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D: Feuerwehr Heiligenhaus übt nach einem Jahr online endlich wieder praktisch

HEILIGENHAUS (DEUTSCHLAND): Unter strengen Auflagen testet die Feuerwehr Heiligenhaus den Wiedereinstieg in den praktischen Übungsbetrieb. Ab Mai 2021 können die Brandschützer in Kleingruppen unter Einhaltung eines strengen Sicherheitskonzept an beiden Standorten wieder mit ihrem Einsatzgerät üben.

Seit über einem Jahr findet der Übungsdienst kreisweit nur noch online statt – so will es die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. Die Aufrechterhaltung des Einsatzdienstes hat oberste Priorität, Ansteckungen und Quarantäne können die Einsatzbereitschaft gefährden. Nun haben die Feuerwehren im Kreis Mettmann nach einem Papier der Unfallkasse ein Konzept entwickelt, nachdem der Übungsdienst wieder praktisch stattfinden kann. In vorbestimmten Kleingruppen und nur mit einem negativen Schnelltestergebnis, sollen die Frauen und Männer in Heiligenhaus unter Einhaltung der „AHA“-Regeln auf dem Feuerwehrhof wieder üben können.

Sicherheit vor Spaßfaktor

Mit recht könnte man sich jetzt fragen, wie aktuelle Inzidenzen, die sogenannte Bundesnotbremse und die nächtliche Ausgangssperre nun mit der Wiederaufnahme der praktischen Übungen zusammenpasst. „Hier geht es nicht um Vergnügen der Spaßfaktoren – hier geht es um die Sicherheit der Bürger“, erklärt Pressesprecher Dominic Wulf. Die praktische Übung von Handgriffen ist bei der Feuerwehr sehr wichtig. „Grundtätigkeiten sind wie Fahrradfahren – das verlernt man nicht. Je mehr es jedoch in die Tiefe geht, desto wichtiger ist das regelmäßige Üben. Wir schieben eine immer größer werdende Bugwelle an Fortbildung von uns her.“

Sicherheitskonzept

Das Konzept sieht vor, dass jeder Übungsteilnehmer einen negativen Schnelltest vorweisen muss. Wulf betont: „Zur Not haben wir auch geschultes Personal in den eigenen Reihen, die Teilnehmer vorher testen können. So hat jede ehrenamtliche Kraft die Möglichkeit an Fortbildungs-veranstaltungen teilzunehmen. Zudem dürfen die Übungen nur im Freien stattfinden und die Teilnehmer tragen eine FFP2-Maske.

Eine Gruppe trainiert den Umgang mit Atemschutzgeräten im Februar 2019.

„Hinzu kommt der Umstand, dass 92 % der Kräfte unserer Einsatzabteilung mindestens schon einmal worden geimpft sind – es besteht also schon eine Grundimmunität. Diese drei Säulen, nämlich die AHA-Regeln, das Testen und die Impfungen sind die Grundvoraussetzung, dass wir überhaupt wieder in die Praxis starten können.“ Die Feuerwehren im Kreis betrachten und bewerten die Lage fortlaufend.

Über ein Jahr Online-Dienst

Am 16.03.2020 wurde der Übungsbetrieb der Feuerwehr Heiligenhaus eingestellt. Nötige Einweisungen und Ausbildungen wurden teilweise von Ausbildern in der Fahrzeughalle live zu den Wehrleuten nach Hause übertragen. Hiermit fingen die Brandschützer ein gewisses „Grundrauschen“ und den Zusammenhalt der Mannschaft ab – Praxisdienste können hierdurch jedoch nicht ersetzt werden. Seit über einem Jahr gelten zudem bei der Feuerwehr verschärfte Regeln: Gäste sind in den Gebäuen der Feuerwehr tabu, Teilnehmer von Lehrgängen auf Kreisebene dürfen für die Dauer des Lehrgangs nicht an Einsätzen teilnehmen, der Aufenthalt an den Standorten nach den Einsätzen ist auf ein Minimum zu reduzieren. „Alles keine Motivationsfaktoren in einer Feuerwehr, die vom Zusammenhalt lebt“, bemerkt Vollmar. „Ich hoffe, dass die Praxisdienste – trotz hoher Anforderungen – wieder ein kleines Stück Normalität zurückbringen.“

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