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Oö: 20-jähriger Feuerwehrmann soll bis zu 14 Brände gelegt haben → wollte unter Atemschutz löschen …

KIRCHDORF AN DER KREMS (OÖ): fIn der Nacht zum 5. November 2020 wurden im Ortsgebiet von Kirchdorf erneut insgesamt vier Altpapiercontainer in Brand gesetzt. Im Zuge der Fahndung konnte ein 20-jähriger Feuerwehrmann (per 5. November EX-Feuerwehrmann) aus dem Bezirk Kirchdorf, der sich derzeit wegen einer COVID19-Infektion in Quarantäne befinden sollte, angetroffen und vorläufig festgenommen werden.

Bei seiner Vernehmung gestand der Beschuldigte, der von der Polizei gesuchte Brandstifter zu sein. Er gestand neben den vier Bränden auch die Legung von zehn weiteren Feuern, wobei am 3. September 2020 der Brand auf zwei Mehrparteienhäuser übergriff und dabei zwei Personen verletzt wurden → siehe Artikel hier: Oö: Brand einer überdachten Müllinsel bei Mehrparteienwohnhaus in Kirchdorf → Alarmstufe II ausgelöst

Die Brandlegung vom 3. September 2020 in Kirchdorf.

Als Motiv gab er an, dass er die Brände gelegt habe, um diese anschließend als Atemschutzträger selbst löschen zu können. Der derzeit geschätzte Sachschaden beträgt mehrere zehntausend Euro.

Anzeige wegen Brandstiftung und Gefährdung durch übertragbare Krankheiten

Der Beschuldigte wird wegen des Verdachtes der mehrfachen Brandstiftung und der vorsätzlichen Gefährdung durch übertragbare Krankheiten an die Staatsanwaltschaft Steyr angezeigt. Das berichtet die Polizei am 5. November 2020 (aktuelle Polizeimeldungen aus ganz Österreich hier auf Fireworld.at).

Unterstützung durch Feuerwehr

Unterstützt wurden die Ermittlungen der Polizei durch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Führungsebene der Feuerwehr Kirchdorf an der Krems. Der 20-Jährige wurde sofort aus dem Feuerwehrdienst entfernt. Dies wurde in der Polizeimeldung seitens der Exekutive ergänzend angemerkt.

„Klassisch, ein Feuerwehrmann …“

Als wäre das für uns Feuerwehrleute nicht schon Imageschaden genug, gab’s in Ö3 von Andi Knoll gleich eine Draufgabe bei der Vermeldung der Nachricht. Zitat: „klassisch, Brandstifter ist Feuerwehrmann …“

Reaktion des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes

Nachdem es in Kirchdorf an der Krems zu einer Serie von Brandstiftungen gekommen war, konnte nun der Täter ausgeforscht werden. Die Ermittlungen der Polizei wurden von den Führungskräften der FF Kirchdorf maßgeblich unterstützt und die gute Zusammenarbeit in einer Aussendung durch die LPD OÖ auch sehr positiv bewertet. Dass es sich um ein Mitglied der Feuerwehr handelt, trifft die Ehrenamtlichen in der Bezirkshauptstadt hart. Dennoch wurden umgehend die notwendigen internen Maßnahmen gesetzt und vom Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Kirchdorf ein Ausschlussverfahren gegen das Mitglied eingeleitet.

Auch wenn es zum Glück sehr selten vorkommt, sind derartige Vorfälle mit Brandstiftern aus den Reihen der Mitglieder ein Stich ins Herz für das Feuerwehrwesen und die vielen Ehrenamtlichen. „92.000 freiwillige Feuerwehrmitglieder versehen in Oberösterreich ihren Dienst und leisten jedes Jahr rund 7 Mio. Arbeitsstunden für unsere Bevölkerung. Diese Handlungen eines Mitgliedes sind keinesfalls tolerierbar und brauchen auch eine klare Konsequenz“, unterstützt auch Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer die Maßnahmen der FF Kirchdorf.

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