D: Der Neue für die groben Arbeiten bei der Feuerwehr Stolberg → MZF auf Nissan Navara
STOLBERG (DEUTSCHLAND): Da ist er endlich! Das neue Arbeitstier der Feuerwehr Stolberg für die Dinge außerhalb des normalen Tagesgeschäfts. Das neue MZF (Mehrzweckfahrzeug) als geländegängige Pickup Version.
Doch wofür braucht eine Feuerwehr ein solches Fahrzeug? Ganz einfach: Stolberg besteht zu rund 50 Prozent aus Waldfläche, hinzu kommen noch rund 26 Prozent landwirtschaftliche Fläche; also insgesamt über 75 Prozent nicht oder nur sehr schwer befahrbare Gebiete. In absoluten Zahlen macht das über 75 Quadratkilometer Fläche aus.
Auch die Höhenunterschiede im Stadtgebiet sind enorm. So geht es von 160 Meter über Normalnull bis auf 483 Meter (über NN) hoch, erklärt Amtsleiter Andreas Dovern. Regelmäßig haben wir es mit Einsätzen in schlecht zugänglichen Bereichen zu tun – ob Feuerwehr- oder Rettungsdiensteinsätze. Hierzu gehören zum Beispiel Forstarbeiter, Spaziergänger, Fahrradfahrer oder auch Reiter, die im Wald verunglücken oder einen sonstigen Notfall erleiden. Bisher mussten diese Patienten von Feuerwehrkräften über teils sehr lange Strecken getragen werden. Auch Erkundungen bei sonstigen Einsätzen in diesen Bereichen war bisher nur zu Fuß und im kleinen Radius möglich, da ein Befahren dieser Gebiete mit normalen Straßenfahrgestellen oder Lkws oft nicht möglich ist.
Mit dem Nissan Navara können wir nun auch dieses Einsatzspektrum abdecken. Patienten können auf einer Krankentrage oder einem Spineboard auf der Ladefläche sicher transportiert werden. Dies ist für den Patienten deutlich schonender und bringt auch, je nach Länge des Weges, einen enormen Zeitvorteil, so Stefan Klos, Abteilungsleiter Technik. Auch medizinisches Gerät wie zum Beispiel ein Beatmungsmodul oder ein EKG können sicher verlastet und betrieben werden. Das Allradfahrzeug ist auch in schwerstem Gelände einsetzbar.
Der Pickup wird von einem 2,3 Liter Turbo Motor mit 190 PS und einem 7-Gang-Automatikgetriebe angetrieben und bringt ein Drehmoment von 450 Newtonmeter. Mit seinen enormen Böschungswinkeln (vorne 30 Grad/hinten 20 Grad), einer Bodenfreiheit von 224 Millimeter und eine Wattiefe von 600 Millimeter ist er für unwegsames Gelände bestens gerüstet. Insgesamt vier Feuerwehrleute finden in dem Fahrzeug Platz. Ausgerüstet ist das MZF mit Digitalfunk, Navigationsgerät und einer Radioaufschaltung auf den Außenlautsprecher.
Auf der beleuchtbaren Ladefläche gibt es zahlreiche Verzurrmöglichkeiten um zum Beispiel eine Krankentrage, Spineboard oder feuerwehrtechnisches Gerät sicher zu verlasten. Zusätzlich ist die Ladefläche mit einer Stromversorgung von 230 Volt und 12 Volt ausgestattet. Für die Zukunft ist geplant, dass Fahrzeug mit austauchbaren Aufbauten zu versehen.
Als denkbare Möglichkeit kommt hier zum Beispiel ein Modul „Waldbrandbekämpfung“ in Betracht. Wenn sich das Fahrzeug nicht im Einsatz befindet, steht er unserer Abteilung „Vorbeugender Brandschutz“ als Dienstwagen zur Verfügung. Auch an dieser Stelle soll nochmal deutlich der Dank an Rat und Verwaltung gerichtet werden. Ohne die Unterstützung und kollegiale Zusammenarbeit wäre dieses Projekt so nicht zu realisieren gewesen.