Nehammer: Österreich bietet Griechenland Hilfe bei Brandbekämpfung an und sendet Kräfte aus Salzburg
43 Feuerwehrleute und 11 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg in Bereitschaft – Abmarsch bereits morgen, Sonntagfrüh, 8. August 2021, möglich. Am Abend twittert Innenminister Nehammer, dass die Einsatzvorbereitungen laufen.
Griechenland kämpft mit den schwersten Waldbränden seit Jahrzehnten. Athen hat über den Europäischen Zivilschutz-Mechanismus um Hilfe gebeten; Österreich hat sofort reagiert. Das Innenministerium, das die internationale Katastrophenhilfe koordiniert, hat ein Kontingent der Freiwilligen Feuerwehr aus Salzburg zur Unterstützung angeboten.
„Die Bilder, die uns derzeit aus Griechenland erreichen, machen sehr betroffen“, sagt Innenminister Karl Nehammer. „Daher ist es für uns keine Frage, dass wir der griechischen Bevölkerung in diesen schweren Stunden zur Seite stehen.“ Insgesamt bereiten sich derzeit 43 Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg auf einen Unterstützungseinsatz vor. Auch elf Spezialfahrzeuge, sogenannte „ground forest fire fighting using vehicles“, sind abfahrbereit.
„Sobald unser Hilfsangebot angenommen wird, wird sich unser Kontingent auf den Weg nach Griechenland machen“, sagt Nehammer. Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg seien bereits ab morgen, Sonntag, den 8. August 2021, abmarschbereit. „Ich danke den Feuerwehrleuten, die sich sofort bereiterklärt haben, den griechischen Einsatzkräften zur Hilfe zu eilen.“
Einsatzvorbereitungen laufen
„43 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Salzburg bereiten sich gerade auf den Einsatz vor und werden sich morgen auf den Weg nach Griechenland machen. Ich bedanke mich bei allen, die sich sofort bereiterklärt haben, unseren griechischen Freunden zu Hilfe zu eilen“, hat der Innenminister am Abend des 7. August 2021 per Twitter wissen lassen.

Österreich-Hilfe in Mazedonien im Gange
Bereits seit Donnerstag stehen 136 Feuerwehrleute mit 43 Fahrzeugen aus Niederösterreich und der Steiermark in Nord-Mazedonien im Einsatz. Das Land ist ebenfalls schwer von Waldbränden betroffen → siehe: Steirer und Niederösterreicher weiterhin im Kampf gegen die Waldbrände in Mazedonien unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus (7.8.2021)
Siehe auch: Deutschland schickt Feuerwehren zu Waldbränden nach Griechenland
Bundesministerium für Inneres, 7. August 2021
„BIBLISCHE KATASTROPHE“: BRÄNDE in Griechenland nehmen apokalyptische Ausmaße an (Bericht von „Die Welt“)
„BIBLISCHE KATASTROPHE“: BRÄNDE in Griechenland nehmen apokalyptische Ausmaße an – Erste Todesopfer | Keine Entwarnung! Lage in der Türkei auch weiterhin dramatisch I WELT Newsstream Die Waldbrände in Griechenland nehmen apokalyptische Ausmaße an.
In der Nacht zu Samstag, 7. August 2021, mussten 1153 Menschen mit Schiffen aus Küstenorten und von Ständen der Insel Euböa gerettet werden, weil keine andere Fluchtmöglichkeit mehr blieb, wie die Behörden mitteilten. Bei Athen kam ein Brandhelfer ums Leben. Ein weiterer Großbrand tobte im Süden des Peloponnes. 70 Prozent der Gegend seien zerstört, sagte die Vizebürgermeisterin des Ortes Ost Mani, Eleni Drakoulakou. «Es ist eine biblische Katastrophe.» Katastrophenschutzchef Nikos Hardalias sagte, die Feuerwehr habe es mit einer außerordentlich gefährlichen Lage zu tun, die es so noch nicht gegeben habe. In dieser Woche seien 154 Brände ausgebrochen, von denen 64 immer noch loderten. Am Freitag, 6. August 2021, fachten wechselnde Winde die Brände nördlich von Athen und auf Euböa an.
Bei Athen griffen sie auf den letzten größeren Wald in der Gegend über, den Nationalpark am Berg Parnitha. Ein 38-jähriger Freiwilliger wurde von einem umstürzenden Strommast erschlagen. Landesweit sind 20 Menschen verletzt worden. Zwei Feuerwehrleute lagen auf der Intensivstation. Die griechische Feuerwehr ist am Rande ihrer Einsatzkraft. Unterstützung bekam sie aus der Ukraine, Zypern, Kroatien, Schweden und Israel. Am Samstag sollten weitere Einsatzkräfte Rumänien und der Schweiz eintreffen. Die Ursache der Brände wird noch ermittelt. Katastrophenschutzchef Hardalias sagte, am Freitag, 6. August 2021, seien drei Personen festgenommen worden, in zwei Fällen unter dem Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung, unter anderem nördlich von Athen.
Griechenland dörrt unter einer Hitzewelle, die die Temperaturen diese Woche auf bis zu 45 Grad getrieben hat. Am Freitag ließen sie zwar leicht nach, doch dafür frischte der Wind auf. Die Hitze brütet auch über Süditalien, dem Balkan und der Türkei. In der Türkei mussten Zehntausende vor Waldbränden fliehen. Dort gab es bislang acht Tote. In der Provinz Mugla waren am Samtag die meisten Brände offenbar unter Kontrolle. Auch in Manavgat gelang es der Feuerwehr, die Brände zu bändigen. Dagegen brannte es bei Antalya die für ihre Wildpferde bekannten Enyif-Ebene.