Nö: Eröffnung der Feuerwache Süd-Krems → drei Wachen, ein Haus
KREMS (NÖ): Vor 15 Jahren hatten die damaligen Feuerwachekommandanten bei den ersten Gesprächen, die drei Wachen zu einer schlagkräftigen Wache im Süden von Krems zu konzentrieren viel Weitsicht bewiesen. Die bestehenden Feuerwache-Gerätehäuser entsprachen schon lange nicht mehr dem Stand der Zeit, und so musste Ersatz geplant werden. In weiser Voraussicht wurde damals eine Arbeitsgruppe unter dem Namen „Feuerwehrhaus Krems Süd 2020“ ins Leben gerufen.
Aus damaliger Sicht war die Grundstückssuche ein schwieriges Unterfangen. Aufgabenstellung war die zentrale Lage, leichte Erreichbarkeit und Platz, um auch für die Zukunft noch auf Reserven zurückgreifen zu können. Bei allen Richtlinien schied ein Neubau in den jeweiligen Ortsverbänden aus. Es kristallisierte sich aber schnell heraus, dass im Bereich der Auffahrt auf die B37a und des Tennisplatzes in Angern perfekte Bedingungen vorzufinden waren, um hier eine Wache aufzubauen, die nicht nur die bestehenden Gerätehäuser ablösen, sondern auch die Hauptwache mit ihrem Hochwasser- und Katastrophenschutzlager entlasten soll.
Viele der Mitglieder der Aktivmannschaft waren damals schon Feuer und Flamme und konnten die Zusammenlegung kaum erwarten. Doch musste erst das geeignete Grundstück angekauft und umgewidmet werden. Auch die Budgetierung des Neubaus war ein Thema, denn solch eine große Summe von ca. 3,7 Mio Euro reißt auch in den größten Geldbeutel ein Loch. Nach Zusagen von Land und Gemeinde fand im Rahmen eines Architekturwettbewerbs eine Ausschreibung statt. Sieger dieser Unternehmung war Franz Sam von Sam Architects.
Neben einer Fahrzeughalle, Waschbox für die Einsatzfahrzeuge und getrennten Garderoben, sind Schulungsräumlichkeiten Büros für Chargen und Kommando in den Planungen inbegriffen. Selbiges gilt für den Jugendraum, ordentlichen sanitären Anlagen inkl. Duschen und einer Schmutzschleuse, durch welche die Einsatzkräfte in die Garderobe kommen und zuvor die verschmutzte Kleidung reinigen. Lagermöglichkeiten im Obergeschoss sind durch eine Stiege erreichbar und mit Stapler bespielbar und der angrenzende Technikraum ist zweigeschossig ausgeführt, um Platz zu sparen. Im angrenzenden Katastrophenschutzlager werden in Zukunft 500.000 Sandsäcke für den Hochwasserschutz gelagert.
Alles in allem ist dieser Bau eine sehr durchdachte Konstruktion und auch die Sichtbarkeit nach außen ist durch viele Glaselemente gegeben. Natürlich wurde auch für einen Festbetrieb ein modularer Aufbau geplant und eingebaut. So hat man an vielen Orten im Gebäude Wasser, Strom und Kanalanschlüsse um jede Größe von festlichen Angelegenheiten durchführen zu können: das Gebäude soll auch ein Ort der Begegnungen sein.
Spatenstichfeier war im Dezember 2019 und von hier an ging es Schlag auf Schlag. Viele Baubesprechungen und Sitzungen folgten, Erkenntnisse wurden noch während dem Bau umgesetzt. Der Tenor aus der Mannschaft ist durchaus ein positiver und wie jeder Hausbauer weiß, muss man 3 Häuser bauen, um ein perfektes Ergebnis zu erhalten. Hier hat man 3 Wachen in einem Hause, somit könnte man meinen, dass es unter einem guten Stern steht.
„Kleinigkeiten sind wie bei jedem Neubau noch auszubessern, das Gesamtergebnis spricht jedoch für sich,“ so Christian Schopper, der seitens der Feuerwehr den Baufortschritt intensiv begleitet hatte.
Ökologische Aspekte welche beim Bau berücksichtigt wurden, waren unter anderem:
- Niedrigenergiebauweise
- Erdwärmeheizung mit Energierückgewinnung
- PV Anlage am Dach
- natürliche Beschattung
Durch den offiziellen Teil des Festaktes führten in lockerer Manier Margit Laufer und Gernot Rohrhofer. Die Feldmesse wurde von Maurus gestaltet, die musikalische Umrahmung kam von der Musikkapelle Paudorf.
