Bayern: KFV Traunstein bietet erstmals eine Staplerschulung an → Bedarf steigt stetig
TRAUNREUT (BAYERN): Die logistischen Aufgaben der Feuerwehren nehmen kontinuierlich zu. Gerade bei Flächenlagen auf Grund von Regen, Schnee oder Wind oder aber auch bei überregionaler Hilfe bedarf es häufig einer Ausrüstung, die mit Logistikfahrzeugen wie Lkws transportiert wird. Zum Beladen kommen dann in der Regel Flurförderfahrzeuge wie beispielsweise Stapler zum Einsatz, für die es eine entsprechende Qualifikation zum Führen braucht.
In den Räumlichkeiten der Feuerwehr Stein und den Flächen rund um das Feuerwehrhaus konnte nun im September 2021 ein Lehrgang mit der Qualifikation zum Bedienen dieser Gerätschaften durchgeführt werden. Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein hat dazu eine Partnerschaft mit dem Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit Georg Lederer GmbH aus Schnaitsee geschlossen und konnte nun die erste Staplerschulung in Form eines Tageslehrganges anbieten. Dieses Angebot haben 10 Teilnehmer der Feuerwehren aus Engelsberg, Grassau, Rottau, Schnaitsee und Waging wahrgenommen und den „Stapler-Führerschein“ erworben.
„Ich bin mir sicher, dass die Anzahl an Logistikfahrzeugen in den Reihen der Feuerwehren weiter steigen wird. Aus diesem Grund haben wir den Bedarf für dieses neue Angebot gesehen“, erklärt Josef Linner, der Ausbildungsverantwortliche im Kreisfeuerwehrverband Traunstein. Zum Bedienen der sogenannten Flurförderfahrzeuge bedarf es einer Ausbildung, damit diese bewegt werden dürfen. „Ziel ist es, dass unsere Einsatzkräfte diese Geräte sicher bedienen, den Umgang beherrschen sowie die Sicherheitsbestimmungen und die Gerätetechnik kennen, damit im Feuerwehrdienst Unfälle verhindert werden“, so Josef Linner.
In der Theorieeinheit wurden die Themen wie die Voraussetzungen zum Führen, Betriebsanweisungen, Pflichten des Fahrzeugführers, Be- und Entladen von Anhängern und Regalen, Lastentransport, Befahren von Rampen, Kippgefahr, Unterscheidung gasbetriebene und batteriebetriebene Stapler, sowie Gefährdung durch Rauschmittel behandelt. Im praktischen Abschnitt folgte eine Einweisung in die vorhandenen Geräte sowie eine Unterweisung in die Prüfung vor der Inbetriebnahme. Jeder Teilnehmer konnte die Lastaufnahme und diverse Fahr- und Stapelübungen durchführen. Während des Fahrens wurden auf die Gefahrenstellen am Flurförderfahrzeug hingewiesen.
Mit dem Zertifikat in den Händen konnten sämtliche Teilnehmer am Ende eines lehrreichen Samstags ihre Heimreise antreten. Sie sind nun berechtigt, die Flurförderfahrzeuge vor Ort nach einer Einweisung zu führen. Seitens des Kreisfeuerwehrverbandes zeigt man sich einerseits sehr zufrieden, dass man für dieses spezielle Thema einen Partner gefunden habe, andererseits freut man sich, dass man das Ausbildungsangebot abermals ausbauen konnte und so einen weiteren Meilenstein für einen „zeitgemäßen und praxisnahen Ausbildungsbetrieb“ der heimischen Feuerwehren erreicht habe.