D: 5 Tonnen schweres Lärmschutzwand-Teil stürzt auf A3 → Autolenkerin bei Köln erschlagen
KÖLN (DEUTSCHLAND): Auf der Autobahn 3 ist am Freitag, dem 13. November 2020, um 10.15 Uhr ein schweres Verkleidungsteil einer Lärmschutzwand kurz vor der Anschlussstelle Dellbrück auf ein Auto gestürzt. Die Fahrerin kam dabei ums Leben.
Das Verkehrsunfallaufnahmeteam sowie das Kriminalkommissariat 11 haben die Ermittlungen an der Unfallstelle aufgenommen. Die Polizei hat die A3 in Richtung Norden ab dem Kreuz Ost gesperrt und führt den zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Dellbrück stehenden Verkehr aktuell an der Unfallstelle vorbei.
Für die Unfallaufnahme hat die Polizei den Verkehr der Straßenbahnlinien 3, 13, 18 von und nach Köln-Holweide gesperrt. Die Feuerwehr Köln ist dort im Einsatz und twittert, dass das Element etwa fünf Tonnen wiegt. Unklar ist noch, ob die Platte für die Bergung mit einem Kran zunächst zerschnitten werden muss. Einsatzkräfte sicherten den Unfallort. Statiker sollten vor der Bergung die Standfestigkeit der betroffenen Lärmschutzwand prüfen. Erst dann könne die ums Leben gekommene Frau aus dem völlig zerstörten Auto geborgen und der Unfallort geräumt werden. Gegen 13.30 Uhr hat die Feuerwehr Köln dann getwittert, man habe die Frau inzwischen durch Einsatz von schwerem Gerät (Feuerwehrkran) bergen können.
Infos der Feuerwehr Köln
Gegen 10:15 Uhr des Freitag, dem 13. November 2020, wurde der Leitstelle der Feuerwehr Köln ein Verkehrsunfall auf der BAB 3 in Fahrtrichtung Oberhausen gemeldet. Nach ersten Meldungen der Anrufer solle eine Betonplatte auf einen Pkw gestürzt sein.Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die Meldung. Eine etwa fünf Tonnen schwere Betonplatte hatte sich aus einer Lärmschutzwand gelöst und war auf einen vorbeifahrenden Pkw gestürzt. Der Notarzt konnte leider nur noch den Tod der eingeklemmten Fahrerin feststellen.
Da die Standsicherheit, insbesondere der direkt benachbarten Betonelemente der Lärmschutzwand zunächst unsicher war, wurde der Bereich abgesperrt und die Statik der Lärmschutzwand von Fachleuten des Straßenbaulastträgers überprüft. Im weiteren Einsatzverlauf wurde das tonnenschwere Betonelement durch einen Feuerwehrkran vom Fahrzeug entfernt und das Fahrzeug in einen sicheren Bereich gehoben.
Im Anschluss folgte die eigentliche Bergung der verunglückten Person mittels hydraulischem Rettungsgerät. Gegen 12.45 Uhr konnte die verunglückte Person schließlich befreit werden. Ein Augenzeuge, der den Unfall unmittelbar beobachtete und als Ersthelfer tätig war, wurde durch den Rettungsdienst zur weiteren Betreuung in ein Krankenhaus transportiert.
Das Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei Köln hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.Im Einsatz waren mehr als 30 Kräfte der Feuerwachen Mülheim, Kalk und Marienburg sowie des Rettungsdienstes.
Ähnlicher Vorfall 2012 auf der Brennerautobahn
Auf der Brennerautobahn eeignete sich in März 2012 ein ähnlicher Vorfall. Mit einem Sattelschlepper ein 50-Jähriger auf der Brennerautobahn in Richtung Italien unterwegs, als rund 100 Meter vor der Mautstelle Schönberg plötzlich zwei sieben Meter hohe Stützmauern auf die Fahrbahn stürzten und das Schwerfahrzeug mit Münchener Kennzeichen unter sich begruben → Nachlese auf der Webseite des Kuriers
Die Ursache – Nachtrag vom 17. November 2020
Wie deutsche Medien berichten, ist „Straßen.NRW“ zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der knapp sechs Tonnen schweren Platte auf der A3 in Köln um einen „mit Absicht herbeigeführten Mangel“ handelt. Der Landesbetrieb teilte nach seiner Untersuchung mit, dass die 6.200 kg schwere Betonplatte aus platztechnischen Gründen im Jahr 2007 nicht fachgerecht angebracht worden sei.
Der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter hat bei der Untersuchung der Unfallstelle mindestens ein weiteres absturzgefährdetes Teil entdeckt. Dort soll man einen bereits verbogenen Schweißanschluss an einer benachbarten Betonplatte vorgefunden haben, bei dem bereits erhöhte Rissgefahr bestanden hat. Diese Platte wurde daraufhin abgenommen. Der Gutachter, der übrigens auch eine abgebrochene Schraube sowie eine maßgeblich zu kleine Unterlegscheibe gefunden hat, informierte auch, dass mehrere Platten völlig ordnungsgemäß montiert worden sind und andere – wie auch jene, die zu Boden stürzte – wieder nicht.