Die Segnung des Gebäudes und Tank 7 nahmen Pater Maurus seine evangelische Kollegin Gisela Malekopur und Jörg Kreil vor. DI Ludwig Schlerizko, Landesrat für Finanzen und Mobilität, Dr. Magnus Brunner, Staatssekretär im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und Bürgermeister Dr. Reinhard Resch als Stadtoberhaupt bekräftigten durch ihre Statements die Wichtigkeit des Ehrenamtes Feuerwehr und lobten den Zusammenhalt und Pioniergeist der drei Wachen.
Als Funktionäre des NÖ Landesfeuerwehrverbandes sprachen Erich Dangl, Engelbert Mistelbauer und Johann Steindl ihre Glückwünsche zum gelungenen Bau und der perfekten Planung des Festes aus. Ebenso betont wurde die Resonanz weit über die Bezirksgrenzen hinaus. Den Schritt zu wagen, um Kräfte zu bündeln ist sicher keine einfache Aufgabe. Aber durch Mut und Weitblick, immer das Ziel vor Augen, dass es hier um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger geht, springen die Einsatzkräfte oftmals über ihren Schatten. Wie man sieht ist dieser Schritt mehr als gelungen.
Delegationen aus den Partnerfeuerwehren aus Böblingen und Passau waren ebenfalls zu Gast, um sich von diesem Megaprojekt zu überzeugen. Hermann Obermüller, Kommandant der Partnerfeuerwehr Schalding rechts der Donau übergab dem Kommandanten der Südwache Peter Rethaller eine Florianistatue als Geschenk für das neue Feuerwehrhaus. Ebenfalls anwesend waren Abordnungen von vielen Feuerwehren aus der Umgebung.
Wortmeldungen der scheidenden Kommandanten der drei einzelnen Wachen Angern, Hollenburg und Thallern
Jürgen Rethaller (ehem. Kommandant der Feuerwache Thallern): „Die Motivation der Mannschaft war während der Bauphase herausragend und die Vorfreude auf eine Wache die alle Stücke spielt tat hier ihr übriges. Ich freue mich schon auf die vielen gemeinsamen Übungen und weiß, dass auch die Einsätze aufgrund des gleichen Ausbildungsstand gewohnt professionell ablaufen werden.“
Christoph Kraus (ehem. Kommandant der Feuerwache Hollenburg): „Sehen zu können, wie aus einem Plan Realität wurde, war für mich sehr imposant. Die Mannschaft ist positiv eingestellt, und man kennt sich ja auch privat schon. Außerdem haben wir ja auch einen Gemeinschaftsraum, um uns noch besser kennenzulernen.“
Peter Rethaller (ehem. Kommandant der Feuerwache Angern und amtierender Kommandant der Feuerwache Krems – SÜD): „Die Bedenken über eine Zusammenlegung der Feuerwachen waren völlig unbegründet. Natürlich ist es mit vielen verschieden Persönlichkeiten immer spannend, aber die Kameradschaft ist auch unter den Wachen ungebrochen. Ich bin stolz ein Teil dieser Truppe zu sein.“
Das scheidende Kommando von zwei der drei Südwachen überraschte das neu gestellte junge Kommando mit einem massiven Tisch der in Eigenregie erbaut wurde. „Möge dieser Tisch Austragungsort für viele interessante und aufregende Gespräche und Planungen sein,“ sind sich Jürgen Rethaller und Christoph Kraus einig. Martin Schaar und Rita Gretzel spendeten in gemeinsamer Arbeit einen mit Familie Brückner hergestellten Fasslboden mit Korpsabzeichen und Stadtwappen.
Da Fr. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Festtag selbst nicht teilnehmen konnte, besuchte sie die neue Wache bereits im Vorfeld und war von dem Bauwerk sehr angetan und sie lobte auch den Pioniergeist der drei Wachen.
Das Kommando der Feuerwehr Krems und alle Gäste dieses gelungenen Events, wünschen der FEUERWACHE KREMS – SÜD alles Gute, viel Erfolg bei allen Einsätzen, Übungen und Wettbewerben und drücken auch große Dankbarkeit für den Mut zu dieser Pionierleistung aus.