Nö: Schwere Explosion in Wohnanlage in Langenzersdorf → Großalarm → sechs Verletzte, 1 Toter (60)
LANGENZERSDORF (NÖ): Eine schwere Explosion ereignete sich gegen 07.45 Uhr des 29. Jänner 2021 in einer Wohnanlage in Langenzersdorf. Dabei stürzten Teile des Daches ein bzw. wurden das dritte und vierte Stockwerk des Gebäudes teilweise schwer beschädigt.
Letztes Update: 30.01.2021, 19.10 Uhr: Gastherme war manipuliert
Ein ausgedehnter Brand war die Folge. Auch noch zu Mittag steht ein Großaufgebot an Helfern im Einsatz, darunter zahlreiche Feuerwehren, Rettungshubschrauber und Sanitätseinsatzfahrzeuge der Rettung.
Laut Landes-Feuerwehrverband Niederösterreich konnte bislang eine leicht verletzte Person von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden. In den Mittagsstunden wurden insgesamt sechs Verletzte gemeldet: ein Schwerverletzter sowie fünf Menschen mit leichten Blessuren. Gegen 18.00 Uhr kam die Information, dass ein 60-jähriger Mann, der seit den Morgenstunden vermisst worden ist, tot unter den Trümmern gefunden und geborgen werden konnte.
Unterstützung aus Wien
Laut Nö. Landes-Feuerwehrverband wurde am Morgen seitens der Berufsfeuerwehr Wien ein Schallortungsteam beigestellt bzw. wurden auch Suchhunde an die Einsatzstelle beordert. Das Landeskriminalamt NÖ ermittelt jetzt, geht aber bereits jetzt von einem Gasgebrechen aus. Ein Innenangriff war aufgrund der Lage längere Zeit nicht möglich.
🇦🇹 Gāzes sprādziens un ugunsgrēks noposta dzīvokļus dzīvojamās mājas 3 un 4 stāvā #Langenzersdorf #Austrija. Pagaidām nav informācijas par upuru skaitu.
— BreakingLV (@breakinglv) January 29, 2021
📷 Tini Vesely pic.twitter.com/t0dGwQvzka
Mit Bagger Trümmerhaufen durchforstet
Fix ist, dass nach Angaben des ORF zumindest das Mobiltelefon zum Unfallzeitpunkt im Wohnhaus war. Am frühen Nachmittag wartete man vor Ort auf eine Abbruchfirma, die die Trümmer mit einem speziellen Bagger durchsuchen soll. Dabei wurde dann auch die Leiche des vermissten Mannes gefunden.
Assistenz des Bundesheeres
Der Gemeindechef hat zudem das Bundesheer zum Assistenzeinsatz angefordert. 32 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg sind laut einer Aussendung des Verteidigungsministeriums aufgeboten. Das Bundesheer schrieb in einer Aussendung vom Vormittag in einer Aussendung: Heute, um ca. 07:45 Uhr, fand in einem vierstöckigen Wohnhaus in Langenzersdorf, Kreuzung Schulstraße/Friedhofstraße, aus bisher ungeklärter Ursache eine Explosion statt. Vom Bürgermeister der Gemeinde wurde das Bundesheer zum Assistenzeinsatz angefordert. Seit 11:45 Uhr befinden sich 32 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg im Einsatz. Die Kräfte vor Ort bestehen aus Rettungs-und Bergekräften, einem Brandschutz- und Sanitätselement sowie einem Rettungs- und Bergefahrzeug. „Wann immer das Bundesheer zur Unterstützung von Einsatzkräften und zum Schutz der Bevölkerung angefordert wird, sind wir bereit und helfen – die Bevölkerung kann sich auf uns verlassen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Explosion könnte durch Suizid ausgelöst worden sein | Gastherme war manipuliert
Bereits am Freitag begannen die Ermittler, nach der Ursache für die Explosion zu suchen. Die Tatortgruppe und Ermittler des Landes- sowie des Bundeskriminalamts waren nach Angaben von Polizeisprecher Johann Baumschlager an der Arbeit. Ein Ergebnis gibt es noch nicht, die Ermittler schließen aber laut Informationen des ORF nicht aus, dass die Explosion durch einen Suizid herbeigeführt worden sein könnte.
Laut Brandermittlern wurde die Zuleitung zur Gastherme manipuliert. Die Polizei geht davon aus, dass in einer Wohnung im dritten Stock die Verschraubung zwischen der Gasleitung und der Therme gelöst wurde. Dadurch konnte das Gas ungehindert ausströmen. Womit das Luft-Gas-Gemisch zur Zündung gebracht wurde, lässt sich nicht mehr feststellen, heißt es aus Ermittlerkreisen. Auch einen Hinweis darauf, dass Brandbeschleuniger verwendet wurde, gebe es nicht.