Das Meer brennt → Gasexplosion einer Unterwasser-Pipeline im Golf von Mexiko und Explosion vor Aserbaidschan
Wegen eines Gaslecks in einer Unterwasser-Pipeline hat es im Meer vor Mexiko gebrannt. Das Feuer 150 Meter vor einer Bohrinsel der Ölförderanlage Ku-Maloob-Zaap im Golf von Mexiko sei am Freitag, 2. Juli 2021, nach fünfeinhalb Stunden gelöscht worden, teilte der staatliche Erdölkonzern Pemex mit.
Ein Video, das den Brand zeigen soll, verbreitete sich auch außerhalb Mexikos in sozialen Medien – manche Twitter-Nutzer bezeichneten die kreisförmig brodelnde Glut im Wasser als «Feuerauge».
Laut Pemex gab es weder Verletzte noch mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Der Brand wurde demnach von Schiffen aus bekämpft und die Verbindungsventile in der Pipeline geschlossen. Der normale Betrieb sei wiederhergestellt, der Vorfall werde untersucht, hieß es. Der Chef der Energie- und Umweltbehörde Asea, Ángel Carrizales, schrieb auf Twitter, es sei kein Öl ausgetreten.
Pemex ist einer der am stärksten verschuldeten Energiekonzerne der Welt. Aufgrund fehlender Investitionen in moderne Technik fällt die Ölproduktion in Mexiko seit Jahren stetig. Der frühere Pemex-Chef Emilio Lozoya (2012-2016) wurde wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt und vergangenen Juli von Spanien nach Mexiko ausgeliefert. Im Jahr 1979 war es auf einer Pemex-Bohrinsel zu einem Ölausbruch gekommen, bei dem über knapp 300 Tage Schätzungen zufolge mindestens eine halbe Million Tonnen Öl in den Golf von Mexiko flossen. Ebenfalls dort löste 2010 eine Explosion der vom BP-Konzern geleasten Bohrinsel «Deepwater Horizon» die bislang größte Umweltkatastrophe dieser Art aus. Mehr als 1000 Kilometer Küste wurden verschmutzt, Hunderttausende Tiere starben.
Die nächste Explosion vor der Küste von Aserbaidschan
Vor der Küste von Aserbaidschan ist dann am 4. Juli 2021 aus noch ungeklärter Ursache ein großes Feuer unweit eines Erdgasfeldes ausgebrochen. Die Ursache der Explosion, die eine Feuersäule in den Himmel steigen ließ, wurde nicht sofort ermittelt, aber der staatliche Ölkonzern Socar sagte, vorläufige Informationen deuteten darauf hin, dass es sich um einen Schlammvulkan handelte. Socar sagte, dass keine seiner Plattformen bei der Explosion beschädigt wurde.
Das Kaspische Meer hat eine hohe Konzentration von Schlammvulkanen, die sowohl Schlamm als auch brennbares Gas ausspucken. Die Explosion habe sich etwa 10 km vom Gasfeld Umid entfernt ereignet, das 75 km vor der Küste der Hauptstadt Baku liegt. Ein Schlammvulkan-Experte sagte, dass die Explosion „sicherlich ein Schlammvulkan sein könnte“ und dass der Ort „grob passt“ mit einem Schlammvulkan namens Makarov Bank, der 1958 explodierte und eine 500-600 Meter hohe und 150 Meter breite Flammensäule freisetzte.