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Tirol: Vollbrand mehrerer Almgebäude auf 1.024 Meter Seehöhe → Griesner Alm in Flammen, Wassermangel, lange Anfahrt

KIRCHDORF (TIROL): In den frühen Morgenstunden des 18. Februar 2021 wurde die Feuerwehr Kirchdorf um 05:37 Uhr von der Leitstelle Tirol via Pager und Sirenenalarm zu einem „Brand Gastronomie“ alarmiert.  Laut Notruf bei der Leistelle Tirol steht die Griesner Alm im Kaiserbachtal auf einer Seehöhe von 1.024 Meter in Vollbrand.

Aufgrund der eindeutigen Alarmmeldung wurde zeitgleich die FF St. Johann sofort mitalarmiert.

12 km, 20 min Einsatzfahrt und Wassermangel 

Da zum Einsatzort eine Fahrzeit von mehr als 20 Minuten benötigt wird, wurden noch während der Anfahrt die Feuerwehren Schwendt, Erpfendorf, Kössen und Oberndorf durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Kirchdorf zur Löschhilfe angefordert.  Beim Eintreffen des Einsatzleiters wurde festgestellt, dass nicht nur der Gasthof, sondern auch die Garage und das nebenstehende Almgebäude im Vollbrand standen und daher stellte sich diese Entscheidung des weiteren Alarmierungen als richtig heraus.

Durch die jahreszeitlich bedingte Wasserknapppheit gestaltete sich die Brandbekämpfung äußerst schwierig. Tanklöschfahrzeuge stellten durch einen eingerichteten Pendelverkehr zum 5 km entfernten Teich beim Gasthof Griesenau die Löschwasserversorgung sicher. Aus dem dortigen Teich wurden mit zwei Tragkraftspritzen das Löschwasser zur Befüllung der Tanklöschfahrzeuge verwendet. 

Gleichzeitig wurde am Kaiserbach, der direkt neben der Einsatzstelle vorbeifließt, eine große Saugstelle errichtet, wo drei Tragkraftspritzen die notwendige Wasserversorgung sicherstellen konnten und damit der Pendelverkehr wiedereingestellt werden konnte. 

An einem Atemschutz-Innenangriff war aufgrund des massiven Brandverlaufes und der damit verbundenen Einsturzgefahr nicht mehr denken. 

Unterstützung durch Kranfahrzeuge 

Die Gebäude stand schon einige Stunden im Brand, was auch ein Foto von einer Webcam um 02:30 Uhr einen Feuerschein aus dem Kaiserbachtal sieht, bestätigt. Aus diesem Grund konnte, bei den in Vollbrand stehenden Gebäuden, leider nicht mehr gerettet werden. 

Als das Feuer unter Kontrolle war, wurde mit Hilfe von zwei Lkw-Kranfahrzeuge die Blechdächer des dreistöckigen Gasthofes entfernt und die notwendigen Nachlöscharbeiten durchgeführt. Um 14:30 Uhr konnte durch den Einsatzleiter Brand aus gemeldet werden. 

Schwierigste Einsatzbedingungen

Eine große Gefahrenquelle stellte ein großer, vollgefüllter Flüssiggastank dar, der permanent gekühlt wurde. Zum Glück gab es keine Verletzten zu beklagen.

Die Mautstraße Kaiserbachtal ist in den Wintermonaten für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Eine Herausforderung war die Anfahrt zur Alm, da diese teilweise komplett vereist war.

Durch Streuwägen der Gemeinde Kirchdorf und der Straßenmeisterei St. Johann wurde mehrmals Streusalz auf die Fahrbahn aufgebracht.  

Eine weitere Herausforderung war die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften, da es in diesem Gebiet fast keinen Funk- sowie Handyempfang gibt. Dadurch wurde vom Bezirksfeuerwehrverband Kitzbühel die Mobile Funkgateway Station aufgebaut.  Die Verpflegung der Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Speisen wurde durch Mitglieder innerhalb der Feuerwehr Kirchdorf organisiert.   

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Ein großer Dank gilt allen Feuerwehrmitgliedern, Blaulichtorganisationen sowie der Straßenmeisterei St. Johann für ihren Einsatz und für die hervorragende Zusammenarbeit!

Kommandant HBI Josef Wörgötter

Einsatzende 

Um 17:35 Uhr konnte der Leitstelle Tirol die Einsatzbereitschaft mittels Statusmeldung übermittelt werden. Im Einsatz standen die Feuerwehren Kirchdorf, St.Johann, Schwendt, Kössen, Erpfendorf und Oberndorf mit 23 Einsatzfahrzeugen und ca. 150 Mann sowie 22 Atemschutz-Trupps, vom Bezirksfeuerwehrkommando Kitzbühel: Bez. Feuerwehrinspektor, Bez. Feuerwehrkommandant und Stellvertreter, Bez. Feuerwehrschriftführer, Bez. Feuerwehrkassier, Abschnittskommandant St.Johann, Polizei mit Brandermittler, Rotes Kreuz mit Einsatzleiter Rettung, zwei Kranfahrzeuge zweier Firmen sowie zwei Salzstreufahrzeuge. 

Brandursache

Die Ermittlungen ergaben, dass jemand Asche aus einem Holzofen in einem Container vor dem Haus entsorgt haben soll, sagt die Polizei. Die noch schwelende Asche setzte höchstwahrscheinlich den Container und in weiterer Folge einen nahestehenden Stadel in Brand, von dem die Flammen dann auf das dreistöckige Hauptgebäude übergriffen. Während der Brandnacht befanden sich keine Menschen im Haus.

Freiw. Feuerwehr Kirchdorf in Tirol

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