zur Gefahr wird: Kohlenmonoxid als unsichtbare Gefahrenquelle

Jahr für Jahr kommt es in Österreich zu schweren Kohlenmonoxid-Unfällen. Meist sind defekte oder schlecht gewartete Gasheizungen, Durchlauferhitzer bzw. Kombithermen oder undichte Kamine die Ursache für die tödlichen Gas-Vergiftungen. Kohlenmonoxid (CO) ist farb- und geruchlos und kann daher vom Menschen nicht wahrgenommen werden. Das Atemgift verdrängt den Sauerstoff im Blut und die Opfer ersticken. Die regelmäßige Wartung und Prüfung durch Experten sowie der Einsatz von CO-Warngeräten können Menschenleben retten.

Man riecht es nicht, man schmeckt es nicht, aber es kann tödlich sein. Regelmäßig ereignen sich in Österreich schwere Kohlenmonoxid-Unfälle, ausgelöst durch defekte oder schlecht gewartete Gasheizungen, Durchlauferhitzer oder undichte Kamine. „Die Ursache ist beinahe immer ähnlich: Die Abgase – darunter das geruchlose, giftige CO – können aus den Geräten nicht abziehen, wodurch sie in den Raum strömen“, erklärt Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereiches Eigentumsschutz im KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Etwa 250 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr eine Vergiftung durch das geruchlose, reizfreie Gas CO. Die Zahl der Vergiftungsfälle ging in den letzten Jahren tendenziell zurück, trotzdem sind sie immer noch häufig.

Erhebung zeigt: Wissen zur Überprüfung und Wartung mangelhaft

Jeder Haushalt kann mit einer jährlichen Überprüfung und Wartung der Therme selbst dazu beitragen, das Risiko eines Unfalls gering zu halten! Wie eine aktuelle Befragung des KFV von mehr als 500 Wohnungsbesitzern zeigt, gibt es in Bezug auf das Wissen zur Wartung der Therme noch Aufholbedarf: So geben mehr als ein Drittel der Befragten an, ein defektes Gasgerät zu erkennen. 57 Prozent davon denken aber, einen Defekt am Geruch zu erkennen. „Durch Warmwasser und Heizung, die meist auch über die Therme läuft, ist die Therme in den Wintermonaten sehr oft in Betrieb. Wurde die Therme nicht regelmäßig gewartet und ist sie stark verschmutzt, kann es zu einer Überlastung führen und die Therme wird defekt. Funktioniert dazu zusätzlich der Luftabzug nicht, kann sich Kohlenmonoxid in der Wohnung bilden“, erläutert Kaltenegger.

KFV: Rechtliche Vereinheitlichung der Prüfungsintervalle wäre besonders wichtig

Wie beschrieben stellen die größten Probleme bei Gasgeräten die unregelmäßige Wartung bzw. länderspezifische Prüfungsfrequenzen dar. „Derzeit gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung zu den Prüfungsintervallen. Für den Endnutzer eine verwirrende Situation“, so Kaltenegger. Aus Sicht des Experten wäre es zur Erhöhung der Sicherheit wichtig, bundesweit eine z.B. jährliche Prüfung in einer Art „Pickerlsystem“ gesetzlich vorzuschreiben.

CO-Warnmelder zur Prävention

„Das heimtückische an Kohlenmonoxid ist, dass es vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann, weil es unsichtbar, geruchlos und geschmacklos ist. Darüber hinaus kann es durch Wände diffundieren“, so Kaltenegger. „Die Anschaffung von CO-Warnmeldern ist gerade auch im Haushaltsbereich empfehlenswert, denn der Sensor des Geräts warnt die Bewohner bereits vor Erreichen gesundheitsschädigender CO-Konzentrationen. Das kann im Ernstfall Leben retten!“

KFV-Sicherheitstipps:

• Halten Sie die vorgeschriebenen Prüfungs- und Wartungsintervalle der Geräte unbedingt ein!
• Ein CO-Warnmelder kann Leben retten!
• Lassen Sie Wartungs- und Reparaturarbeiten nur von einem Fachmann ausführen und sprechen Sie vor baulichen Veränderungen wie dem Einbau einer Klimaanlage, Abluftdunstabzugshaube oder ähnlichen Geräten mit einer Fachfirma!
• Beachten Sie, dass vorhandene Lüftungsöffnungen bzw. Zwangsbelüftungen (Lüftungsschlitz in einer Türe oder im Fenster) frei bleiben müssen!

Oö. Brandverhütungsstelle, 30. September 2020

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