Tirol: Europas höchstgelegenes Motorradmuseum am Timmelsjoch lichterloh in Flammen
TIROL: Europas höchstses Motorradmuseum, das Crosspoint auf dem Timmelsjoch an der Grenze zu Italien auf rund 2.200 m stand am frühen Morgen des 18. Jänner 2021 lichterloh in Flammen. Über 100 Oldtimer befanden sich im Holzgebäude.
Update 19.01.2021: Erstbericht des Bezirks-Feuerwehrbandes Imst eingefügt (entsprechend gekennzeichnet, unterhalb der Polizeimeldung).
Update 21.01.2021: Die Brandursache → eigener Beitrag hier
Gegen 04.40 Uhr morgens wurde die Feuerwehr über eine Rauchentwicklung im Gebäude informiert. Als die ersten Helfer am Einsatzort eintreffen, brennt die Zwischendecke des Gebäudes.
Im Gespräch mit dem ORF schildert der Kommandant der Feuerwehr Gurgl, dass es dann Schlag auf Schlag gegangen und das Gebäude im nu in Vollbrand gestanden ist.
Rund sechs Dutzend Feuerwehrleute waren erfolgreich bemüht, das Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Restaurant sowie die Talstation der Kirchenkarbahn zu verhindern.
Die Feuerwehr zapfte in weiterer Folge die Beschneiungsanlge an, um die Löschwasserkapazität zu erhöhen. Ebenso wurde mit Schneefräsen (siehe Video) gelöscht. In dem Motorradmuseum waren auf 3.000 Quadrameter Fläche rund 230 historische Motorräder sowie einige Autos ausgestellt. Das Gebäude war zu einem großen Teil aus Holz gebaut. Die auslösende Brandmeldeanlage weckte zwei Personen, die sich im Gebäude aufgehalten hatten.
Meldung der Polizei
Am 18. Jänner 2021 kurz vor 04:40 Uhr bemerkte ein Angestellter aufgrund eines akustischen Alarmes eine starke Rauchentwicklung im Motorradmuseum “Top Mountain Motorcycle Museum Crosspoint” in Obergurgl. Dieser versuchte noch mit einem Feuerlöscher dem Feuer entgegenzuwirken, musste jedoch das Gebäude aufgrund der starken Rauchentwicklung verlassen und setzte umgehend einen Notruf ab.
Die am Einsatzort eingetroffene Freiwillige Feuerwehr Gurgl allarmierte umgehend die Freiwilligen Feuerwehren von Sölden, Vent, Huben, Längenfeld und Imst zur Brandbekämpfung nach. Gegen 06:00 Uhr stand das gesamte Museum bereits in Vollbrand. Derzeit sind die Löscharbeiten noch im Gange. Die Höhe des Sachschadens kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Die Brandursachenermittlung wird so bald als möglich durchgeführt. Personen wurden bis dato keine verletzt. Derzeit stehen die FFW von Gurgl, Vent, Sölden, Huben, Längenfeld, Imst, der Bezirksfeuerwehrkommandant sowie der Bezirksfeuerwehrinspektor von Imst, das Rote Kreuz Sölden, ein Polizeibezirksbrandermittler sowie die Polizei Sölden mit insgesamt ca. 100 Personen im Einsatz.
Erstbericht des BFK Imst
Am 18. Jänner gegen 04.40 Uhr in der Früh wurde die Feuerwehr Gurgl zu einem Brandmeldealarm zum bekannten „TOP Mountain Crosspoint“ am Timmelsjoch, welches sich auf ca. 2.200 Meter Höhe befindet, alarmiert. Schon bei der Anfahrt wurde bekannt, dass ein Angestellter vor Ort aufgrund des akustischen Alarmes eines Brandmelders aufmerksam gemacht wurde und anschließend im Bereich des Motorradmuseum eine starke Rauchentwicklung wahrnehmen konnte. Es wurden umgehend die Feuerwehren Sölden, Vent, Längenfeld, Huben und die Atemschutzflaschen des BFV Imst nachalarmiert. Matthias Klotz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gurgl schilderte: „Beim Eintreffen am Einsatzort war gut zu sehen, dass Rauch aus dem Gebäude drang.“
Der Brand befand sich bereits in der Zwischendecke und innerhalb weniger Minuten stand dann das gesamte Museum in Flammen. Erschwerend kamen die schlechte Löschwasserversorgung und die Minusgrade (unter -10 Grad) hinzu. Daher wurde auch als Wasserentnahmestelle die angrenzende Beschneiungsanlage verwendet, um die Löschwasserkapazität zu erhöhen
Auch mit einer Schneefräse versuchte man den Schnee auf das Brandobjekt zu werfen um die Flammen zu ersticken und so die Löschmaßnahmen der Feuerwehren zu unterstützen. Den ca. 110 Einsatzkräften der sechs Feuerwehren gelang es ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Restaurant sowie der Talstation zu verhindern.
Die Brandschutzeinrichtung des Gebäudes verhinderte bzw. verzögerte Schlimmeres. Daher konnten sich auch die zwei im Gebäude befindlichen Personen, dank des akustischen Geräusches der Brandmeldeanlage frühzeitig aus dem Gebäude retten. Gegen 13.00 Uhr konnte vorerst Brandaus gegeben werden.
Das Motorrad-Museum und zahlreiche darin befindliche Ausstellungsstücke waren nicht mehr zu retten und wurden von den Flammen völlig zerstört. In dem Motorradmuseum waren auf 3000 Quadratmetern rund 230 klassische Motorräder von mehr als 100 Herstellern sowie einige automobile Raritäten ausgestellt.
Für die Abend- und Nachtstunden wurden des Weiteren Brandsicherheitswachen der Feuerwehren des Abschnitts Hinteres Ötztal eingerichtet, um bei einem möglichen Wiederaufflammen schnell eingreifen zu können. Trotz der intensiven Löscharbeiten und des erheblichen Sachschadens wurden glücklicherweise keine Personen verletzt.
Brand aus → ein Bild der Zerstörung
Mittlerweile konnte vom Einsatzleiter „Brand aus“ gemeldet werden – am Einsatzort zeigt sich jedoch ein Bild der Zerstörung: Das Motorrad-Museum und zahlreiche darin befindliche Exponate waren nicht mehr zu retten und wurden von den Flammen völlig zerstört.
Den ca. 100 Einsatzkräften der sechs Feuerwehren gelang es jedoch, das Restaurant und die Bergbahn zu schützen. Für die Abend- und Nachtstunden wird eine Brandsicherheitswache eingerichtet, um bei einem möglichen Wiederaufflammen schnell eingreifen zu können.
Auch bei den intensiven Löscharbeiten wurden glücklicherweise keine Personen verletzt.
Im Einsatz standen bis dato:
110 Mann / Frau der Feuerwehren Gurgl, Sölden, Vent, Längenfeld, Huben sowie die Feuerwehr Imst mit den Atemschutzflaschen
Rotes Kreuz, Polizei, Brandermittler
Bis dato wurden für die Atemschutztrupps 206 Stück 200 bar Flaschen sowie 27 Stück 300 bar Flaschen beim Einsatz verbraucht.