@fire-Waldbrandspezialisten unterstützen die Feuerwehren aus dem Rheinland bei ihrem Einsatz in Griechenland
Die Feuerwehren aus Bonn, Königswinter und Leverkusen sind mit ihrer hierauf spezialisierten gemeinsamen Einheit zur Hilfe bei den Waldbränden in Griechenland angefordert. Vier Fachberater der Hilfsorganisation @fire mit internationaler Einsatzerfahrung in der Vegetationsbrandbekämpfung begleiten den Feuerwehreinsatz.
Auf Grund der aktuellen Situation in Griechenland war über die Europäische Union ein entsprechendes Hilfeersuchen auch an die Bundesrepublik Deutschland gerichtet worden. Von dort wurde unter anderem die Hilfe des vom Land NRW gemeldeten Waldbrandmoduls angeboten. Am Sonntagmorgen, 8. August 2021, ist die Einheit in Richtung Athen ausgerückt. Zwei Führungskräfte der Feuerwehr Bonn sind am Montag, 9. August 2021, als Vorauskommando nach Griechenland geflogen mit der Aufgabe, im Austausch mit den lokalen Behörden vor Ort den konkreten Einsatz abzustimmen.
Der aus 57 Kräften und 19 Fahrzeugen bestehende Konvoi gliedert sich in 48 haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrkräfte der Feuerwehren Bonn, Königswinter und Leverkusen sowie vier im Bereich der Versorgung tätige Helfer der Bonner Hilfsorganisationen. Die auf Vegetationsbrandbekämpfung und Trümmerrettung spezialisierte deutsche Hilfsorganisation @fire, die weltweite Nothilfe nach verheerenden Naturkatastrophen leistet, unterstützt die Feuerwehren aus dem Rheinland mit einem Trupp „Sicherheit und Taktik“. Dieser Trupp besteht aus vier Führungskräften, die über eine umfangreiche und mehrjährige Ausbildung in der Vegetationsbrandbekämpfung sowie internationale Einsatzerfahrung verfügen. Ihre Aufgaben sind insbesondere die Fachberatung hinsichtlich der Einsatztaktik, die Sicherung der Einsatzstelle (Lookout), die Erkundung und das Mapping für die Einsatzleitung sowie falls nötig der taktische Nutzfeuereinsatz.
Es handelt sich um den ersten Einsatz des 2019 von den Feuerwehren aus Bonn, Königswinter und Leverkusen gemeinsam gebildeten Waldbrandmoduls. Die auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisierte Einheit kann über das Europäische Katastrophenschutzverfahren innerhalb der Europäischen Union für Hilfseinsätze angefordert werden. Solch eine GFFF-V (Ground Forest Fire Fighting using Vehicles – Bodengebundenes Waldbrandbekämpfungsmodul mit Fahrzeugen) besteht aus vier geländefähigen Löschfahrzeugen, einer Führungs- sowie einer Versorgungseinheit.
Das Eintreffen der Kräfte ist unter Nutzung des Land- und Wasserweges Mitte der Woche im Großraum Athen zu erwarten. Dort soll dann voraussichtlich auch der Einsatz stattfinden. Nach einer Woche vor Ort ist die Rückfahrt in das Rheinland geplant.
Die Hilfsorganisation @fire steht derweil mit spezialisierten Kräften für weitere Anforderungen – auch aus anderen betroffenen Ländern – zur Verfügung. Im Hinblick auf die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden beinhalten die Kernfähigkeiten von @fire im Schwerpunkt die Fähigkeiten eines GFFF-Moduls (Ground Forest Fire Fighting – Waldbrandbekämpfung am Boden).
Im Speziellen für den Einsatz im südeuropäischen Mittelmeerraum verfügt unsere Handcrew über folgende Fähigkeiten: Das manuelle Anlegen von Brandschneisen in schwer zugänglichem Gelände durch speziell ausgebildete Einsatzkräfte über große Distanzen. Den Schutz von Gebäuden durch entsprechende international angewendete Taktiken/Techniken und vorbereitende Maßnahmen, wie z. B. Entfernung brennbarer Vegetation im nahen Umfeld. Das Sichern und Halten von Brandschneisen u. a. durch den taktischen Einsatz von kontrollierten Vorfeuern durch geschultes und erfahrenes Personal, um vor allem große Brände zu stoppen. Schlauchmaterial, Pumpen und Ausrüstung, um die direkte Brandbekämpfung mit Wasser in schwierigem Gelände durchzuführen.
Sowie ein Luftbewegliches schnelles Einsatzteam (Team Phönix), welches in Zusammenarbeit mit einem Hubschrauber die Brandbekämpfung aus der Luft sowie am Boden durchführen kann. Die Hubschrauber werden durch Mitgliedsunternehmen des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V gestellt. Die Einsatzkräfte sind vorbereitet und ausgerüstet für einen Dauereinsatz von mindestens sieben Tagen, größtenteils autark von örtlicher Infrastruktur und Logistik.
Siehe auch: EU-Waldbrandkontingent aus Nordrhein-Westfalen erreicht Griechenland