D: Partner-Jugendfeuerwehren Heiligenhaus und Zwönitz → so funktioniert eine Freundschaft, die seit fast drei Jahrzehnten hält
HEILIGENHAUS (DEUTSCHLAND): Zu Pfingsten wird die Freundschaft zwischen den Jugendfeuerwehren Heiligenhaus und Zwönitz gepflegt. In 27 Jahren ist es durch die Coronapandemie leider zum zweiten Mal in Folge nicht möglich sich gegenseitig zu besuchen. Vielleicht ist deswegen aktuell das Wetter so schlecht? Grundsätzlich steht es nämlich auf den Seiten der Jugendfeuerwehren. Nur Corona schafft es, dass es wortwörtlich 2020/2021 „ins Wasser fallen“ muss.
Abwechselnd besuchen sich die beiden Jugendfeuerwehren über das Pfingstwochenende. Zwönitz liegt im schönen Erzgebirge in Sachsen, die nächst gelegene größte Stadt ist Chemnitz. Zwönitz ist von der Fläche her fast dreimal so groß wie Heiligenhaus, beherbergt jedoch etwa die Hälfte an Einwohnern. Ohne Stau und freier Autobahn schafft man die Strecke mit dem Auto in knapp sechs Stunden.
Aus der 1990 gegründeten Städtepartnerschaft zwischen Heiligenhaus und Zwönitz entstand 1994 das regelmäßige Treffen der beiden Jugendfeuerwehren. Über alle Generationen hinweg besteht sie bis heute und hoffentlich nach Corona mit einem erneuten Treffen.
Wie ein Freizeitwochenende mit knapp 60 Jugendlichen und 20 Betreuern aussieht?
Freitagsnachmittags werden die Mannschaftstransportfahrzeuge (kurz MTF) gepackt, eine Einteilung auf die Autos vorgenommen und die besten Songs für die Fahrt aufgelegt. In der Regel fahren wir mit vier MTF Richtung Zwönitz. Wenn alles glatt läuft, sind wir etwa um Mitternacht am Ziel. Untergebracht sind alle Teilnehmer in einer Schule, die Klassenräume bieten ausreichend Platz. Nach einem kleinen Mitternachtssnack werden die Luftmatratzen aufgepumpt und der Schlafsack ausgerollt, von der Fahr sind alle geschafft.
Am nächsten Morgen gibt es ein leckeres Frühstück und die ersten Jugendlichen aus Zwönitz beziehen ebenfalls das Schlaflager. Nach einer ausgiebigen Begrüßung, muss man sich erstmal wieder kennen lernen oder sich mit den „alten Bekannten“ austauschen. Die Altersstruktur weicht nur gering von unserer ab. In Zwönitz kann man von 10 – 16 Jahren bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. Die ersten werden ab 16 Jahren schon auf den Einsatzdienst vorbereitet. In Heiligenhaus ist man von 12 – 18 Jahren bei der Jugendfeuerwehr. Kreative Kennenlernspiele sorgen für den ersten Kontakt, nach einem Jahr wiedersehen hat sich meistens viel getan und jede Jugendfeuerwehr bringt auch neue Jugendliche mit.
Jeder Gastgeber überlegt sich schöne Freizeitmöglichkeiten in der Region. Bei bestem Wetter darf ein Freibad-Besuch natürlich nicht fehlen. Eine Stadtrally gibt Wissen über die jeweilige Stadt, Nachtwanderung, Spiel und Sport oder einfach mal geselliges Zusammensein mit Grillwurst und Stockbrot am Lagerfeuer. Die Jugendlichen bekommen die Gelegenheit regionale Gegebenheiten kennen zu lernen, Freundschaften zu pflegen und ihre Freizeit zu genießen. Die absolute Besonderheit und immer wieder eine tolle Erfahrung sind die Geschichten der Nachtwächter. Sehr zu empfehlen, wenn man mal nach Zwönitz kommt. Feuerwehrtechnik wird den Jugendlichen ebenfalls geboten. So besuchten wir bereits das Feuerwehrtechnische Zentrum in Paffenhain.
Die beiden Stadtjugendfeuerwehrwartinnen Susann Wöllner und Danny Vollmar sind sich einig: „Sobald es wieder geht, sehen wir uns wieder, wir freuen uns riesig darauf.“
Eine Linde als Zeichen der langen Freundschaft
Kennt Ihr eigentlich die Linde, die wir als Zeichen unserer Freundschaft gepflanzt haben? Sie steht direkt an der Feuerwache und wurde am 9. April 1994 von Jugendlichen beider Jugendfeuerwehren gepflanzt. Schaut mal nach, sie ist ein schöner großer Baum geworden.