Tirol: Maschinenbrand im Tunnel → Arbeiter retten sich im Kühtai in Rettungscontainer
KÜHTAI (TIROL): Einen Großeinsatz der Feuerwehren gab es am Nachmittag des 19. September 2021 bei der Baustelle zum neuen Kraftwerk der Tiwag im Kühtai.
Bei Arbeiten in einem Tunnel geriet eine Maschine im inneren des betroffenen Tunnels in Brand, die sechs Arbeiter im Tunnel konnten sich in den für solche Fälle vorhandenen Rettungscontainer retten. Die Kommunikation mit den eingeschlossenen konnte zu jeder Zeit gewährleistet werden.
Die Feuerwehren, der Rettungsdienst, zwei Notarzthubschrauber und die Polizei wurden laut Sonderalarmplan von der Leitstelle Tirol alarmiert. Zusätzlich wurde vom Einsatzleiter noch die Berufsfeuerwehr Innsbruck mit SSG-Geräten als Reservetrupp für die Silzer Mannschaft nachalarmiert.
Die Löschgruppe Kühtai, die Feuerwehren Gries und Ochsengarten stellten die Wasserversorgung für das Tunnellöschfahrzeug der Feuerwehr Silz sicher. Unter SSG wurde zuerst die Brandbekämpfung und Entrauchung des Tunnels durchgeführt. Mit den eingeschlossenen Arbeitern wurde ebenfalls durch die Mannschaft im inneren des Tunnels kommuniziert.
Nach der gröbsten Entrauchung wurden die sechs Eingeschlossenen mit einem Mannschaftstransportfahrzeug aus dem Tunnel gebracht und in weiterer Folge vom Rettungsdienst versorgt. Neben der Brandbekämpfung und Menschenrettung im Tunnel waren auch eine Lageführung die Atemschutzsammelstelle und die Absicherung der Einsatzstelle eine Aufgabe der Feuerwehren.
Einsatzdetails
- Einsatzgrund: Brand Fahrzeug Tunnel
- Alarmierungszeit: 19. September 2021 – 15:32 Uhr
- Fahrzeuge: Silz: KRF-S, RLF-T, LASTA, TLFA Kühtai, MTFA1 und MTFA2;
- Einsatzleiter: BV Michael Haslwanter
- Weitere Einsatzkräfte: Feuerwehr Gries im Sellrain, Feuerwehr Ochengarten, Feuerwehr St. Sigmund, Berufsfeuerwehr Innsbruck, LFI, BFI, BFK, BFK-Stv, Rettungsdienst, 2x NAH, Polizei
Meldung der Polizei
Am 19.09.2021 gegen 15:15 Uhr geriet bei der Kraftwerkbaustelle der ARGE SKW Kühtai im Stollen bei Lotsenpunkt 32 in einer Vortriebstiefe von etwa 400 Metern aus bisher noch unbekannter Ursache eine Vortriebsbohrmaschine in Brand. Dadurch entstand im Stollen eine starke Rauchentwicklung, weshalb die anwesenden sechs Arbeiter (Männer im Alter zwischen 34 und 58 Jahren) in den vorgesehenen Rettungscontainer flüchten mussten.
Der Brand an der Vortriebsbohrmaschine wurde von der installierten Selbstlöschungsanlage erstickt, wodurch die Rauchentwicklung nachließ und eine Bergung durch die Feuerwehr möglich war. Die sechs eingeschlossenen Bergleute wurden von der Feuerwehr mittels Fahrzeugen gerettet und aus dem Stollen gebracht, wo sie dann von den Notärzten der Rettungshubschrauber Martin 2 und Christophorus 1 erstbehandelt wurden.
Alle Bergleute erlitten laut erster Diagnose der Notärzte leichte Rauchgasvergiftungen und wurden vorsorglich in die Krankenhäuser nach Hall iT, Innsbruck und Zams gebracht. Die Vortriebsbohrmaschine dürfte durch den Brand schwer beschädigt worden sein. Die Brandursache ist noch unbekannt und Gegenstand laufender Ermittlungen.
Im Großeinsatz standen die FFW Silz, Kühtai, Ochsengarten, St Sigmund, Gries und die Berufsfeuerwehr Innsbruck mit insgesamt 140 Mann und 18 Fahrzeugen, das Rote Kreuz mit ca 25 Mann und 5 Fahrzeugen, die NAH Martin 2 und C1 sowie die Polizei Ötz.