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Steirisch-niederösterreichische Helfer kämpfen in Mazedonien weiter mit hochdynamischen Waldbrandbedingungen (9.8.2021) & der Kulturschock

Der internationale Hilfeseinsatz aus Österreich bei den Waldbränden in Mazedonien geht auch am 9. August 2021 weiter. Die Lage für die Feuerwehrleute aus Niederösterreich und der Steiermark gilt weiterhin als sehr dynamisch. Im zweiten Teil des Berichtes finden Sie einen sehr lesenswerten Beitrag über den aus mazedonischer Sicht erlebten Feuerwehr-Kulturschock.

So schreibt der Landes-Feuerwehrverband Niederösterreich am 9. August 2021:

Am heutigen Montag wurden bei einem Erkundungsflug durch den Führungsstab mehrere Brandherde, sogenannte „Hots-Spots“, aus der Luft erkundet. In weiterer Folge wurden „Handcrews“ des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung in den Einsatzraum geflogen.Händisch wurde die Brandbekämpfung vor Ort gestartet. Dabei kamen diverse Geräte zur Waldbrandbekämpfung,sowie durch Unimogs versorgte D-Strahlrohre zum Einsatz.

Gemeinsam mit den Slowenen konnte der Feuersaum effizient bekämpft werden. Aufgrund des rasch drehenden Windes wurden die durch den Hubschrauber abgesetzten Kräfte zurückgezogen und wieder mit dem Hubschrauber zur „Base of Operation“ ausgeflogen. In weiterer Folge wurden die Kräfte wieder bei einer am Vortag aufgebauten Riegelstellung zum Schutz einer größeren Ortschaft gebündelt. Hier traf die knapp fünf Kilometer lange Feuerfront wie vorhergesehen frontal auf die Riegelstellung der Einsatzkräfte und konnte erfolgreich aufgehalten werden.

Die Ortschaft Budinarci wurde durch den Einsatz der österreichischen Kräfte erfolgreich gehalten. Die Bewohner des Ortes sowie lokale und slowenische Einsatzeinheiten arbeiteten an diesem Tag Hand in Hand. Momentan sind die Handcrews noch immer im vollen Einsatz. Auch die Einheiten mit Quads und Unimogs unterstützen weiter die Bekämpfung der Brandherde. Am Nachmittag besuchte eine Delegation der EU, der österreischische Botschafter von Nord Mazedonien, der Bürgermeister sowie Vertreter lokaler Behörden die „Base of Operation“ und verschafften sich einen Überblick über die Lage.

An diesem Tag spitzte sich die Situation weiter zu. Eine Verlängerung des Einsatzes steht unmittelbar bevor. Am Abend kommt es zu einer Lagebesprechung bei der genauere Planungsdetails festgesetzt werden.

Für den Mittwochabend, 11. August 2021, wird nach Auskunft aus der Steiermark wieder eine Ablöse der Kräfte vorbereitet.

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Ein (lesenswerter) Zeitungsbericht aus Mazedonien

Folgenden Zeitungsbericht hat ebenfalls der Nö. Landes-Feuerwehr gefunden bzw. in weiterer Folge veröffentlicht:

„Wir haben einen Kulturschock erlebt!“

“In ganz Mazedonien gibt es nicht so viele Feuerwehrschläuche, wie die Österreicher in mehreren Lastwagen gebracht haben. Wenn wir uns diese Ausrüstung ansehen, ist es, als ob wir uns in einer Zeitmaschine befinden, die uns vor 200 Jahren gebracht hat. So teilen die Einwohner von Maleshevos ihre Eindrücke von der Bedeutung der großen Auslandshilfe in den schwierigsten Tagen, die sie in Verzweiflung, Unsicherheit und Angst vor den Flammen verbracht haben. „Wir haben einen echten Kulturschock erlebt, als wir die Ausrüstung der österreichischen Feuerwehr gesehen haben. Sie sind in Brigaden organisiert, sie haben einen Krankenwagen, eine Fahrzeugküche, eine Fahrzeugtoilette, Jeeps, zwei- und vierrädrige Laster, Becken zur Ansammlung von Wasser auf dem Feld. In Pehchevo haben sie ein buchstäblich vorgefertigtes Hotel auf einen Spielplatz gebaut.

Mazedonien trifft auf Österreich

Wir haben nicht einmal bemerkt, dass sie das Gebäude über Nacht installiert haben, völlig geräuschlos. Noch mehr fasziniert sind die Einheimischen von der Arbeitsweise der österreichischen Feuerwehrleute: „Ihre Stimme ist weder auf dem Feld, noch in der Basis oder im Hotel zu hören. Es gibt keinen Lärm, keine Anspannung, sie arbeiten wie Ameisen, wie Bienen. Frühmorgens gehen sie zuerst auf Erkundung und machen dann einen Plan für den ganzen Tag. Sie haben Scouts mit Rollern und Quads, um zu überprüfen und einzuschätzen, ob das Feuerwehrteam sicher passieren kann. Dann stellen sie sich an und alle gehen mit einem Lächeln zur Arbeit“.

Straßennamen ihnen zu Ehren

Besonders fasziniert sind die Bewohner von der Haltung der österreichischen Feuerwehrleute gegenüber der einheimischen Bevölkerung. Der Brigadekommandant bemerkte, dass abends neben den österreichischen Lastwagen mehrer Kinder zum Fotografieren kamen. Er befahl zwei Feuerwehrleuten, nur den Kindern zuliebe, zwei Stunden im Einsatz zu sein, damit sie im Einsatzfahrzeug sitzen können, die Sirenen aufdrehen und Fotos machen dürfen. Und: Die Österreicher hören nicht auf: die erschöpften 96 Feuerwehrleute werden durch 114 neue ersetzt. Auch slowenische Helfer sind im Einsatz. Die Einwohner weisen darauf hin, dass es nach all dem angebracht ist, den Straßen in den Städten Maleshevos Namen wie „Österreicher“ oder“Slowenen“ zu geben.

Mazedonien trifft auf Slowenien.

Als minimales Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit gegenüber allen die geholfen haben, einschließlich der Hilfe aus Bulgarien . Der Traum geht weiter, dass das Land eines Tages eine eigene Ausrüstung haben wird, wie wir sie gesehen haben.

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